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1.7. Stillung eines Sturmes durch Rabbi Tanhuma (Berachot IX, 1 (ed. Crotoschin 1866, 13b)
1.7. Stillung eines Sturmes durch Rabbi Tanhuma (Berachot IX, 1 (ed. Crotoschin 1866, 13b)
Es geschah betreffs eines heidnischen Schiffes, das eine Seereise machte auf
dem großen Meer (d.h. dem mittelländischen Meer), und es war in ihm ein
jüdisches Kind. Da stand auf gegen sie ein großer Sturm im Meere, und es stand
auf jeder einzelne von ihnen und begann seinen Götzen (wörtl.: den Gegenstand
seiner Furcht) emporzuheben mit seiner Hand und (ihn) anzurufen. Aber er nützte
(sich damit) nichts. Als sie sahen, daß sie (sich damit) nichts nützten,
sagten sie zu jenem Juden: mein Sohn, steh auf, rufe zu deinem Gott; denn wir
haben gehört, daß er euch antwortet, wenn ihr zu ihm schreit, und er (ist)
stark. Sofort stand das Kind auf mit seinem ganzen Herzen (d.h. sehr
bereitwillig) und schrie (zu Gott) und der Heilige - gepriesen sei er - nahm von
ihm an sein Gebet, und es schwieg das Meer. - Als sie hinabgestiegen waren ans
trockene (Land), ging jeder einzelne hinab, um zu kaufen, was er bedurfte. Da
sagten sie zu jenem Kinde: willst du dir nicht (auch) etwas kaufen? Da sagte es
(d.h. das Kind) zu ihnen: was wollt ihr von diesem armen Fremdling? Sie sagten
(darauf) zu ihm: du (wärest) ein armer Fremdling? sie (d.h. wir) (sind) arme
Fremdlinge: sie (d.h. wir) (sind) hier und ihre Götzen (sind) in Babel; und sie
(sind) hier und ihre Götzen (sind) in Rom; und sie (sind) hier und ihre Götzen
(sind) bei ihnen, aber sie nützen ihnen nichts. Aber du: überall, wohin du
gehst, ist dein Gott bei dir. Das (ist) das, was geschrieben steht (5. Mose
4,7): "(denn wo gibt es ein großes Volk, dem seine Götter nahe sind) wie
Jahwe, unser Gott, immer wenn wir zu ihm rufen."
Quelle: nach: A. Wünsche, Der jerusalemer Talmud in seinen haggadischen Bestandteilen,
1880, 34