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2.14 Die Geburt des Apollonios (Philostrat, Das Leben des Apollonius von Tyana I 5)
2.14 Die Geburt des Apollonios (Philostrat, Das Leben des Apollonius von Tyana I 5)
τεχθῆναι δὲ ἐν λειμῶνι λέγεται, πρὸς ᾧ νῦν τὸ ἱερὸν αὐτῷ
ἐκπεπόνηται. καὶ μηδὲ ὁ τρόπος ἀγνοείσθω, ὃν ἀπετέχθη· ἀγούσῃ
γὰρ τῇ μητρὶ τόκου ὥραν ὄναρ ἐγένετο βαδίσαι ἐς τὸν λειμῶνα καὶ
ἄνθη κεῖραι, καὶ δῆτα ἀφικομένη αἱ μὲν δμωαὶ προσεῖχον τοῖς
ἄνθεσιν ἐσκεδασμέναι κατὰ τὸν λειμῶνα, αὐτὴ δε ἐς ὕπνον ἀπήχθη
κλιθεῖσα ἐν τῇ πόᾳ. κύκνοι τοίνυν, οὓς ὁ λειμών ἔβοσκε, χορὸν
ἐστήσαντο περὶ αὐτὴν καθεύδουσαν, καὶ τὰς πτέρυγας, ὥσπερ
εἰώθασιν, ἄραντες ἀθρόον ἤχησαν, καὶ γάρ τι καὶ ζεφύρου ἦν ἐν
τῷ λειμῶνι, ἡ δὲ ἐξέθορέ τε ὑπὸ τῆς ᾠδῆς καὶ ἀπέτεκεν, ἱκανὴ δὲ
πᾶσα ἔκπληξις μαιεύσασθαι καὶ πρὸ τῆς ὥρας. οἱ δὲ ἐγχώριοί
φασιν, ὡς ὁμοῦ τε τίκτοιτο καὶ σκηπτὸς ἐν τῇ γῇ πεσεῖσθαι δοκῶν
ἐμμετεωρισθείη τῷ αἰθέρι καὶ ἀφανισθείη ἄνω, τό, οἶμαι, ἐκφανὲς
καὶ ὑπὲρ πάντα τὰ ἐν τῇ γῇ καὶ τὸ ἀγχοῦ θεῶν καὶ ὁπόσα ὅδε ὁ
ἀνὴρ ἐγένετο, φαίνοντες οἱ θεοὶ καὶ προσημαίνοντες.
Quelle: E. H. Warmington (ed.): Philostratus I, in: The Loeb
Classical Library, London: 1912 (repr. 1969), 12-13.
Apollonios soll auf einer Wiese geboren worden sein, auf der ihm inzwischen ein Heiligtum errichtet worden ist. Auch die Umstände seiner Geburt sollen nicht unbekannt bleiben. Die Mutter nämlich hatte, als für sie die Zeit des Gebärens nahte, einen Traum: sie solle auf die Wiese gehen und Blumen pflücken. Als sie dort angekommen war, verteilten sich die Dienerinnen auf der Wiese und kümmerten sich um die Blumen, sie selbst legte sich ins Gras und schlief ein. Schwäne nun, welche die Wiese nährte, bildeten einen Chor um die Schlafende, hoben die Flügel, wie sie es gewohnt sind, und stimmten einen gemeinsamen Gesang an. Dazu wehte ein leichter Westwind über die Wiese. Die Mutter aber fuhr wegen des Gesanges auf und gebar den Apollonios. Jeder Schrecken ist ja imstande, die Geburt zu fördern, auch vor der Zeit. Die Einheimischen aber sagen, daß bei seiner Geburt auch ein Blitz auf die Erde herabzufahren schien, der sich wieder zum Äther erhob und oben verschwand. Die Götter wollten damit, wie ich meine, die deutliche Erhabenheit des Apollonios über alles Irdische, die Nähe zu den Göttern und überhaupt alles, was dieser Mann verkörperte, zeigen und im voraus ankündigen.