Infokarte Industriekultur in Siegerland-Wittgenstein
und im nördlichen Kreis Altenkirchen
Das Vorhaben dient der öffentlichkeitswirksamen Darstellung regionaler Industriegeschichte des Kreises Siegen-Wittgenstein. Dieser Teil Südwestfalens stellt – historisch betrachtet – eine Grenzregion dar, deren vor-, früh- und hochindustrieller Eisenerzbergbau über die Landesgrenzen hinweg auch Teile der heutigen Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz umfasste. Gleiches gilt für die Hütten-, Hammer-, Eisen-, Stahl- und Walzwerke der Eisenerzeugung. Das Siegerland war im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit neben der Oberpfalz und der Steiermark eine der bedeutendsten Montanregionen des deutschsprachigen Raumes, aber auch im europäischen Kontext potent und innovativ. Noch gegenwärtig stellt die Eisenverarbeitung einen der bedeutendsten Wirtschaftszweige der Region dar.
Eine großformatige Faltkarte ist entstanden, die 59 Stationen zur Gewerbe- und Industriegeschichte des Siegerlandes in Wort und Bild präsentiert. Erfasst wurden auch Orte, die an weniger bekannte Gewerbe- und Industriezweige erinnern, wie etwa das ökonomisch in der Vergangenheit bedeutsame lederproduzierende Gerbereigewerbe und die wirtschafts- und umweltgeschichtlich nicht minder interessante Filz- und Leimherstellung.
Das Projekt ist eingebunden in die Aktivitäten des Netzwerkes „WasserEisenLand - Industriekultur in Südwestfalen“ (hier insbesondere in das Projekt "Eisenstraße Südwestfalen") und fördert die Netzwerkstrukturen im Kreis Siegen-Wittgenstein und im nördlichen Kreis Altenkirchen. Der Faltplan ist sowohl inhaltlich als auch gestalterisch eng mit WasserEisenLand abgestimmt. Es handelt sich zugleich um ein Projekt zur Förderung des Tourismus in den südlichen Teilen Südwestfalens. Eingebunden als Stationen werden nicht nur Museen mit Technikschwerpunkten und Schaubergwerke, sondern auch andere Orte regionaler Erinnerungskultur, die der Dokumentation reiner Überreste im Droysenschen Sinne dienen (Industrie-Denkmale, Bergbaupfade und Grubenwanderwege sowie die Reste historischer Wegeverbindungen und Grenzschläge).
Das mit Beteiligung von Studierenden der Universität Siegen, des Siegerländer Heimat- und Geschichtsvereins und dem Verein WasserEisenLand durchgeführte Vorhaben stellt ein Pilotprojekt für andere Kreise in Südwestfalen dar, die Orte mit industriekulturellem Bezug der Öffentlichkeit präsentieren wollen. Das Land NRW besitzt ein verstärktes Interesse an der Verwirklichung des Projektes, weil es ein Bestandteil der Maßnahmen darstellt, die im Zuge der Regionale 2013 Umsetzung finden. Die Industriekultur des Landes NRW lässt sich nicht nur auf Makro-, sondern auch auf Mikroebene betrachten.
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Die 1. Auflage der Faltkarte (20.000 Stück) wurde im März 2013 fertiggestellt. Die Karte ist über den Touristikverband Siegerland-Wittgenstein (0271/333-1020, Mail: tvsw@siegen-wittgenstein.de, Home: www.siegerland-wittgenstein-tourismus.de) und über die Städte und Gemeinden im Kreis Siegen-Wittgenstein sowie beim Kreis Altenkirchen kostenlos zu beziehen. Außerdem liegt sie an vielen Standorten im ganzen Kreisgebiet aus. Ansprechpartner Uni Siegen Eisenstraße Südwestfalen |