Die Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS) bietet Studieninteressierten ein Informationsportal unter www.studium.org/soziologie an, auf dem sämtliche Studiengänge mit soziologischen Inhalten vertreten sind, die an deutschen Hochschulen angeboten werden.
Die Studiengänge der Universität Siegen finden Sie unter: http://www.studium.org/soziologie/suche/?q=Siegen.
Unsere Anforderungen
Die sinnvolle Nutzung unseres Angebots hängt von Ihrer Bereitschaft ab, neue Fähigkeiten zu erwerben. Um Ihnen eine bessere Vorstellung von dem zu ermöglichen, was in einem sozialwissenschaftlichen Studium auf Sie zukommt, wollen wir Ihnen hier einige Hinweise geben.
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Wer Sozialwissenschaften studiert, nimmt sich viel vor, denn sie sind wie alle universitären Ausbildungen ein schweres Studium. Sie setzen viel Arbeit, Mühe und Disziplin voraus und lassen sich nicht 'nebenher' studieren. Insbesondere müssen Studentinnen und Studenten der Sozialwissenschaften Freude am Denken und an wissenschaftlicher Erkenntnis haben, gepaart mit einem wachen Interesse an politischen und sozialen Fragen. Die Aufgeschlossenheit und Neugier für die Lebensverhältnisse anderer Menschen, Gesellschaften und Kulturen sollte einhergehen mit der Fähigkeit zu kritischer Distanz zu den eigenen Lebensverhältnissen.
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Die Ausbildung in den Methoden der empirischen Sozialforschung spielt eine Schlüsselrolle sowohl im Hinblick auf die wissenschaftliche als auch auf die berufsbezogene Qualifikation. Insbesondere die quantitativen Methoden und die ihnen verbundenen statistischen Methoden sind stark formalisiert und erfordern solide Kenntnisse der Oberstufenmathematik. Zu der Ausbildung gehört auch die Nutzung von Computerprogrammen. Deshalb sind schon vorhandene Grundkenntnisse im Umgang mit Computern von Vorteil.
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Das Studium der Sozialwissenschaften enthält ein umfangreiches Lesepensum. Wer nicht gerne liest, wird sich – gelinde gesagt – mit diesem Pensum schwer tun. Doch auch Leseratten sollten bedenken, dass Fachtexte keine Unterhaltungsromane sind, sondern harte Arbeit bedeuten. Dazu gehört die Bereitschaft, fremdsprachige Literatur zu lesen, denn ein Großteil einschlägiger sozialwissenschaftlicher Literatur ist nur in fremden Sprachen zugänglich. Sehr gute Englischkenntnisse sind unverzichtbar. Es wird als selbstverständlich betrachtet, auch schwere englische Texte regelmäßig zu lesen. Gute Schulkenntnisse in Französisch sind von Vorteil.
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Fremdsprachenkenntnisse sind außerdem für die internationale Ausrichtung und den damit verbundenen Qualifikationen für den Arbeitsmarkt unerlässlich. Kenntnisse in einer zweiten Fremdsprache empfehlen wir dringend.
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Nicht nur die Freude am Lesen, sondern auch die Freude am Schreiben sollten Sie für ein sozialwissenschaftliches Studium mitbringen. Aber auch hier gilt: Ein Schulaufsatz in der gymnasialen Oberstufe ist nicht dasselbe wie das Verfassen eines wissenschaftlichen Textes. Letzteres erfordert in weit höherem Maße den genauen Umgang mit sprachlichen Mitteln und ist streng an die Kriterien der Logik, der Systematik, der analytischen Schärfe und Stimmigkeit gebunden.
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Diese Kriterien gelten auch für die mündliche Darstellung wissenschaftlicher Inhalte, sei es in einem Referat oder in einem anderen Beitrag in einem Seminar. Eine sozialwissenschaftliche Seminarveranstaltung ist weder eine "höhere Art von Stammtisch" noch eine gruppentherapeutische Sitzung.
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Zur Disziplin des Studiums gehört, dass die Studentinnen und Studenten regelmäßig an den Lehrveranstaltungen teilnehmen, das Thema gründlich vor- und nachbereiten und sich während der Veranstaltungen sachlich engagieren. Die regelmäßige Teilnahme an Lehrveranstaltungen wird übrigens anhand von Teilnehmerlisten überprüft und ist Voraussetzung für einen Leistungsnachweis bzw. für den Erwerb der vorgeschriebenen "Kreditpunkte".
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Zur Disziplin des Studiums gehört ebenfalls, dass Sie sich schon während der vorlesungsfreien Zeit im LSF über die Angebote des nächsten Semesters informieren und gegebenenfalls Dozentinnen und Dozenten kontaktieren, um zu erfahren, welche Anforderungen und Vorbereitungen für die Teilnahme an einer Lehrveranstaltung notwendig sind.
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Die wissenschaftlichen Inhalte der Sozialwissenschaften sind relativ gering kodifiziert, d.h. das Nebeneinander von unterschiedlichen wissenschaftlichen Auffassungen ist eher die Regel als die Ausnahme. Fächerübergreifende Argumentationen erhöhen oft die Komplexität der Texte. Das stellt große Anforderungen an die intellektuelle Beweglichkeit, die Bereitschaft zum kritischen Denken und die intensive Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Inhalten.
Die relativ geringe Kodifikation des Wissens darf nicht dahingehend missverstanden werden, es gebe kein "Fakten-Wissen", das gelernt werden muss. Im Gegenteil: Die Stofffülle ist außerordentlich groß, und das Pauken wird Ihnen nicht erspart bleiben.
Wie Sie sehen, stellt ein sozialwissenschaftliches Studium in vieler Hinsicht erhebliche Anforderungen an das individuelle Engagement. Einzelheiten der Zulassungs– und Leistungsanforderungen können Sie den Prüfungs- und Studienordnungen der jeweiligen Studiengänge entnehmen.