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Es geht um die Menschheit
Dr. Oliver Parodi zeigt im Forum Siegen Wege hin zu einer Kultur der Nachhaltigkeit auf.
An diesem Abend drehte sich im kleinen Theater des Lyz alles um die Kultivierung der Nachhaltigkeit in der Gesellschaft. Dabei ist die Diskussion um eine nachhaltige Lebensweise und das Achten der Umwelt nicht neu. Zahlreiche Unternehmen nutzen schon lange den Begriff CSR – Corporate Social Responsibilty – um ihre sozialen und ökologischen Aktivitäten sowie die Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung du demonstrieren.
Der Referent Dr. Oliver Parodi, Umweltforscher vom KIT / Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (KIT – ITAS), erläutert den Begriff so: „Haushaltet anständig und passt auf Eure Kinder auf.“ Nichts anderes sagt die UN-Defintion, wenn diese davon spricht, die Ziele der Gegenwart zu verfolgen, ohne die Ziele zukünftiger Generationen zu gefährden. Mit Beispielen belegte Oliver Parodi: Wir leben in der westlichen Welt auf Kosten unserer Mitmenschen und der Natur. Übernutzung von Ressourcen, entfremdete Arbeit, Umweltverschmutzung, Klimawandel etc. führten in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zu großen Herausforderungen für alle Planetenbewohner.
Lösungen sieht Oliver Parodi in der noch weitestgehend unerforschten kulturellen Dimension der Nachhaltigkeit. Beschäftige man sich lediglich mit den klassischen Dimensionen, werde sich keine wirklich nachweltbewusste Lebensweise entwickeln lassen. Man bleibe an der Oberfläche und der Kern der Ursachen bleibe unberührt. Parodi postulierte in seinem Vortrag daher die Kultivierung einer Kultur der Nachhaltigkeit, in der es möglich ist, auch heute gut zu leben und dabei Umwelt, Mitwelt sowie Nachwelt zu achten. Durch Gestaltung und Betrachtung der kulturellen Dimension werde die Möglichkeit gegeben, Ästhetik und Wahrnehmung der Nachhaltigkeit zu entwickeln – die Hinwendung zur wahren Schönheit, zur Freude, zum Genuss, zur Entschleunigung als Gegenentwurf. Parodi ermutigte, die Nachhaltigkeitslösungen nicht im Außen zu suchen, sondern auf individueller Ebene und bei sich selbst zu beginnen. Auf diesem Weg wüchsen in einem Wechselspiel die zugewandten Beziehungen zu den Mitmenschen und zur Welt.
„Forum Siegen“ kehrt nach kurzer Pause am 16. März noch einmal zurück und begibt sich mit dem Schweizer Zeitforscher Ivo Muri „Auf die Suche nach der verlorenen Zeit“. Im Sommersemester wird sich das Forum Siegen – ab dem 4. Mai – mit Fragen rund um die Gefährdung und Kultivierung der Demokratie auseinandersetzen und heißt alle Interessierten herzlich willkommen.