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Von Wundern und Dantischer Dichtung

Die Büchner-Preisträgerin Sybille Lewitscharoff war zu Gast bei der Reihe „Poetry@Rubens“ der Uni Siegen.

Im Apollo-Theater las Sybille Lewitscharoff Passagen aus ihrem neuen Roman „Das Pfingstwunder“. Der Ort der Handlung ist prachtvoll, die Stimmung aufgeräumt: Renommierte Dante-Gelehrte aus aller Welt tagen im altehrwürdigen Saal der Malteser auf dem römischen Aventin, mit Blick auf den Petersdom. Im Mittelpunkt steht Dantes „Göttliche Komödie“. Als sich die leidenschaftliche Diskussion der Teilnehmer ihrem Höhepunkt nähert, passiert es plötzlich: Mit dem Läuten der Pfingstglocken erleben die Gelehrten eine Himmelfahrt.

Davon ausgeschlossen ist einzig Gottlieb Elsheimer, der Protagonist des Romans „Das Pfingstwunder“ von Sybille Lewitscharoff. Auf Einladung der Uni Siegen hat die Büchner-Preisträgerin jetzt in der Veranstaltungsreihe „Poetry@Rubens“ im Siegener Apollo-Theater aus dem Roman gelesen. „Elsheimer wird Zeuge des Wunders, nimmt aber nicht selbst daran teil“, erklärte Lewitscharoff den ZuhörerInnen. „Die zentrale Frage des Romans ist: ‚Was macht ein solches Erleben mit einem Menschen?‘“ Den Romanistik-Professor Gottlieb Elsheimer reißen die Vorgänge der Tagung abrupt aus seiner Alltagsroutine. „Pfingstwunder“ beschreibt rückblickend seine Eindrücke und Gedanken zu dem Erlebten.

Verweise auf Dante finden sich dabei auf mehrere Ebenen: Zum einen durch die Dante-Tagung als Rahmenhandlung des Romans – darüber hinaus lässt Lewitscharoff auf subtile Art immer auch Motive aus Dantes „Göttlicher Komödie“ einfließen. Die Besonderheit dantischer Dichtung bestehe für sie unter anderem in ihrem Gehalt zeitgenössischen Wissens, erläuterte die Autorin dem Publikum: „Dante hat die philosophischen und theologischen Strömungen seiner Zeit aufgenommen und in Verse gekleidet; insofern ist die ‚Göttliche Komödie‘ auch eine Einführung in das spätmittelalterliche Weltbild“, so die studierte Religionswissenschaftlerin.

Die Diskussion zur Lesung moderierte Prof. Dr. Dieter Schönecker vom Lehrstuhl für praktische Philosophie der Uni Siegen. Auf die Frage eines Zuhörers, welche Bedeutung Klang und Rhythmik in ihrer Prosa spielen, antwortete Lewitscharoff: „Der Rhythmus ist sehr wichtig. Er arbeitet im Unbewussten des Lesers permanent mit.“ Nicht zuletzt deshalb lese sie gerne öffentlich aus ihrem Werk vor, so die Autorin: „An den Reaktionen von Ihnen – dem Publikum – merke ich, ob der Rhythmus funktioniert, oder nicht.“