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„Die Mischung macht das Gefühl“

Prof. Merzendorfer entführte die die Welt des ganz Kleinen zu Hormonen und Neurotransmittern

Der Smilie auf der Leinwand im Schadeberg-Hörsaal am Unteren Schloss ist sonnengelb und lacht. Er strahlt Fröhlichkeit aus. Die Kinderuni-Kinder waren bei der letzten Vorlesung der Frühjahrsstaffel optisch zum Mitlächeln eingeladen. „Was macht uns glücklich?“ lautete die große Frage dieser Staffel. Antworten gaben Prof. Claus Wendt als Gesundheitssoziologe, Prof. Jürgen Nielsen-Sikora als Philosoph, Anne Möbert als Wirtschaftspsychologin und nun Prof. Hans Merzendorfer als Molekularbiologe. Letzterer erläuterte den Mädchen und Jungen im Hörsaal und vor den Bildschirmen was Hormone und Neurotransmitter zum Glück beitragen und wie sie funktionieren.

„Molekularbiologen beschäftigen sich mit den kleinsten Dingen des Lebens“, erläuterte Merzendorfer vorab. Dazu gehören die Hormone und auch die Neurotransmitter. Hormone sind Botenstoffe, die im Körper von Hormondrüsen gebildet, über das Blut im Körper verteilt werden und Körperfunktionen wie Schwitzen, Herzschlag, Urindrang kontrollieren. Kontrollhormone werden im Gehirn produziert. Hirnanhangsdrüsenhormone kontrollieren beispielsweise die Nieren, Schilddrüsenhormone den Energiehaushalt der Zellen, Stresshormone wie Adrenalin die Leistungsbereitschaft und Blutzuckerhormone wie Insulin die Aufnahme von Zucker in die Zellen.

Zudem gibt es Neurotransmitter. Signale werden über Nervenzellen weitergeleitet, die untereinander in Kontakt stehen. Neurotransmitter werden von Nervenzellen hergestellt und an den Nervenendungen freigesetzt, gelangen in den Nervenspalt und passen exakt wie ein Schlüssel ins Schloss in die Empfangsstellen (Rezeptoren) der nächsten Nervenzelle. Zu den Neurotransmittern zählt beispielsweise Dopamin, das die Motivation erhöht, oder Serotonin, das zur Entspannung und Gelassenheit beiträgt. Hormone und Neurotransmitter korrespondieren mit entsprechenden Funktionen im Gehirn.

Bei Menschen, die lachen, steigt die Stimmung. Bei Menschen die miesepetrig dreinschauen, wird die Stimmung schlechter. Wer ein leckeres Gericht isst, zeigt eher ein fröhliches Gesicht. Glückshormone werden vom Gehirn ins Blut abgegeben oder zwischen den Nervenzellen weitergeleitet.

Dass Schokolade-Essen zum Glücksgefühl beiträgt, durften die Kinder im Hörsaal selbst erfahren. Das liegt daran, dass Schokolade Bausteine enthält, die von ihrem Aufbau her Glückshormonen ähnlich sind. Doch Achtung! Genussmittel mit dieser Wirkung haben Suchtpotenzial. Angesprochen wird das Belohnungssystem im Gehirn und damit die Bereiche der Motivation, des Verlangens, der Belohnungserwartung sowie von Zwängen und Sucht. Das für das Belohnungssystem wichtige Dopamin kann positiv und negativ wirken.

Daneben gibt es auch das Stimmungssystem, das verantwortlich ist für Stimmung, Schlaf, Gedächtnisverarbeitung und Wahrnehmung. Dieses wird vor allem durch Serotonin kontrolliert. Dieser Neurotransmitter ist zuständig für Wohlfühlen und Zufriedenheit und für Entspannung, regelt das Schlafverhalten, reduziert Angst, Stress und Aggression und macht satt. Dazu kommen weitere Glückshormone wie Endorphin, Oxytocin und Noradrenalin. Endorphin lindert Schmerzen, ist zuständig für Begeisterung, Hochstimmung und Freude. Oxytocin gilt als „Kuschelhormon“, sorgt für Mutter-Kind-Bindung, Vertrauen, Freundschaft und Geborgenheit, Stressreduktion, Wehen und Muttermilch. Der Neurotransmitter Noradrenalin steigert den Aktivitätsdrang, ist Wachmacher, erhöht die Leistungsbereitschaft und die Konzentration.

Neurotransmitter und Hormone wirken jedoch nicht für sich allein. Es kommt immer auf die Mischung an. Merzendorfer: „Die Mischung macht das Gefühl.“