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Bilder erzählen Geschichte(n)

Der Illustrator Marcus Lefranҫois war bei der Kinderuni Siegen zu Gast

Geschichten erzählen – das geht mit Worten, mit Bildern und mit Worten und Bildern. Für den Illustrator Markus Lefranҫois ist der Text der Ausgangspunkt. Diesen lässt er auf sich wirken, liest ihn immer und immer wieder. Die Bild-Ideen fließen in erste Buntstift-Skizzen. Buchseiten werden aus Skizzenteilen auf Pergamentpapier kopiert.

Die Doppelseiten müssen harmonieren. Es bedarf des geplanten Platzes für Text. Die Gesichter sollen die Handlung spiegeln. Die Bilder erzählen die Geschichte auf ihre ganz eigene Weise. „Wenn ein Bild erstmal ins Erzählen kommt…!“ lautete der Titel der zweiten Kinderuni-Geburtstagsveranstaltung.

Die Umrisse zeigen eine Kuh. Zweites Motiv: Ein Bauer sitzt neben ihr auf einem Schemel und ist mit Melken beschäftigt. Drittes Motiv: Eine Katze schleicht sich von links hinten in die Malszene. Plötzlich fällt der Blick des Betrachters auf die kleine Maus unterhalb des Melkschemels. Diese war im Bild zuvor bereits vorhanden, die Katze aber lenkt erst den Blick auf diese Bildebene und den kleinen Nager.

Des Weiteren erläuterte der Gast aus Kassel Kindern und Eltern (diese durften in der Festwoche mit in den Hörsaal) das Werden des Kinder-Krimis „Haltet den Dieb!“. Die Geschichte spielt im 15. Jahrhundert in Hildesheim. Lukas und Anna, Kinder eines Schneiders, bekommen vom Vater den Auftrag, Samt bei einem Händler abzuholen. Das nötige Geld erhalten sie in einem Lederbeutel. Der Weg führt über den Jahrmarkt. Lukas wird umgestoßen. Beim Stoffhändler bemerkt er, dass der Geldbeutel gestohlen ist. Gemeinsam mit seiner Schwester begibt er sich auf die Suche nach dem Dieb.

Das Buch ist Krimi und Sachinformation zugleich. Das bedeutet, die Bilder müssen stimmig sein, Bauweise von Häusern und Plätzen, Kleider, Berufsbezeichnungen der Zeit der Handlung entsprechen. Eloquent und bildhaft berichtete Markus Lefranҫois über das Entstehen einzelner Seiten. Eindrucksvoll das von Entsetzen entstellte Gesicht des Jungen nach dem Bewusstwerden des Diebstahls. Buchseite und Original-Gemälde weichen voneinander ab. Der Verlag hatte Einspruch eingelegt; Lukas’ Gesicht wurde weicher. Anna weint auf dem Original. Im Buch wirkt sie verzagt, richtet den Blick jedoch nach vorn. Der Leser ahnt: Die Geschichte nimmt für die Kinder ein gutes Ende. Auch Konturen und Farbgebung sind lange Zeit work in progress. Die Originale werden eingescannt. Ein Bildbearbeitungsprogramm schärft hier und dort, verstärkt die Farbe, hilft, eine optimale Komposition zu finden.

Die Ausstellung „Haltet den Dieb!“ ist bis zum 10. Juni im Haus der Wissenschaft am Obergraben 23 in Siegen zu sehen (bitte Öffnungszeit erfragen). Führungen für Schulklassen sind möglich.