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Ein ägyptischer Hausjunge erzählt Geschichte

Autor Frank Schwieger lud zu einer Zeitreise ins Jahr 1922 und ins Tal der Könige ein

Nachgefragt – wie lebten die alten Ägypter? Diese Frage eines Kinderuni-Kindes beantwortete zum Auftakt der Herbststaffel der Kinderuni Siegen der Sachbuchautor und Lehrer für Geschichte und Latein, Frank Schwieger. Wegen der weiten Entfernung zwischen Siegen und seinem Wohnort Rendsburg fand die Veranstaltung via ZOOM statt.

Begrüßt wurden die Kinder von Prorektorin Prof. Dr. Petra Vogel und Cornelie Rothmaler-Schön als Geschäftsführerin der Siegener Zeitung. Prorektorin Vogel lud die Kinder ein, sich weiterhin mit Fragen an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an die Kinderuni zu wenden. Cornelie Rothmaler-Schön verwies auf die Bedeutung des Lesens für ein positives Leben.

„Ich mag am liebsten mystische Geschichten“, stieg Frank Schwieger in sein Thema ein. Zur Kinderuni hatte er eine Geschichte mitgebraucht, die nahezu exakt 100 Jahre alt ist und auf Fakten basiert. Im November 1922 nämlich entdeckte der britische Archäologe Howard Carter das lange gesuchte Grab des Kind-Pharaos Tutanchamun im Tal der Könige in Ägypten. Der Sensationsfund hatte eine Vorgeschichte, die der Autor fesselnd erzählte. Carter war Autodidakt, er hatte keine Universität besucht. Als Zeichner begleitete der im Jahr 1874 geborene Carter einen Forscher nach Ägypten, erlernte Arabisch und das Lesen der Hieroglyphen. Im Alter von Mitte 20 leitete er bereits als Oberinspektor Ausgrabungen.

Frank Schwieger: „Zu seiner Zeit waren bereits fast alle Königsgräber ausgeraubt.“ Geblieben war die Kunde von einem Grab des Tutanchamun. Nach diesem suchte auch Howard Carter, mit finanzieller Unterstützung von Lord Carnavon. 1914 erhielten beide von der ägyptischen Regierung die Grabungserlaubnis. Aufgeschoben wurde das Unterfangen durch den 1. Weltkrieg. Für die später startende Grabung hatte Carter in Ägypten ein Haus gemietet und Personal eingestellt – und er musste den Geldgeber überreden, sein Engagement fortzusetzen.

Frank Schwieger erzählte die Geschichte rund um die Grabentdeckung aus der Perspektive des Hausjungen Hussein Abdul Rassul. Dieser war auch für die Wasserversorgung der Arbeiter zuständig. Um den gefüllten Krug abzustellen, grub er eine Mulde ins Erdreich. Dabei stieß er auf einen bearbeiteten Stein, der den Eingang zur Treppe ins Pharaonengrab markierte. Die vorderste Tür war mit einem Anubis-Siegel verschlossen – es musste sich also um ein bedeutendes Grab handeln. Bis zur Öffnung musste Carter bis zur Ankunft des Lords und Finanziers warten.

Was sich den Ausgräbern dann im Verlauf der nächsten Monate offenbarte, waren ungeahnte Schätze. Bereits die Vorkammer war reichlich damit gefüllt: Vergoldete Bettgestelle, ein Kinderthron, Teile von Streitwagen, Reste von Nahrungsmitteln, Schränke, ein Prunkthron und vieles mehr türmten sich übereinander. Wächterstatuen flankierten einen zugemauerten Durchgang zum eigentlichen Grabraum. Die Mumie des Pharaos war von mehreren Särgen umgeben – der innerste bestand aus Gold.

Tragisch gestaltete sich das Schicksal von Lord Carnavon. Er starb am 5. April 2023 im Alter von 56 Jahren an den Folgen eines Moskitostichs. Die Ausgrabungen wurden im Jahr 1932 abgeschlossen. Tutanchamun ist mittlerweile wieder in sein Grab im Tal der Könige zurückgekehrt. Die Schätze werden in Kairo aufbewahrt.

Der faszinierenden Lesung folgten viele Kinder-Fragen, die Frank Schwieger beantwortete.

In Präsenz geht es im Schadeberg-Hörsaal am Unteren Schloss mit der Kinderuni weiter.Siehe: www.kinderuni-siegen.de

Die Begleitpersonen sind am 13. September ab 17 Uhr vom Studierendenwerk zur Mensabesichtigung eingeladen. Treffpunkt ist der Haupteingang an der Grabenstraße.

Die Kinderuni wird unterstützt von der Sparkasse Siegen und der IHK und ist ein Kooperationsprojekt der Universität Siegen und der Siegener Zeitung.