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Bienen sehen mehr Farben als Menschen

Chefarzt Prof. Dr. Veit Braun nahm bei der Kinderuni das Sehen in den Blickpunkt

Steht die Welt Kopf? Ist eigentlich alles Sichtweise? Was ist Sehen? Prof. Dr. Veit Braun nahm die Kinderuni-Kinder während der letzten Vorlesung der Herbststaffel „Nachgefragt“ mit auf eine bunte Reise in die Welt des Sehens, der Farben und der Täuschung. Sein Thema lautete „Warum man keinen gelben Schnee essen sollte und andere spannende Fragen aus der Medizin“. Sehen, das ist das Erkennen von Unterschieden in der Leuchtdichte zweier Gegenstände. Der Mensch kann sowohl schwarz-weiß als auch in Farben (rot, grün, blau) sehen. Die Rezeptoren reagieren auf unterschiedliche Wellenlängen: die sogenannten Rot-Zapfen besonders empfindlich auf langwelliges Licht, die Grün-Zapfen auf mittelwelliges Licht, die Blau-Zapfen auf kurzwelliges Licht. Die Rezeptoren für Rot und Grün liegen nah beieinander auf dem X-Chromosom. Frauen und Mädchen haben zwei X-Chromosomen, Männer und Jungen nur eines. Bei einer falschen Genkombination kann eine Schwäche beim Rot-Grün-Sehen auftreten. Männer und Jungen sind davon häufiger betroffen. Manche Tiere wie Wale können nur schwarz-weiß sehen. Auch Menschen sehen nachts nicht farbig. Katzen sehen die Farbe Rot nicht. Das trifft auch auf Stiere zu. Diese stürmen also nicht auf das Tuch des Toreros beim Stierkampf zu, weil dieses rot ist, sondern nur, weil das Tuch sich bewegt. Bienen besitzen vier Farbrezeptoren. Sie sehen mehr Farben als Menschen. Schlangen erzeugen Wärmebilder und können somit Beutetiere auch in der Nacht sehen. Die Wahrnehmung des Seheindrucks findet im Gehirn statt. Deshalb ist es möglich, dass wir uns täuschen. Gerade Linien erscheinen als Wellen. Auch die längere Fixierung des Blickes auf einen schwarzen Punkt inmitten eines Musters auf weißer Fläche kann dazu führen, dass man für einen Übergangsmoment das Muster sieht, obwohl es aus der Umgebung des fixierten Punkts verschwunden ist. Zudem ist es möglich, dass bei Mustern in Rot und Grün kurzzeitig die Komplementärfarbe wahrgenommen wird. Deshalb sind OP-Kittel grün. Prof. Braun: „Wenn wir jemanden im OP aufschneiden, sieht das rot aus.“ Trügen die Operateure weiße Kittel, hätten diese beim Aufblicken im Nachbild kurzzeitig grüne Flecken. Das wäre irritierend. Weiße Ärztekittel hingegen stehen nur für Hygiene: „Diese sind part of the show“. Warum nun ist Pipi gelb? Prof. Braun hatte Chemie in Fläschchen dabei. Die rote Farbe des Blutes entsteht durch Hämoglobin. Das besteht zu einem Großteil aus Eisen. Deshalb schmeckt Blut auch metallisch und Kriminalisten können Blutspuren sichtbar machen. Wird Hämoglobin „zerhackt“, nimmt es eine gelbe Farbe an. Denn: Über den Urin scheidet der Mensch auch Giftstoffe aus. Unser Blut wird ständig erneuert. Das Abfallprodukt des Blutes ist dann nicht mehr rot, sondern gelblich und heißt Bilirubin. Je mehr wir trinken, desto mehr Wasser ist im Urin enthalten und umso heller ist dieser. Während der Vorlesung des Neurochirurgen und Gründungs-Prodekans der Lebenswissenschaftlichen Fakultät der Universität Siegen war es still im Hörsaal. Gebannt schauten und hörten die Kinder zu. Im Anschluss ließen sie ihrer Neugierde freien Lauf. Frage auf Frage beantwortete der Mediziner gekonnt, kindgerecht und geduldig. Zum Abschluss erhielten die Mädchen und Jungen ihre Kinderuni-Diplome.