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Johannes Gutenberg – geschäftstüchtiger Erfinder und „Sturkopf

Die Sachbuchautorin Christine Schulz-Reiss stellte den Erfinder des modernen Buchdrucks im Druckzentrum der Siegener Zeitung vor

Seit 16 Jahren gibt es die Kinderuni Siegen. Von Beginn an ist sie ein Kooperationsprojekt der Universität Siegen und der Siegener Zeitung und wird unterstützt von der Sparkasse Siegen und der heimischen IHK. In diesem Jahr wird die Siegener Zeitung 200 Jahre alt. Aus diesem Grund hatte die SZ die Kinderuni ins Druckzentrum nach Dreis-Tiefenbach eingeladen. Zu Gast war die Sachbuchautorin Christine Schulz-Reiss. Zwischen riesigen Papierrollen - jede Rolle besitzt eine Papierlauflänge von 18 km - fanden rund 130 Kinderuni-Kinder mit Eltern und Geschwistern Platz.

Begrüßt wurden sie von SZ-Geschäftsführerin Cornelie Rothmaler-Schön, die auf die lange Geschichte Ihres Verlags verwies sowie auf die gute Kooperation mit Blick auf die Kinderuni Siegen. Christine Schulz-Reiss ließ das Leben von Johannes (Gensfleisch) Gutenberg Revue passieren: „Ich wollte wissen, was das für ein Typ ist“. Neugierde sei ihr Anlass, Sachbücher zu schreiben: „Ohne Neugierde geht das nicht“. Denn die Recherche der Themen nehme sehr viel Zeit in Anspruch. Es gelte immer abzuwägen, welche Quellen glaubwürdig seien und welche eher nicht.

Geboren wurde der Erfinder des modernen Buchdrucks mit beweglichen Lettern um 1400 in Mainz. Seine ersten erfolgreichen Versuche mit Druckpressen fanden aus überwiegend finanziellen Erwägungen statt. Er produzierte geradezu in Serie Heiltumsspiegel für die Aachener Wallfahrt. Diese Spiegel waren unter Pilgern in Aachen ein beliebtes Mitbringsel. Die Menschen glaubten, mit diesen Utensilien das Heilige einfangen und mit nach Hause nehmen zu können. Bevor der gelernte Goldschmied Gutenberg die Amulette presste und somit den Arbeitsaufwand minimierte, wurde diese Souvenirs in Handarbeit hergestellt. In einem nächsten Schritt druckte Gutenberg Ablassbriefe – ebenfalls ein einträgliches Geschäft.

Christine Schulz-Reiss: „Gutenberg brauchte für die Umsetzung seiner Ideen immer wieder Geld“. Das lieh er sich aus. Auch für das nächste Projekt: Die Idee, mit beweglichen Lettern Buchseiten in Serie produzieren zu können. Die Bibel beispielsweise wurde bis dahin in Klöstern sorgfältig durch Abschreiben vervielfältigt und mit Kunstwerken angereichert. Ein Jahr dauerte es im Schnitt, bis eine Bibel in Handarbeit hergestellt war. Gutenberg begann den Druck der Bibel mit 46.800 Lettern. In einem Jahr entstanden 140 Bibeln auf Papier gedruckt und 40 auf wesentlich teureres Pergament.

Gutenberg war nicht nur ein ideenreicher Mensch, der ein Gespür für einträgliche Erfindungen besaß, laut Autorin war er überdies „ein sturer Kopf“. Mehrfach trug er Streitigkeiten vor Gericht aus. Viele Informationen über das Leben von Johannes Gutenberg entstammen Prozessakten. Manchmal war ihm Justitia gewogen, manchmal nicht. Johannes Gutenberg verstarb im Jahr 1468 in Mainz. Der Druck mit beweglichen Lettern verbreitete sich um die ganze Welt.

Moderiert wurde diese außergewöhnliche Lesung von Dr. Jana Mikota von der Universität Siegen. Zum Abschluss der Veranstaltung lief die Druckmaschine im Druckzentrum an. Mit sicherem Abstand konnten Eltern und Kinder sehen, wie die ersten Exemplare fertig gefaltet über die Gestelle liefen.