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Hochschulkooperation Kananga

Kongo

DAAD - 2009    

 

 

 

Foto Hochschulkooperation Kananga 1

 

Gegründet auf der grünen Wiese und seitdem in kleinen Schritten realisiert: Die Universite du Kasaiy in Kananga/ Kongo. Ein Masterplan wurde von den Städtebauern der RWTH Aachen entwickelt und nach diesem Plan entstanden: Hörsäle, Verwaltungsbauten, die Polyklinik, erste Straßenstrukturen, Brunnen wurden gebohrt, Wasserauffangsysteme installiert und mittlerweile gibt es einige Fakultäten, die sehr erfolgreich arbeiten. Ab diesem Jahr soll es eine Architekturabteilung geben. Start, Propädeutikum und Praxisfase soll dann der gemeinsame Bau von einigen Studentenwohnungen sein.

Im März war es dann soweit: Etwa 20 Studierende aus Kananga und 20 aus dem Fachbereich Architektur und Städtebau der Uni- Siegen und der RWTH Aachen begannen mit dem Bau. Finanziell unterstützt vom DAAD und der Architektenkammer NRW, die die Materialkosten übernahm. Ohne Flug- und Unterbringungskosten entstand das Gebäude für etwa 25.000 Euro. Wobei etwa 7.000 Euro eingespart wurden, weil experimentell nicht mit dem im Kongo sehr teuren Zement als Bindemittel gemauert wurde, sondern mit Maniokmehl. Also mit der Stärke dieses Mehls wurden die Häuser eher zusammengeklebt, als normal vermörtelt.

Da diese Sand-Maniok-Mischung natürlich wasserlöslich bleibt wurden die Fundamente traditionell mit Zement und Naturstein ausgeführt, das aufgehende Mauerwerk wurde durch weite Dachüberstände gegen Regen geschützt. Zwischenzeitlich wurden Forschungsergebnisse bekannt, nachdem dort zum Bau der „Großen Mauer“ Reis – also auch Stärke – als Bindemittel eingesetzt wurde: Immerhin ein über Jahrhunderte gut erhaltenes Gebäude.

 

Foto Hochschulkooperation Kananga 2

 

Bei der Abschlussdiskussion mit den Kollegen der Universität in Kinshasa kam dann die Frage auf, ob man künftig statt der energiefressenden Feldbrandsteine nicht mit luftgetrockneten Lehmziegeln arbeiten könne. Konstruktiv bei den eingeschossigen Bauten wäre das sicher möglich – Es müssen dann nur einige Monate vorlaufend die Lehmziegel vor Ort gepresst und getrocknet werden – Für die gesamte Ökobilanz sicherlich sehr vorteilhaft. Trotz der Anfälligkeiten für Klima und vor allem Durchfall-Erkrankungen der deutschen Studierenden und Betreuer klappte es die Studentenwohnungen für 24 Studierende und den Küchentrakt innerhalb von fünf Wochen fertig zu bauen. Einschließlich erosionsverhindernder Versickerungsmulden für die Dachentwässerung.

Dies ohne fließendem Wasser auf der Baustelle (wurde von dortigen Frauen auf dem Kopf aus dem Tal geholt) und ohne Elektrizität für Maschinen. Ein insgesamt befriedigendes Projekt, aus dem jetzt auch eine kleine Hochschulkooperation wachsen soll.