Neuere deutsche Literatur: Poetik und Pragmatik literarischer Kommunikation
Die Professur vertritt die Neuere deutsche Literaturwissenschaft in ihrer ganzen Breite, das heißt vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Der Schwerpunkt in Forschung und Lehre liegt indes im Bereich der Frühen Neuzeit, also der Literatur und Kultur des 16., 17. und 18. Jahrhunderts. Besonderes Kennzeichen der frühneuzeitlichen Literatur ist, dass sie stets in ein breiteres kulturelles Umfeld eingespannt ist, dessen Kenntnis unmittelbar notwendig für ihr Verständnis ist. So kommen nicht nur die (literarischen) Texte selbst in den Blick, sondern auch ihre Regelhaftigkeit und ihre Funktion im gesellschaftlichen Kommunikationskontext.
Die germanistische Frühneuzeitforschung beschäftigt sich neben Poetik und Rhetorik mit einer enormen Bandbreite nicht nur im engeren Sinne literarischer Texte. Der für die Frühe Neuzeit angelegt ‚breite‘ Literaturbegriff ist nicht strikt gebunden an Vorstellungen von Autonomieästhetik oder Fiktionalität – im Gegenteil. Vielfach kommen zweckgebundene Texte in den Blick, die ihren Sitz nicht in einer absoluten Sphäre der Kunst haben, sondern im Leben.
Schwerpunkte in Forschung und Lehre:
• Literatur, Philosophie und Gelehrsamkeitsgeschichte der Frühen Neuzeit '
• Poetik und Rhetorik der Frühen Neuzeit
• Frühneuzeitliche Gebrauchsliteratur
• (Früh-)Aufklärung
• Gotthold Ephraim Lessings Werke im Kontext
• Literaturtheorie, insbesondere Gattungstheorie
• Buchgeschichte und Buchmaterialität, Paratextforschung
• Theorien der Autorschaft (besonders Anonymität und Pseudonymität)
• Drama und Dramentheorie
• Ästhetik und ihre Grenzbereiche
• Gegenwartsliteratur
Ansprechpartner: Prof. Dr. Michael Multhammer