Bibel im Gespräch
20. Mai 2025
Die Veranstaltung „Bibel im Gespräch“, die nun bereits seit zwei Jahren in Zusammenarbeit zwischen Herrn Prof. Dr. Hans-Ulrich Weidemann (Lehrstuhl Biblische Theologie) und dem Studierendengremium stattfindet, stand in diesem Semester unter dem Thema: „Was auf dem Weg geschehen ist – Eine geistliche Lektüre der Emmausgeschichte (Lk 24,13–35)“. Im Rahmen des Leitmotivs des Heiligen Jahres „Pilger der Hoffnung“ wurden wir dieses Mal auch von unserer Mentoratsbeauftragten Frau Raphaele Voß tatkräftig unterstützt.
Den Auftakt bildete eine meditative Hinführung, gefolgt von der gemeinsamen Lesung der Emmausgeschichte und einem ersten Austausch in Kleingruppen. In unserer Beschäftigung mit dem Text folgten wir einem dreistufigen Zugang, der sich an der klösterlichen Praxis der Lectio Divina orientiert: Zunächst ging es darum, den Text aufmerksam zu hören, zu wiederholen und gemeinsam zu lesen – um ihn innerlich auf uns wirken zu lassen. So näherten wir uns Schritt für Schritt der Dynamik des Geschehens: dem Weg der Jünger, ihrem Gespräch, dem unerkannten Begleiter und schließlich der Wendung beim Brotbrechen.
In einem zweiten Schritt traten wir in einen offenen Austausch über den Text ein: Was erkennen wir in den Reaktionen der Jünger wieder? Wo berührt uns das Nicht-Erkennen und plötzliche Erkennen? Welche Bedeutung hat das „Brennen der Herzen“, das sie im Rückblick schildern?
Der dritte Schritt widmete sich der Frage nach der Relevanz des Textes für unser eigenes Leben: Wo begegnen auch wir dem Auferstandenen, oft unerkannt? In welchen Situationen spüren wir Gefühle von Zweifeln, Ratlosigkeit und Enttäuschung, die uns in dem Bibeltext begegnen? Hierbei wurden persönliche Impulse und Deutungen geteilt, die das gemeinsame Gespräch bereicherten.
Wir haben uns sehr über das große Interesse der Studierenden und die zahlreichen Beiträge gefreut. Besonders eindrücklich war, wie sich im gemeinsamen Lesen, Hören und Sprechen ein Raum des Vertrauens, der Offenheit und des spirituellen Nachdenkens öffnete. Die Emmausgeschichte wurde so nicht nur ein Thema des Abends, sondern ein Weg, den wir gemeinsam gegangen sind.