Wolfgang Busse
Wolfgang Busse ist 1976 geboren und studiert an
der Universität seiner Heimatstadt Siegen von 1996 bis
2002 das Fach der Wirtschaftswissenschaften. Er hat den
unbedingten Wunsch, später beruflich im Ausland tätig
sein zu wollen und festigt ihn mit einem zweijährigen
Studium an der Partneruniversität der Uni Siegen in
Tulsa (Iowa, USA). Nach seiner Rückkehr sucht er für
seinen Berufseinstieg ein sehr exportorientiertes
Unternehmen und da er in einem Aufzugsunternehmen groß
geworden ist, bewirbt er sich bei der Firma Thyssen
Krupp Aufzugswerke, ein weltweit exportierendes
Tochterunternehmen des großen Thyssen Krupp AG
Konzerns.
Durch seine Erfahrungen im elterlichen Betrieb erhält
Wolfgang Busse eine Einstellung als
Verkaufsgebietsleiter und die Möglichkeit der
Entwicklung und Betreuung eines eigenen
Verkaufsgebietes. In den Jahren 2002 bis 2004
unternimmt er zahlreiche Dienstreisen in den mittleren
Osten, u.a. nach Ägypten, Jordanien und die Vereinigten
Arabischen Emirate. Hier sammelt Wolfgang Busse viele
interkulturelle Eindrücke und Erlebnisse, über die er
2003 bei einem Vortrag an der Uni Siegen mit
dem Thema: "Verhandlungen mit arabischen
Geschäftspartnern" berichtet. Obwohl ihm sein
Job sehr viel Spaß macht und er sich bei seinem
Arbeitgeber wohl fühlt, wird er Juli 2004 in den
elterlichen Betrieb zurückkehren, um hier seine
zusätzlich gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse
einbringen zu können. Sein Rat an zukünftige
Absolventen: "Nicht das Einkommen, sondern das Umfeld
und das Interesse an der Tätigkeit sind entscheidend.
Des weiteren ist ein Studium nicht automatisch der
Aufstieg in höhere Positionen. In einem guten
Unternehmen zählt nur die Leistung."
Zum Studium in Siegen
Warum haben Sie sich für den Studiengang Wirtschaftwissenschaften entschieden?
Nach Abschluss des Wiwi Studiums bieten sich dem Absolventen viele interessante Aufgabengebiete und zahlreiche berufliche Chancen. Zudem braucht man sich bei diesem Studiengang nicht zu früh auf eine bestimmte Richtung festzulegen. Dies ist besonders deshalb von Vorteil, da man oft erst während des Studiums seine wahren Interessen und Stärken entdeckt.
Wie lautet Ihr Urteil über die Effizienz des Studiums im Hinblick auf Ihren heutigen Beruf?
Das Studium an der Universität Siegen ist zwar
generell etwas theorielastig, jedoch zahlt sich dies in
der Praxis später oft aus. Mit einer vernünftigen
theoretischen Basis lässt sich später vieles schneller
erlernen weil meist doch mehr "hängen" bleibt als man
zunächst vermutet. Obwohl die Universität Siegen
während meines Studiums ein sehr vielseitiges
Kursprogramm angeboten hat, fehlte ein wenig die
internationale Ausrichtung des Studiengangs (z.B. das
Thema Exportfinanzierung). Bei einer immer
exportorietierteren Wirtschaft in Deutschland hätte
dies durchaus auch umfangreicher im Grund- und
Hauptstudium behandelt werden können.
Für die Aneignung von Softskills und die praktische
Umsetzung des Erlernten während des Studiums ist meiner
Ansicht nach jeder Student selbst verantwortlich.
Besonders wichtig ist hier das Absolvieren von einem
oder besser mehreren Praktika in unterschiedlichen
Branchen. Dies wird auch vom künftigen Arbeitgeber
honoriert! Nachholbedarf haben einige Professoren im
Fachbereich Wirtschaftwissenschaften allerdings
hinsichtlich der semesterbegleitenden Durchführung von
praktischen Fallbeispielen (Case Studies). Diese haben
mir persönlich während meines Studiums an Siegens
Partneruniversität Tulsa in den USA viel gebracht!
... und Ihr persönlicher Kommentar zur Universität Siegen insgesamt
Mir hat es an der Universität Siegen immer sehr gut gefallen. Die Hochschule ist sehr übersichtlich und bietet gerade im Fachbereich 5 ein sehr umfangreiches Kursangebot. Probleme mit zu großen Kursen, wie man es immer wieder von anderen Universitäten hört, sind in Siegen eher die Seltenheit. Besonders loben möchte ich an dieser Stelle auch die gute Universitätsbibliothek und die Mensa.
Wie haben Sie Siegen als Studienstadt empfunden?
Siegen ist meine Heimatstadt und zu Hause fühlt man sich ja für gewöhnlich immer am wohlsten. Aber ich denke auch "Nichtsiegerländer" werden sich in Siegen wohl fühlen, da sich gerade in der landschaftlich schönen Umgebung des Siegerlandes viele Freizeitmöglichkeiten bieten. Zudem entwickelt sich Siegen immer mehr zu einem echten Oberzentrum mit zahlreichen Geschäften und Kneipen. Mittlerweile ist in Siegen auch für Studenten etwas los. Das war nicht immer so!
Zur Berufswahl bzw. beruflichen Entwicklung
Haben Sie eine bestimmte berufliche Tätigkeit von vornherein gezielt angestrebt?
Ich wollte zunächst unbedingt die Möglichkeit haben, in meinem Beruf zumindest zeitweilig im Ausland tätig zu sein. Aus diesem Grund habe ich mir bei meiner Firmenwahl ein sehr export-orientiertes Unternehmen ausgesucht. So bin ich letztlich im Vertrieb bei der Firma ThyssenKrupp Aufzugswerke gelandet, die Ihre Aufzugsanlagen weltweit verkaufen.
Welche Stationen gab es in Ihrem beruflichen Werdegang?
Da ich in einem Aufzugsunternehmen (Busse-Aufzüge) groß geworden bin, wurde mir bei Thyssen-Krupp schnell ein eigenes Verkaufsgebiet zugeteilt, welches ich in den letzten zwei Jahren eigenständig weiterentwickeln durfte.
Aktuelle berufliche Tätigkeit
Welches ist Ihre berufliche Tätigkeit heute?
Area Sales Manager Middle East, ThyssenKrupp Aufzugswerke, alleinverantwortliche Betreuung des Verkaufsgebietes Mittlerer Osten, Key Account Management, Sales Support, Angebotserstellung und Verfolgung, Großprojektbetreuung in der Angebots- und Verhandlungsphase, Market Research
Was schätzen Sie an Ihrer Tätigkeit?
Die Tätigkeit des Gebietsbereichsverkäufers ist sehr interessant und bietet sehr viel Abwechslung, insbesondere durch die Möglichkeit zahlreicher Auslandsreisen. Da ich immer wieder auch persönlichen Kontakt mit meinen Kunden habe, konnte ich in den letzten 2 Jahren überdurchschnittlich viele interkulturelle Erfahrungen sammeln. Dafür muss man jedoch auch eine Menge private Zeit für den Job opfern und ist des Öfteren auch am Wochenende unterwegs.
Welche weiteren Pläne haben Sie?
Obwohl mir mein Job nach wie vor viel Spaß macht und ThyssenKrupp darüber hinaus viel in seinen Führungsnachwuchs investiert, werde ich ab Juli 2004 wieder zurück in den elterlichen Betrieb gehen. Meine Zeit bei ThyssenKrupp hat mich persönlich und fachlich sehr viel weitergebracht. Von diesen zusätzlich gewonnenen Kenntnissen werde ich sicherlich lange profitierten können.
Inwiefern hat sich Ihr Leben durch den Übergang von Studium zu Berufsleben verändert? Gibt es Grund, der "schönen, alten Studienzeit" nachzutrauern?
Meine Studienzeit hat mir persönlich gut gefallen. Allerdings musste man auch einiges lernen, bei dem man genau wusste, dass man es wahrscheinlich nie wieder benötigen würde. Das Lernen ist auch heute noch nicht vorbei aber jetzt entscheide ich selbst, was mich weiterbringt. Durch die räumliche Veränderung habe ich persönlich weniger Zeit für meine Freunde und meine Familie. Dies ist sicherlich zu Anfang des Berufslebens am schwersten.
Bleibt neben Ihrem Jobleben noch Freizeit?
Natürlich habe ich auch meine Freizeit. ThyssenKrupp ist kein Unternehmen, dass seine Mitarbeiter in der Anfangszeit "verheizt", wie dies immer wieder von anderen Unternehmen zu hören ist.
Welchen Rat würden Sie zukünftigen Absolventen mit auf den Weg geben?
Sucht Euch keinen Job nur wegen eines möglichst hohen Einkommens aus. Die Höhe des Einkommens wird nach und nach immer sekundärer. Viel wichtiger ist das Umfeld und das Interesse an der Tätigkeit selbst. Glaubt bitte nicht, Ihr werdet nur wegen Eures Studiums schnell in höhere Positionen aufsteigen. Es gibt auch eine ganze Reihe kluger Köpfe, die "nur" ein Lehre gemacht haben und trotzdem schneller aufsteigen werden als ihr. Am Ende zählt in einem guten Unternehmen nur die Leistung! ThyssenKrupp ist eines dieser guten Unternehmen, bei dem es sich lohnt sich zu bewerben.
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