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Kerstin Hof

Kerstin Hof

„Koffer auf für das Gestalten ihrer Möglichkeiten“ – damit wirbt Kerstin Hof auf ihrer Internetseite (http://www.hofcoaching.de). Seit 1997 arbeitet sie als selbständige Beraterin, Trainerin und Dozentin in Hamburg. Gemeinsam mit ihren Klienten und Klientinnen designed sie mittels Kreativität und Spaß, Klarheit und Analyse deren Potenziale. Dabei setzt sie spielerische Methoden und ihr umfangreiches Know-how ein. Die Metapher des Koffers steht dabei für das Unterwegssein, das Leben und persönliche Träume. Denn: „einen Koffer voller Träume hat doch jeder“, weiß Kerstin Hof.

Der Koffer von Kerstin Hof hat bereits eine Reise mit vielen verschiedenen Stationen hinter sich. Nach ihrem geisteswissenschaftliches Studium in Siegen trieb es Kerstin Hof nach Hamburg in die Redaktion der Zeitschrift BRIGITTE. Zum Printjournalismus kam noch der Hörfunk bei KLASSIK RADIO. Dann nahm sie ein Angebot aus der sogenannten "freien Wirtschaft" an und kam in die Unternehmensberatung. Ein Berufsfeld, welches sich wunderbar mit ihrer Vielseitigkeit vereinbaren lässt. „Einfach so einen Job machen“ fand sie schon immer langweilig.

Den „Sitz im Leben“ wahrnehmen

„Es klingt vielleicht seltsam, doch für mich war tatsächlich immer der Weg das Ziel.“ Kerstin Hof sitzt in ihrem Lieblingsraum in der Unternehmensberatung Claudia Kirsch in der Bahrenfelder Straße in Hamburgs Szeneviertel Ottensen. Dort arbeitet sie freiberuflich als Counselor und Coach – was aber nur eine Facette ihres vielseitigen Profils ist. Während ihres geisteswissenschaftlichen Studiums an der Universität Siegen begleitete sie ein behindernder Glaubenssatz: „Was mich interessiert, das Kreative, ist nichts wert.“ Es wurde früh deutlich, dass ihre Interessen im Angewandten liegen. Im Grundstudium wurde sie von Sepp Gumbrecht motiviert, ihren eigenen Weg zu gehen. Was seinen eigenen Denkansatz geprägt hat und er seinen Studierenden immer mit auf den Weg gegeben hat, ist, dass man in seine Leidenschaft investieren und keine Angst vor Fehlern haben sollte. „Ich stelle immer wieder fest, dass junge Menschen sich sorgen, etwas im Leben falsch zu machen. Sie haben Angst vor "regrets" und es fällt ihnen schwer, sich zu entscheiden. Natürlich gibt es Dinge, die man mit 20 einfach noch nicht sieht. Wenn man sein Studium rein nach Gehaltsvorstellung und Ansehen aussuchen würde, müssten wir alle BWL, Jura oder Medizin studieren“, schlussfolgert Hof.

Erlaubnis geben, sich zu entfalten...

... und das am besten ein Leben lang. Dieser Grundsatz begleitet Kerstin Hof nun bereits ihr eigenes ganzes Leben. Ihre Kindheit bezeichnet sie als „kleines Studium generale“ – schon immer hat sie es geliebt zu malen, zu schreiben, sich mit Bildern und Geschichten auszudrücken. Sie erinnert sich noch an einzelne Arbeiten im Kunstunterricht: typografische Kollagen oder Steinarbeiten – ihr Experimentierfreudigkeit zeichnete sich schon damals ab. „Ich nutze Kreativität als Quelle meiner Gestaltungskraft“, erklärt Hof. Somit erstaunt es nicht, wenn man in ihrem Lebenslauf zwischen Stationen wie „Klassik Radio“ bei BRIGITTE oder verschiedenen Lehraufträgen auch eine Ausbildung zum Clown findet. An der renommierten Stage School vor Drama and Dance in Hamburg hat Kerstin Hof eine Stimmausbildung genossen und dann später ihre Beiträge wie Buchbesprechungen selbst eingesprochen. Die Fortbildung zum Clown bot weitere Ausdrucksmöglichkeiten, von denen sie auch heute noch in ihrer Beratungs- und Vermittlungsarbeit profitiert.

Sie ist Inhaberin von „hofcoaching“ und kümmert sich in Coachings und Counselings um den beruflichen oder privatem Veränderungswunsch ihrer Klienten, sie ist Lehrbeauftragte an der Hochschule für angewandte Wissenschaft in Hamburg, außerdem ist sie Coach für Positionierung und (Selbst-)Marketing in einer Hamburger Unternehmensberatung. Das Kreative findet hier Anwendung – in ihren Methoden und in ihrem beruflichen und ehrenamtlichen Engagement. Beispielsweise leitet sie das gemeinnützige Projekt „weiterBilden“ im Hamburger Kinderbuchhaus: „Meine Vielfalt und mein Bedürfnis nach Abwechslung ist für meine Umwelt schwerer zu ertragen gewesen als für mich“, lächelt Hof.

Im Frühjahr hat sie deswegen auch wieder an einer Ausstellung teilgenommen und aus ihren Reisebuchaufzeichnungen und Gedichten gelesen. Mit ihrem "poet's travelor kit" nahm sie an der Gemeinschaftsausstellung „wandelbar: Kofferleben“ im Kunsthafen 59° in Hamburg teil.

"Umwege" erhöhen die Ortskenntnis...

Kerstin Hof... schreibt sie auf ihrer Internetseite und meint damit, dass nicht jeder Erkundungsweg zielorientiert sein muss. Manches macht erst später Sinn und erweist sich dann als wichtige Erfahrung. Auch bei Kerstin Hof sah es erst so aus, als würde sie eine gradlinige, akademische Laufbahn machen. Ihren Magisterabschluss bestand sie mit Bestnoten. „Manchmal taucht der Gedanken auf, doch noch zu promovieren“, gibt Hof zu. Bei ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit lag ihr Forschungsschwerpunkt in der Literaturpsychologie und Kultursoziologie. Ihr Dissertationsprojekt, welches sie damals bei dem inzwischen verstorbenen Prof. Dr. Kreuzer begann, drehte sich um das Thema der „literarischen Bohèmienne“, wozu sie einen Kongress in Wien besuchte und Vorträge hielt. Doch da war sie schon bei der BRIGITTE in Hamburg und musste sich entscheiden ... Sie hatte ebenfalls das Angebot bekommen, Sepp Gumbrecht zu folgen und in Stanford/USA zu promovieren. „Die Aufbruchsphase, die man normalerweise mit Anfang, Mitte 20 erlebt, hat sich bei mir durch eine lebensbedrohliche Krankheit zweimal verschoben“, stellt Hof fest. Diese Erfahrungen waren richtungsweisend und haben in ihr die Überzeugung wachsen lassen, ihre Lebenszeit zu nutzen, auch beruflich den wirklichen, wesentlichen Bedürfnissen nachzugehen. Ihre Ausbildung zur Gestaltpsychotherapeutin hat hier ihren Ursprung.

Emotional-ästhetisches Lernen

Mit Anfang Dreissig hat Kerstin Hof sich erlaubt künstlerisch zu arbeiten. Vielleicht ist diese Arbeitsweise das Resultat ihres ungewöhnlichen Werdegangs. Ihre Kreativität lebt sie in ihren beruflichen Feldern und Projekten aus. Hauptmotiv ist für sie in alledem, anderen Menschen zu begegnen. Die Sprache, das Wort, das Schreiben und Gestalten sind die verbindenden Elemente.

Heute ist sie graduierter Counselor und angehende Supervisorin und bildet Berater aus. Ihre Klienten begleitet sie dabei, jeweils individuell passende Lösung zu finden, sich selbst "beim Wort zu nehmen". Sie kommen aus allen Lebens- und Berufsbereichen, zur Zeit eine Kapitänin, Rechtsanwälte und Steuerberater, eine Pastorin, Kita-Leitungen, Geschäftsführer und Existensgründer, auch auf Englisch arbeitet Hof in ihren Coachings heute.

"Il fait avoir l'esprit dur et le coeur tendre", dieser Leitgedanke von Apollinaire ist Kerstin Hof in einer existenziell schwierigen Zeit begegnet und er hat bis heute seine Bedeutung für sie behalten. "Dranbleiben an der eigenen Be-Geisterung, liebevoll im Herzen mit sich und anderen – das steht auf meinem Kofferschild, für alles was kommt. Und so gebe ich es weiter," resumiert Hof mit Ausblick. Le voyage n'est pas finis, die Reise ist noch nicht zu Ende...

Dieser Artikel wurde verfasst von Eva-Maria Musholt und basiert auf einem Interview in Hamburg.

 
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