..
Suche
Hinweise zum Einsatz der Google Suche
Personensuchezur unisono Personensuche
Veranstaltungssuchezur unisono Veranstaltungssuche
Katalog plus

Harald Hof

The Wolf of Wall Street - Ausnahmezustand oder bittere Realität?

Bereits im Alter von 14 Jahren handelte Harald Hof mit Aktien. Sein Gespür für den Aktienmarkt war wohl schon damals ausgeprägter als bei anderen Kindern in seinem Alter. Nach dem Abitur machte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann, an die dann das B.Sc. Studium an der Universität Siegen in „Business Administration“ und ein Master Studium an der Universität Hamburg anknüpfte. Bis heute hält seine Faszination für den Aktienmarkt an. Nach dem Studium begann er als Aktienanalyst bei Warburg Research in Hamburg und kümmert sich neben der Arbeit um sein Herzensprojekt: die Börsenampel.

Eine breite Aufstellung ist auf dem Arbeitsmarkt das A und O.

Direkt nach dem Abitur in ein Studium einzusteigen, kam für Harald Hof nicht infrage. Nachdem er auf einer Berufsmesse seinen späteren Ausbilder kennengelernt hatte und dieser ihn zu einem Vorstellungsgespräch einlud, war die Entscheidung gefallen. Er durchlief erfolgreich ein Assessment-Center der Sparkasse Wittgenstein, machte eine dreijährige Ausbildung zum Bankkaufmann und lernte den Beruf des Bänkers von der Pieke auf. Ein Studium sollte dennoch an die Lehre anknüpfen. Hof entschied sich 2007 für Betriebswirtschaftslehre. „Natürlich sucht man sich zunächst einen bankenspezifischen Studiengang heraus. Um genereller aufgestellt zu sein, kam letztendlich aber nur BWL infrage. Im späteren Berufsleben kann man so nicht nur für Banken arbeiten, sondern auch in Unternehmen oder der Wirtschaft.“, so der Alumni.

Siegen? Grundsolides Studium und gute Vernetzungsmöglichkeiten

Den Studienort Siegen wählte der gebürtige Wittgensteiner aus persönlichen Gründen, bereute die Entscheidung aber nie und kommt immer wieder gerne ins Siegerland. Gerade im Vergleich mit größeren Universitäten kommen für ihn Vorteile des Studienstandortes Siegen zum Vorschein. „Das Studium in Siegen würde ich als grundsolide einschätzen. Ich war nah dran am Lehrstuhl sowie der Universität. Die Professoren, Doktoranden und Studierenden waren kompetent und in der Lage mich während des Studiums fachgerecht zu betreuen.“ In Hamburg sah das schon anders aus. An der doch recht großen Universität war der Kontakt zum Lehrstuhl wesentlich komplizierter. Dort konnte er im Master „Business Administration“ seinen Schwerpunkt auf Banken und Versicherungen sowie Wirtschaftsprüfung und Steuerlehre legen. „Wenn ich während meines Studiums nicht die notwendige Unterstützung von Lehrstuhl und der Universität bekommen hätte, hätte ich nie dieses Fundament an Wissen erlangen können. Als Student habe ich das noch eher als eine Last betrachtet, heute besteht mein Berufsalltag aus den Theorien, die ich im Studium gelernt habe“, sagt der Alumni. Er betont, dass das Studium den Grundstein für alles spätere legte und Impulse für die Börsenampel gab. Und auch während seines Bachelorstudiums fand er die Zeit, ein Auslandssemester in Indonesien an der Udayana Universität zu verbringen. „Das war die beste Zeit meines Lebens“, berichtet er. In dieser Zeit lernte er eine neue Kultur mit wahnsinnigen Strukturen kennen. Neben der Erweiterung von Berufschancen, die ein Auslandssemester mit sich bringt, betont Hof gerade die persönliche Entwicklung. Er habe dort gelernt sich auf seine innere Uhr zu verlassen, denn in Indonesien lief der Alltag absolut entschleunigt ab, eine wichtige Eigenschaft, die er im heutigen Arbeitsalltag nutzen kann.

Für den Master packte Hof seine sieben Sachen zusammen und zog in die Hansestadt Hamburg. Dort lernte er während des Studiums einen Mitinitiator der Börsenampel kennen. „Er hatte die Idee im Gepäck und schon eine Grafik reichte aus und ich war überzeugt!“, sagt Hof heute. Gemeinsam traten sie 2010 dem Börsenkreis der Universität Hamburg bei. Dem Alumnus war bereits klar, dass die Börsenampel ein Meilenstein für den Aktienmarkt und die Bankenproblematik ist. Ein Versprechen der Börsenampel ist die Gewährleistung von Transparenz. „Durch die Finanzkrise vertrauen die Leute den Banken nicht mehr. Die Medieninszenierung tut ihr übriges dazu, deswegen wollen wir die Intransparenz zwischen Kunde und Fondsmanager aufbrechen und verbessern.“, so Harald Hof. Ziel sei es, das Vertrauen der Kunden wiederzugewinnen, denn die Börsenampel ist für jedermann verständlich: Auf einen Blick erfährt der Kunde, wo sich seine Aktien befinden und wie zu welchem Zeitpunkt investiert wurde. Der Kunde muss nicht mehr darauf vertrauen, dass der Fondsmanager die Aktien im Griff hat. Die Kundenbedürfnisse stehen im Vordergrund und mit einem einfach verständlichen und adaptiven System ist die Börsenampel für jeden zugänglich. „Grün heißt freie Fahrt, Gelb spiegelt eine Umbruchphase wider, in der besondere Aufmerksamkeit geboten ist. Und Rot ist als klares 'Stop!' zu werten.“; erklärt der Siegener Alumni.

Die mediale Inszenierung ist Fluch und Segen zugleich.

Die Kunden müssen sich von dem Bild der Aktienanalysten á la Martin Scorseses „The Wolf of Wall Street“ verabschieden, sagt Hof lachend. Sein Arbeitsalltag stimme nicht einmal annähernd mit dem Lebensstil von Jordan Belfort überein und derartige Filme führen nur dazu, dass der Kunde immer mehr Angst davor hat, über den Tisch gezogen zu werden. Hof betreut bei Warburg Research zwischen zwölf Unternehmen. Er muss sich in die Unternehmensstruktur einarbeiten und die Arbeit des Unternehmens beobachten. Der direkte Kontakt zum Management steht hier im Vordergrund, anders als es die Medien darstellen. Er trifft das Management, schaut sich Produktionsanlagen an und analysiert die kompletten Strukturen des Unternehmens. Er fertigt eine Marktanalyse an, die schlussendlich in die fundamentale Analyse des Unternehmens mit einfließt. „Diskussionen mit Fondsmanagern führen wir häufig, dann aber auf institutioneller Ebene“, sagt Hof lachend. Filme und Beiträge über die Bankenszene treffen den Zahn der Zeit, vermitteln aber ein falsches Bild, meint er. „Kein Wunder, das die Leute denken, dass nur Betrüger und Verbrecher in Banken sitzen.“

Die Börsenampel ist aus einer gemeinnützigen Organisation entstanden. Die vier Gründer hatten kein Interesse daran, Geld mit der Börsenampel zu verdienen und wollten lediglich dem Kunden eine gute Orientierung garantieren. Dass die Ampel so gut ankommt, das scheint das einzig mögliche Resultat zu sein. In jahrelanger Recherche wurde das eigentliche Problem untersucht und verschiedenste Leute befragt, um die Resignation abzuwenden und die Angst vor Finanzdienstleistern abzuwenden. Zudem ist der entstandene Börsenampel Fonds Globalzwischen 30 und 50 Prozent günstiger als es bei anderen konkurrierenden Produkten der Fall ist und trägt damit ein deutliches Signal nach außen, so der Alumni. Dass die Kunden der Non-Profit-Organisation vertrauen, wird deutlich an der Beliebtheit des Newsletters, der am Anfang der Woche den Überblick über die Marktlage verschaffen soll: „Angefangen haben wir mit einem kleinen Bestand von ungefähr 250 Abonnenten, drei Jahre später waren es schon 1400 Newsletter-Abonnenten und seit die Medien von uns berichten, werden es täglich mehr.“ Harald Hofs Augen blitzen vor Stolz, als er vom medialen Echo erzählt, welches die Börsenampel hervorgerufen hat. „Nicht nur die öffentlich rechtlichen Fernsehsender, wie beispielsweise ARD und NDR haben über unser Projekt berichtet, auch Tageszeitungen wie die Welt, der Spiegel oder Spiegel Online. Mit so einem starken Interesse hätten wir nicht gerechnet.“ Seit dem 01. Juli diesen Jahres ist die Börsenampel offiziell als Fonds für Kunden zugänglich. Bereits 6,5 Millionen Euro verwalten die Gründer mit ihrer Börsenampel-Strategie. Das Feedback ist phänomenal und mittlerweile wurden die Initiatoren bereits von verschiedensten Managern angesprochen, die gerne mit ihnen kooperieren würden und neue Produkte entwickeln wollen.

Von Highs and Lows

Zusammen mit seinen Kollegen hat Harald Hof die HiLoW UG ins Leben gerufen. „Die Börsenszene besteht aus Highs und Lows, passenderweise haben die Initialen der Gründer dieses Wortspiel ermöglicht“, erklärt der Alumni. Die Börsenampel soll sich nun erst mal etablieren und Harald Hof wird sich in der nächsten Zeit vermehrt der Aufklärungsarbeit auf Fachmessen widmen. „Es ist wichtig, dass wir den Menschen zeigen, dass sie selbstständig investieren können, ohne sich dabei auf jemand anderen verlassen zu müssen.“ Harald Hof will die Leute abholen. Sein Ziel ist es, Vertrauen zu schaffen und Ängste zu nehmen, die sich in den Köpfen der Bevölkerung manifestiert haben. Die Börsenampel ist dabei ein erster Schritt in die transparente Zukunft des Aktienmarktes.

Das Porträt basiert auf einem Interview mit Harald Hof und wurde von Kathrin Wagner verfasst.

 
Suche
Hinweise zum Einsatz der Google Suche