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Ivana Kostadinovic

Jennifer Tomandl

Internationale Zusammenarbeit durch den Parasport verwirklichen

Ivana Kostadinovic ist Membership Programmes Co-ordinator für das International Paralympic Committee. Sie studierte bis 2022 im Masterstudiengang “Roads to Democracies” an der Universität Siegen.

Ivana Kostadinovic arbeitet beim International Paralympic Committee in der Abteilung für Mitgliedschaftsprogramme. Der besondere Fokus liegt hier auf der Organisationsentwicklung. Hierbei koordiniert Kostadinovic die verschiedensten Projekte im Kontext der Paralympics, um nationale Komitees überall auf der Welt zu unterstützen. Der Inhalt der Projekte kann stark variieren: Beispielsweise können Athleten Anträge stellen, um Unterstützung bei Wettkämpfen oder bei der Anschaffung von Rollstühlen zu erhalten. Neben solchen operativen Arbeiten im Rahmen der laufenden Spiele, finden im Hintergrund viele weitere Prozesse ab. Nicht nur während der Paralympischen Spiele, sondern über das ganze Jahr werden viele wichtige Pläne realisiert.

Mit über 130 Mitarbeitenden ist die Organisation sehr groß. Sie ist in Deutschland angesiedelt, befasst sich jedoch weltweit mit Projekten. Kostadinovic schätzt die vielen Möglichkeiten, die ihr das International Paralympic Committee bietet. Die Arbeit in einem internationalen Umfeld empfindet Ivana Kostadinovic als besonders bereichernd. Neben der gemeinsamen Arbeit ist immer auch Raum sich über verschiedene Kulturen auszutauschen und auch alltägliche Dinge wie internationales Essen können Gegenstand eines Gesprächs unter den Kolleginnen und Kollegen werden. Auch viele ehemalige paralympische Sportlerinnen und Sportler arbeiten an Kostadinovic Seite.

Die Paralympics - eine Herzensangelegenheit

Für Kostadinovic war es immer wichtig, mit ihrer Arbeit etwas Gutes zu tun und Erfolge zu sehen. Umso mehr freut sie sich, Teil der Bewegung zu sein, die die Paralympics mit sich bringen. Sie erklärt, dass es wichtig sei, die paralympische Bewegung zu fördern. In London 2012 konnte ein Umschwung vernommen werden. Stadien waren ausverkauft, das Interesse am paralympischen Sport war so groß wie nie zuvor. Doch trotz der steigenden Aufmerksamkeit sieht Kostadinovic noch viel Potenzial. So habe Deutschland beispielsweise viele Athleten mit paralympischer Zukunft. Wichtig sei jedoch auch, dass die Länder die finanziellen Möglichkeiten haben, ihre Athletinnen und Athleten zu unterstützen. Besonders liegen Kostadinovic die Sportlerinnen und Sportler ihres Heimatlandes Serbien am Herzen: „ Als paralympische Athletinnen und Athleten aus Serbien es geschafft haben, Medaillen zu gewinnen, war das sehr emotional für mich.“ Kostadinovic betont, dass gerade für kleinere und finanziell weniger stabile Länder eine Unterstützung sehr wichtig ist. Persönlich interessiert sie sich besonders für Tischtennis und Rollstuhltennis, da sie selber lange Tennis gespielt hat. Dabei fasziniert sie das Verhältnis zwischen den Sportarten: „Wenn ich das Tennis von Menschen ohne Behinderung und Rollstuhltennis vergleiche, gibt es viele Ähnlichkeiten, aber auch einige Unterschiede.“

Die Uni Siegen als Vermittler

Kostadinovic Engagement für das International Paralympic Committee hat seine Anfänge jedoch schon viel früher. Nachdem sie in den USA und in ihrem Heimatland Serbien studierte, wollte Kostadinovic weiter auf ihrem Politikstudium aufbauen. Sie stieß auf den Masterstudiengang „Roads to Democracy“ der Universität Siegen. Da sie bereits gute Erfahrungen bei ehrenamtlichen Tätigkeiten in Deutschland 2014/2015 sammelte, entschied sie sich hier zu studieren. Nicht nur, dass der Studiengang auf Englisch angeboten wird, sondern auch die kleine Anzahl an Studierenden empfand Kostadinovic als positiv. Außerdem waren auch ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen sehr international aufgestellt. Es sei auch zu empfehlen, sich als Studierende aus anderen Ländern Clubs anzuschließen oder seinen Hobbies im Kontext der Uni nachzugehen. Es sei leichter mit Heimweh und dem Vermissen von Freunden umzugehen, wenn man Gleichgesinnte zum Austausch findet. Leider war ihr Studentenleben in Deutschland von den Einschränkungen durch die Coronapandemie geprägt. Im Kontext dieses Studiengangs war auch ein Praktikum vorgesehen. Hier traf Kostadinovic das erste Mal auf das International Paralympic Committee, da sie hier die Chance bekam, ihr Praktikum zu absolvieren. Während ihres Studiums blieb sie auch nach dem Praktikum weiterhin in der Arbeit der Organisation involviert. Doch auch heute ist ihr Studium oft noch präsent in ihrer Arbeit. Kostadinovic erzählt, dass sie durch das Studium an der Uni Siegen Strategien für eine gute Organisation und das Arbeiten mit Deadlines gelernt hat.

Die Liebe zu Bonn

Nicht nur die erfüllende Arbeit für das International Paralympic Committee hat Kostadinovic von Deutschland überzeugt. Bonn, die Stadt, in der das Komitee angesiedelt ist, liegt ihr besonders am Herzen: „Ich mag die Stadt. Hier treffe ich immer auf nette Menschen und Bonn vertritt eine wichtige Rolle in der Geschichte von Deutschland. Die Stadt hat einen wichtigen politischen Hintergrund.“ Besonders schätzte sie daher während ihres Studiums auch die geographische Lage Siegens. Sie findet es gut, dass viele Städte in NRW so nah beieinanderliegen und sie aus Bonn nach Siegen anreisen konnte. Auch die Nähe zu den Ländern Belgien, Niederlande und Frankreich empfindet sie als besonders bereichernd.

Ausblicke

Ivana Kostadinovic ist sehr glücklich in ihrem Job. Wenn sie die Möglichkeit hat, möchte sie sich noch lange für das International Paralympic Committee einsetzen. Sie ist sich auch sicher, dass die Arbeit in einer Non-Profit Organisation der richtige Weg für sie ist, da sie mit ihrer Arbeit zu etwas Gutem beitragen möchte. Und auch die Stadt Bonn soll weiterhin ihre Wahlheimat bleiben.


Dieses Porträt basiert auf einem Interview mit Ivana Kostadinovic, geführt und verfasst von Antonia Blumberg.

 
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