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Nick Marten

Was Journalisten wollen...

Nick Marten zog es schon früh in die Medienlandschaft. Hier ist er ein echter Experte, hat zahlreiche Medien persönlich unter die Lupe genommen und sich überall ausprobiert: Zeitungsredakteur, Radioreporter, Filmemacher und sogar beim Fernsehen hat er sich versucht. Laut Lebenslauf schien die Sache klar: Nick Marten wird Journalist. Heute lebt er in Hamburg, arbeitet hier als Pressereferent beim Onlinehändler OTTO, versorgt Journalisten mit Informationen und hat somit den Spieß umgedreht. Dass Nick Marten auf die PR-Seite wechseln wird, wusste er 2008, als er sein Bachelorstudium in Medienwissenschaften an der Universität Siegen aufnahm, noch nicht.

Probieren vorm Studieren

Angefangen hat alles mit 16 Jahren, noch während der Schulzeit. Der erste Berührungspunkt mit der Medienlandschaft war für Nick Marten die freie Mitarbeit als Autor bei der Westfalenpost – mit einer eigenen kleinen „Webtipp“-Kolumne fing alles an. Danach folgten die klassischen Aufträge bei einer Lokalzeitung: Hier mal ein Termin beim örtlichen Imkerverein, dort ein wenig Lokalpolitik. Nach fast fünf Jahren hatte Marten vorerst genug. „Jetzt könnte mal wieder was anderes kommen“, dachte er sich. Gesagt, getan. . Noch vor dem Studium ging es 2008 für Nick Marten zum Radio. Genauer gesagt als Reporter zum NRW-Lokalradio Radio Ennepe Ruhr. „Das Radio ist nach wie vor mein Lieblingsmedium“, sagt Marten. Vielleicht war das auch der Grund, warum er sich sowohl in seiner Bachelor- als auch in seiner Masterarbeit mit der Zukunft des Radios befasste. 2010 und 2011 absolvierte er zusätzlich Praktika in der Sportredaktion von n-tv und beim WDR-Fernsehen in Siegen. Es scheint so als hätte Nick Marten bereits vor seinem Abschluss die Medienbranche abgegrast, in alles mal hineingesehen und -gearbeitet und eine Menge Spaß dabei gehabt.

Uni Siegen – ein großes Team

Auf Grund seiner frühen Begeisterung für Medienberufe zog es ihn nach dem Abitur und dem Zivildienst im Jahr 2008 aus dem Ruhrgebiet ins Siegerland. Die Nähe zur Heimat war bei der Wahl der Universitätsstadt nur ein kleiner Nebenaspekt. Die Studienbeschreibung reizte ihn viel mehr. „Ich wollte nicht nur Bücher wälzen“, Marten wollte Dinge auf eigene Faust ausprobieren und nicht bloß die Theorie büffeln. So sagte ihm der Studiengang Medienwissenschaften am meisten zu, der sich selbst als praxisorientiert beschreibt. Und es sollte sich bewahrheiten: „Drin war, was drauf stand“.

Und sogar auch noch ein bisschen mehr: An die Studienzeit in Siegen erinnert sich der Alumnus gerne zurück. „Ich habe mich sehr schnell, sehr sehr wohl gefühlt. Viele Menschen, die ich während des Studiums kennengelernt habe, sind Freunde fürs Leben geworden. Unser recht kleiner Studiengang war eine unheimlich coole eingeschworene Truppe“. Gerade das familiäre Gefühl, auch mit den Dozenten, war für Marten etwas, das positiv im Gedächtnis blieb: „Man war dort nicht nur eine Matrikelnummer.“ Es habe sich angefühlt, als gäbe es ein „großes Team der Medienwissenschaft“, erinnert sich Marten.
Zusätzlich liebe er es Dinge zu bewegen, neu zu denken. „Siegen bietet eine so große Chance, die Stadt mitzuformen, Veranstaltungen zu organisieren oder auch eigene Partyreihen auf die Beine zu stellen.“ Diese Gestaltungsfreiheit war einer der Gründe, warum er sich 2011 entschloss nicht die Universität zu wechseln und ebenfalls seinen Master in „Medien und Gesellschaft“ in Siegen zu absolvieren.

Angst, in der Medienbranche nicht bestehen zu können, habe er nie gehabt. Er stand durch seine Tätigkeiten neben dem Studium immer in Berührung mit Medien und hatte so schnell ein Netzwerk mit Kontakten aufgebaut. „Mir wurde schnell bewusst, dass man, wenn man sich engagiert, Fuß fassen kann. Angst hätte ich nur gehabt, wenn ich damit erst nach dem Studium begonnen hätte. Es führt kein Weg daran vorbei, während der Semesterferien mal ein paar Meter mehr zu gehen und Praktika zu machen, oder als freier Mitarbeiter in Redaktionen zu arbeiten. Die Erfahrungen die man dabei sammeln kann, sind unheimlich wertvoll für das spätere Berufsleben“.

Von Informationen sammeln zum Informationen geben

So setzte er das im Studium Gelernte nicht nur zusätzlich noch als Moderator bei dem Campusradio Mediazine.fm in die Tat um, sondern gewann zusammen mit Kommilitonen 2010 einen Goldenen Moncaco in der Kategorie „Bester Kurzfilm“. Ein Jahr später folgte der Goldene Monaco in der Kategorie „Bester Imageclip“. Als dann Siegerländer Unternehmen an die Tür klopften, die Interesse an Imagefilmen von den Studenten für die eigenen Firmen zeigten, bot sich Nick Marten somit die Möglichkeit, das Filmemachen auf eine etwas professionellere Ebene zu heben. So gründete er mit seinen Kommilitonen noch im gleichen Jahr ein eigenes kleines Filmstartup „G5film“.
Mit G5film machte er auch die ersten Erfahrungen im Bereich Public Relations. Es faszinierte ihn, einmal auf der „anderen Seite“ zu stehen: „Journalisten Geschichten schmackhaft zu machen, das strategische Denken, wie Geschichten in Medien gebracht werden können – das hat mich am Wandel gereizt“. Nicht zuletzt kamen ihm sein journalistisches Vorwissen zu Gute als der damalige Masterstudent auf eine Stellenausschreibung für ein Volontariat bei Otto und der Otto Group in der Abteilung der Unternehmenskommunikation stieß: „Dadurch, dass ich den Redaktionsalltag kenne, denke ich, dass ich gut einschätzen kann, was Journalisten interessiert und was nicht“.
Anfangs, gibt Marten zu, war ihm die Größe des Unternehmens gar nicht bewusst. Vieles über den erfolgreichen Onlinehändler habe er erst durch die Stellenausschreibung und während der Gespräche erfahren – und die Begeisterung folgte schnell: „Ich dachte mir: Wow, das klingt spannend. Ich hatte es erst einmal gar nicht auf dem Schirm, dass OTTO einer der größten Onlinehändler in Deutschland ist. Der Ausblick auf die professionelle Ausbildung und die spannenden Themen - da passte für mich dann alles zusammen“. Zusammengepasst hat es dann auch beidseitig - noch vor der Abgabe der Masterarbeit war ihm die Stelle als Volontär in Hamburg sicher.

Zum Glück nicht routiniert

Als die Stelle des Pressereferenten noch während seines Volontariats frei wurde, bewarb sich Nick Marten sofort. Er bekam die Möglichkeit seine Ausbildung zu verkürzen und direkt in den Beruf einzusteigen. Seit März 2015 kümmert er sich als Pressereferent bei OTTO nun um die Themen E-Commerce und Online-Marketing – er plant, wie aktuelle Themen, mit denen sich das Unternehmen darstellen und auszeichnen möchte, geschickt in Botschaften verpackt und in die Medienöffentlichkeit gebracht werden können, produziert kleine PR-Filme für das Internet, organisiert zusammen mit seinen Kollegen Pressekonferenzen und steht vor allem als kommunikativer Berater an der Seite des Managements bei OTTO. Dabei begleitet er Interviews, verfasst Reden, bereitet Statements für die Presse vor. Und besonders in dieser Vielfältigkeit, die mit dem der Beruf des Pressereferenten einhergeht, liegt für Marten der Reiz. „Es ist kein Tag wie jeder andere“, erzählt der Alumnus. „Genau so einen Job brauche ich auch. Ich bin es von der Journalistenseite gewohnt, nie zu wissen, was als nächstes passiert, welche Themen auf dem Plan stehen. Das will ich mir bewahren. Ich möchte keine Routine reinkommen lassen.“
Nick Marten geht in seinem Beruf auf, ist rundum zufrieden - auch wenn so ein breites Aufgabenfeld und so viel Verantwortung oftmals Stress bedeutet. Das stört ihn überhaupt nicht: „Mir würde es eher schlechtgehen, wenn ich Däumchen drehen müsste – Langeweile würde mich mehr stressen als das, was ich jetzt habe.“

 
Zur Entspannung: Gerne Medien.

Wenn Nick Marten dann nach harten Arbeitstagen seine Freizeit genießt, dann sehr gerne mit seinen alten Siegener Freunden – ein Großteil von ihnen wohnt nämlich auch in der Hansestadt. „Ich bin nach der Arbeit viel unterwegs, in Hamburg gibt viel zu sehen und zu erleben“. Eines lässt ihn aber doch nicht ganz los: Medien. Ganz nebenbei betreibt er nämlich noch den Foodblog tatortküche.de - gemeinsam mit seiner Freundin. Und dann ist auch immer noch ein wesentlicher Teil des Studentenlebens übrig geblieben: „Das ist jetzt vielleicht ziemlich 'typisch Medienwissenschaftler', aber: Ich bin ein ziemlicher Serien- und Filmfreak“, gesteht Marten und lacht.

Das Porträt basiert auf einem Interview mit Nick Marten und wurde von Nadine Faßlabend verfasst.

 
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