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Marion Wagener

Jennifer Tomandl

Experimentieren verbindet Menschen – Begeisterung durch externe Bildungsangebote schaffen

Marion Wagener absolvierte an der Universität Siegen einen Abschluss als Diplomchemikerin. Heute arbeitet sie in Darmstadt für two4science und gibt dort ihre Leidenschaft für die Chemie an Groß und Klein weiter.

Marion Wagener studierte in den 90er-Jahren an der Universität Siegen einen Studiengang in der Chemie mit Abschluss zur Diplom-Laborchemikerin. Gemeinsam mit nur 17 anderen Kommilitoninnen und Kommilitonen lernte sie die Chemie in einem abwechslungsreichen und praxisorientierten Studiengang kennen. Neben den klassischen Bereichen der Chemie im Grundstudium standen im Hauptstudium auch Mess- und Regeltechnik, Bauchemie und weitere Vertiefungen in der analytischen Chemie im Vorlesungsverzeichnis: „Außerdem mussten wir auch Informatik und eine Programmiersprache beherrschen. Ebenso haben die verschiedenen Praktika das Studium so vielseitig gemacht. Im Bauchemiepraktikum haben wir selbst Zementblöcke hergestellt. Dazu musste ich auch viele Mineralien auswendig lernen“, sagt Wagener.

Das Studium war sehr abwechslungsreich, jedoch auch von einer hohen Zeitintensivität geprägt. An die 40 Stunden in der Woche forderten die Aufgaben des Studiums von Protokollen bis hin zu Blockpraktika in den Semesterferien. Neben dem Studium engagierte sich Marion Wagener auch in der Jugendgruppe in ihrem Heimatort Walpersdorf sowie in der Musikkapelle Walpersdorf. Neben der allgemeinen hohen Belastung war es besonders als junge Frau schwierig, auf dem Gebiet der Chemie ernst genommen zu werden: „In der Labor- und Verfahrenstechnik hat man ganz deutlich gespürt, dass das nicht als Frauenthema angesehen wird. Am Ende war ich auch die einzige Frau meines Semesters, die anderen beiden Frauen hatten abgebrochen.“, erinnert sich Wagener.

Jennifer Tomandl

Wenn die Chemie stimmt: Neugier, Kreativität und Akribie

Trotz vieler Hürden war es ihre Begeisterung für die Chemie, die sie zu diesem Studium motivierte: „Ich habe mich immer für Naturwissenschaften interessiert, auch in der Schule. So habe ich beispielsweise von meinem Kommunionsgeld mein erstes Experimentierbuch gekauft.“
Wenn heute Kinder bei Marion Wagener bei two4science experimentieren, erzählt sie gerne von ihrer Kindheit und der frühen Begeisterung für die Wissenschaft. Warum ist das Gras grün und der Himmel blau? Neben den bekannten kindlichen Fragen forschte Marion Wagener gewappnet mit ihrem Experimentierbuch, stellte Margarine her oder experimentierte mit Waschmitteln. Schon damals wurde alles akribisch in Protokollen festgehalten.

Jennifer Tomandl

two4science - Menschen für Naturwissenschaften begeistern

Nachdem das Studium abgeschlossen war, ging der Weg erst einmal im Rahmen einer Kooperation der Arbeitsgruppe der Analytischen Chemie der Uni Siegen mit der University of Idaho in die USA. Wieder in Deutschland war es nicht leicht, zunächst einen Job zu finden, von dem man auch leben kann. Viele Praktika und Volontariate wurden Marion Wagener angeboten, jedoch war zuerst keine passende Stelle mit langfristiger Perspektive dabei. Der Liebe wegen zog sie schlussendlich nach Darmstadt und fand auch eine Anstellung bei der Fachzeitschrift MessTec&Automation im GIT-Verlag. 2006 begann Wagener dann bei two4science als freie Arbeitskraft zu arbeiten und leitete Ferienprogramme für Kinder. Heute arbeitet sie bei two4science als Entwicklerin von neuen Experimentierformaten. Hier lernen Menschen verschiedenen Alters die Naturwissenschaften kennen und lieben: „Unsere Vision ist Experimentieren verbindet Menschen. Und damit meinen wir alle Menschen.“

Jennifer Tomandl

Two4science ist ein Bildungsdienstleister und entwickelt und bietet Hands-on Science Formate für Kinder und Erwachsene. Dabei kooperiert two4science mit Chemieunternehmen und unterstützt sie bei einem gesellschaftlichen Engagement für naturwissenschaftliche-technische Bildung und ermöglicht denn Austausch über neue Technologien. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können die Dienstleistung übrigens kostenfrei wahrnehmen. Auch die Unternehmen profitieren von ihrer Involviertheit. Sie werden für die Menschen sichtbar und können somit beispielsweise auch Nachwuchskräfte für sich gewinnen.

Andererseits wird two4science auch oft von Kindern im Schülerlabor besucht. Neben Workshops für Kinder und Experimentierangeboten für Familien betreibt two4science ein Schülerlabor, in dem täglich Schulklassen einen spannenden Forschervormittag verbringen. „Wir wollen, dass Schülerinnen und Schüler hier rausgehen und sagen, Naturwissenschaften sind toll, Chemie ist toll!“ Konkret wurde etwa eine Station zum Thema Energie konzipiert und aufgebaut, welche unter anderem Experimente zu erneuerbaren Energien als auch die Energie in Nahrung thematisiert. Bei Familienworkshops werden Erwachsene und Kinder gemeinsam zum Experimentieren eingeladen. Und nicht nur die Kinder kommen ins Staunen, auch die Großen haben eine Menge an Fragen: „Manchmal ist es sogar einfacher, gemeinsam mit den Kindern zu experimentieren. Dadurch sinkt auch die Hemmschwelle für Erwachsene, Fragen zu stellen.“ Marion Wagener betont, dass es ihr viel Freude bereitet, immer Neues dazuzulernen und weiterhin spannende Formate für alle Altersgruppen zu entwickeln.

Sie schätzt jedoch nicht nur die Kontakte zu den Menschen, auch die vielfältigen Aufgaben erfüllen sie in ihrem Job. So gibt sie beispielsweise externe Workshops, hilft aber genauso im Vertrieb des Unternehmens oder schreibt gelegentlich Texte für die Website. Dazu schwärmt sie von einem guten Arbeitsklima und schätzt, dass alle Entscheidungen gemeinsam im Team getroffen werden. „Ich habe echt noch mal überlegt, etwas Neues zu machen und somit auch was Neues zu lernen, aber hier bei two4science bin ich wirklich angekommen. Ich bin glücklich, da ich eine sinnstiftende Arbeit habe.“


Dieses Porträt basiert auf einem Interview in Darmstadt bei two4science mit Marion Wagener, geführt/verfasst von Julian Klose und Antonia Blumberg.

 
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