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open.INC

Das 2018 von Martin Stein und Nico Castelli gegründete Start-up open.INC befasst sich mit der digitalen Datenerfassung von Maschinen und dessen Aufbereitung. Mit ihrer Software können sie auf diese Art Mehrwerte für ihre Kunden/andere Unternehmen generieren.

„Digitale Daten sind sozusagen die ‚digitalen‘ Nägel und wir bauen den Kunden ein entsprechendes Werkzeug, um diese Daten zu verwenden, den ‚digitalen‘ Hammer“, so beschreiben die Gründer den Nutzen ihrer Software. Ziel der Gründung sei es gewesen, ein gewisses Maß an Flexibilität zu schaffen, sodass Unternehmen das Werkzeug immer so anpassen können, dass sie es für ihre tatsächliche Arbeit nutzen können.

Kennengelernt haben sich die beiden promovierten Wirtschaftsinformatiker bei der Arbeit an einem Projekt an der Uni Siegen. Die Zusammenarbeit zwischen Nico und Martin gestaltete sich von Anfang an unkompliziert. „Wir sind beide eher technisch interessiert und wollen Sachen entwickeln.“

Auch heute sind die Gründer noch in Teilzeit an der Forschung der Uni Siegen tätig. Für open.INC werden sie daher auch immer in ihrer Freizeit tätig. Das Unternehmen wurde aus eigenen finanziellen Mitteln heraus gegründet und sitzt derzeit in Weidenau. Ein weiterer Mitarbeiter ist Vollzeit als Entwickler bei open.INC tätig.

Wie seid ihr auf die Idee zu open.INC und damit verbunden auf die Idee der Daten-Analyse gekommen?

Nico: Wir haben bei unserem Forschungsprojekt an der Uni Siegen schon immer relativ viel Software entwickelt, die digitale Daten sammelt, speichert und dann weiterverarbeitet. Dabei handelte es sich allerdings um Prototypen, die nicht wirklich für den operativen Einsatz geeignet waren. Wir haben diese aber bereits in Forschungsprojekten mit Unternehmen zusammen getestet, eingesetzt und erforscht.

Martin: Den Unternehmen, bei denen wir diese Software zu Forschungszwecken eingesetzt hatten, haben unsere Entwicklungen ganz gut gefallen. Sie hatten oft das Interesse unsere Software nach dem Forschungsprojekt weiter zu nutzen, brauchten aber dafür noch Anpassungen/Modifizierungen und benötigten Service und Wartungen. Diesen gewünschten Service bietet die Uni Siegen jedoch nicht. Als die Nachfrage dahingehend immer größer wurde, dachten wir, wir könnten die Software und die entsprechenden Leistungen nebenbei anbieten.

Was hat euch daran gereizt, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Nico: Durch unsere Tätigkeit bei der Uni treten wir mit relativ vielen Unternehmen in Kontakt und lernen deren Strukturen kennen. Dabei haben wir festgestellt, dass gerade in den großen Softwareunternehmen die Abläufe sehr träge und festgefahren sind. Für Martin und mich ist das nicht die Art und Weise wie wir gerne arbeiten (wollen). In der Selbstständigkeit haben wir dann die Möglichkeit, selbst zu lenken und zu entscheiden wie wir etwas umsetzen.

Wann habt ihr den Entschluss gefasst, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Martin: Als die Kunden sozusagen mit Auftrag „drohten“, kam uns der Gedanke, dass man vielleicht mal einen rechtlichen Rahmen um unsere Unternehmungen spannen sollte.

Was ist/war das Innovative an Eurem Unternehmen?

Nico: Das Besondere an open.INC ist zum einen die Verbindung der Maschinenwelt mit der Softwarewelt. Wir erwischen mit unserer Dienstleistung gerade so eine Nische zwischen den Maschinenbauern und der Informatik. Die eine Seite arbeitet eher mit den Maschinen und der Datenanbindung, die andere Seite kann sehr toll Analyse mit Daten machen. Wir bieten die volle Bandbreite, da wir wissen wie man die Daten aus einer Maschine bekommt und dann auch noch, wie man die Daten in Software aufbereitet und analysiert. So sind wir unabhängig von anderen.

Martin: Unser Alleinstellungsmerkmal besteht zum anderen darin, dass unsere Software open source, also quelloffen ist. Das bedeutet, dass sie von jedem verwendet werden kann. Dabei ist sie flexibel an die individuellen Anforderungen der Unternehmen anpassbar.

Was war die größte Herausforderung, der ihr bei open.INC gegenüberstanden?

Nico: Die größte Schwierigkeit war, dass uns keiner gesagt hat, was wir wann und wie machen müssen. Alle Gründungsprozesse mussten wir allein herausfinden. Die ganzen Formalia bei der Gründung, waren schwierig zu ergründen. Ständig wurden wir hin und her geschickt.

Martin: Ich erinnere mich zum Beispiel an einen Vorfall. Da sagte uns der Notar, wir sollen Geld auf ein Konto zahlen, damit er uns den Notarvertrag unterschreiben kann. Die Sparkasse sagte uns dann, ohne unterschriebenen Notarvertrag, könnten wir dort kein Konto eröffnen. Und dann standen wir da zwischen den Stühlen und kamen uns etwas „veräppelt“ vor.

Was ratet ihr jungen Gründern?

Martin: Es ist schwierig darauf eine pauschale Antwort zu geben. Ich glaube aber es ist wichtig zu wissen, dass man ein bisschen Risikobereitschaft und eine große zeitliche Investition braucht.

Nico: Und man muss die Arbeit, die man macht, mögen. Ansonsten fehlt einem irgendwann das für die Gründung notwendige Durchhaltevermögen.

Was rätst du jungen Gründern?

Nico: Und man muss die Arbeit, die man macht, mögen. Ansonsten fehlt einem irgendwann das für die Gründung notwendige Durchhaltevermögen.

Würdet ihr nochmal gründen?

Martin: Ja, aber ein paar Sachen würde man sicherlich anders machen. Wir haben zunächst recht blauäugig gegründet und die Strukturen, die benötigt werden, nebenbei aufgebaut. Diese hätte man sicherlich im Vorhinein etwas besser planen und aufziehen können.


Dieses Porträt basiert auf einem Interview mit Martin Stein und Nico Castelli im November 2020 und wurde von Janice Gust verfasst.

 

Hier zur Homepage des Start-ups.

 
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