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Prozessschmiede

Steffen Hähner ist Gründer der Prozessschmiede, einer Ingenieurgesellschaft für Prozess- und Organisationsentwicklung in Kreuztal. Zusammen mit seiner ehemaligen Kollegin Svea Dreisbach gründete er 2015 das Consulting Unternehmen. Neben den beiden studierten Wirtschaftsingenieuren umfasst das Team weitere Wirtschafts- u. Maschinenbauingenieure, zwei Psychologen, einen Mediziner sowie ein Netzwerk verschiedener Freelancer und Unternehmen mit Expertenwissen. „So kann projektspezifisch immer ein passendes Team zusammengestellt werden, das methodisch flexibel auf die verschiedenen Anwendungsfelder und Anforderungen der Kunden angepasst reagiert“, erklärt Hähner. Co-Founderin Svea Dreisbach hat 2020 das Unternehmen verlassen. Steffen Hähner hat mit Oleg Micheev, ebenfalls Alumnus der Uni Siegen, seit Anfang 2019 einen Industrie- und Beratungserfahrenen neuen Partner und Co-Geschäftsführer an seiner Seite.

Wie bist du auf die Idee zur „Prozessschmiede“ gekommen?

Beruflich großgeworden bin ich in den Firmen der SMS group. Dort habe ich meine Ausbildung gemacht und später während meines Studiums als Werkstudent im Bereich Prozesse und Optimierung gearbeitet. Auf Meetings mit anderen großen Unternehmen kam es des Öfteren zu Gesprächen zum Thema Beratung, bei denen ich heraushörte, dass viele Unternehmen befürchten, durch externe Berater zu viel „aufgewirbelt“, aber nichts umgesetzt zu bekommen. Oft haben die Unternehmen eigene kompetente Mitarbeiter für ihre Themen, die lediglich Unterstützung in Form von praxistauglicher Methodik und Kapazität von Externen brauchen. Da bin ich hellhörig geworden und habe mich mit der Prozessschmiede genau diesem Wunsch angenommen. Ich bezeichne uns daher selbst gerne als die verlängerte Werkbank im Bereich der Prozess- u. Organisationsentwicklung. Ich möchte also gar nicht groß als Berater auftreten, sondern eher als Unternehmensentwickler und Coach.

Was reizt dich an der Selbstständigkeit?

Eigenverantwortung, Selbstbestimmtheit und Unabhängigkeit. Außerdem faszinierte mich schon immer das Projektgeschäft. Ein Dienstleistungsunternehmen in diesem Bereich aufzubauen hat mich schon immer gereizt. Man muss sich ständig auf neue Situationen einstellen, zu Beginn ist alles sehr unklar und unsicher. Es gibt stressige Hochphasen, aber dann auch wieder ruhigere Phasen in der Zeit für strategische Weiterentwicklung ist und das macht mir an meinem Job als Unternehmensentwickler und Projektmanager besonders Spaß.

Wann hast du den Entschluss gefasst, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Mein Wunsch sich selbstständig zu machen, war schon immer da. Irgendwann kamen verschiedene Faktoren zusammen, die mich dazu bewogen, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Die Zusammensetzung aus der Industrieerfahrung, die ich bis dahin bei SMS gesammelt hatte, die Idee im Bereich industrielle Dienstleistung und Projektarbeit. Dann passte einfach die Zeit.

Was steckt hinter der Idee zur „Prozessschmiede“?

Wenn ich schmiede, wird unter kurzfristiger Zuführung von viel Energie und einer klaren Vorgehensweise aus rohem Stahl, etwas sehr Feines, Hochwertigeres geformt. In der Prozessschmiede machen wir genau das. Wir stecken zusammen mit den Unternehmen fokussiert Energie in die Organisationen und Prozesse, um dann das „Gefüge“ zu formen und umzustrukturieren, um so effizienter und leistungsfähigere Unternehmen zu entwickeln. Was wir thematisch in unserer Beratungsfirma machen, kann man grob in vier Bereiche unterteilen. Wir befassen uns mit Operational Excellence und Performance Management, mit dem Thema Education und Change-Management sowie Smarten Consulting Solutions.

Was war die größte Herausforderung bei der Gründung?

Ich fand es schwierig, diese Parallelwelt zu fahren. Wir wollten guten Kontakt zu unserer „alten“ Arbeit wahren, dort also bis zum letzten Tag einen guten Job machen, aber gleichzeitig für das eigene Unternehmen Vollgas geben. Dazu kamen dann persönliche Entwicklungen wie unser privater Neubau und der anschließende Umzug und nochmal Nachwuchs. Die Gründungsphase war also eine sehr intensive Zeit.

Inwiefern wurdet ihr (auch finanziell) unterstützt?

Wir haben an einem Gründerseminar der IHK teilgenommen und bis zur Finalisierung unseres Business Plans einen engen Austausch mit den Gründungsberatern der IHK gepflegt. Außerdem hatten wir durch unsere Tätigkeit bei SMS schon viele gute Kontakte und konnten direkt zu Beginn drei Projekte gewinnen. Darunter war zum Beispiel auch unser ehemaliger Arbeitgeber SMS. Vier Wochen nachdem ich meinen Schreibtisch dort geräumt hatte, saß ich wieder in meinem alten Büro als externer Berater. Das war ein toller Start in die Selbständigkeit. Außerdem haben wir uns viel Rat und Unterstützung in unserem Netzwerk aus Unternehmern, Steuerberatern und Wirtschaftsprüfer geholt. Startkapital für die Gründung erhielten wir durch ein KfW-Gründerdarlehn über die Deutsche Bank.

Welcher Tätigkeit gehst du in deinem Unternehmen nach? Wofür bist du bei der Prozessschmiede verantwortlich?

Rein formell gesehen bin ich Geschäftsführer und Gesellschafter, aber in der Realität muss in unserem Team jeder alles machen können. Ich freue mich immer Projekte selbst durchzuführen, aber man muss auch die richtige Balance finden, um das Geschäft weiterzuentwickeln und nicht nur in Projekten zu stecken. Das ist gerade in den ersten Jahren ein schmaler Grat. Die Prozessschmiede aufzubauen und zu entwickeln, ist für mich insgesamt auch ein Projekt. Wenn alles gut läuft, kann ich mich nach und nach aus dem operativen Projektgeschäft zurückziehen und mehr Zeit ins Netzwerken, die Geschäftsentwicklung, Vertrieb und Marketing investieren.

Was verbindet dich mit der Region Südwestfalen und was sind deiner Meinung nach Besonderheiten des Industrie- und Wirtschaftsstandorts?

Ich finde es sehr interessant, welche Unternehmen von Welt hier existieren und welche spannenden Geschichten dahinterstecken. Teilweise wurden diese aus den Trümmern des 2. Weltkriegs aufgebaut oder existieren schon seit mehr als 500 Jahren Es sind die Innovationen und die Lebensgeschichten der Gründer, heutigen Inhaber und Management-Teams, die mich faszinieren.

Was treibt dich an?

Ich möchte Dinge bewegen und voranbringen. Ich bin eine treibende Kraft. Viele reden immer von ihren Ideen und Träumen, aber scheitern daran, sie umzusetzen oder auch nur die ersten Schritte zu gehen. Ich bin gerne Initiierer und Motor, der Projekte ans Laufen bringt, Menschen befähigt und zusammenbringt.


Dieses Porträt basiert auf einem Interview mit Steffen Hähner im August 2021 und wurde von Janice Gust verfasst.

 

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