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Sochili

Moritz Everding hat nicht nur leckere Chilisaucen entwickelt, sondern damit auch ein Produkt mit sozialem Mehrwert geschaffen. Als Social Entrepreneur entdeckte er während seines BWL-Studiums seine Leidenschaft für sozialen Konsum.

Wie bist du auf die Idee gekommen, SOCHILI zu gründen?

Ich habe immer das Bedürfnis gehabt, zu zeigen, dass durch das Unternehmertum nachhaltig Probleme gelöst werden können. Nach einem Jahr als Schüler in Mexiko, wo ich die Kultur kennenlernen durfte und viel scharfes Essen probiert habe, entwickelte sich zunächst meine Vorliebe für Chilisaucen. Der Ursprung für mein Interesse an sozialem Konsum liegt unter anderem auch an meinem Studium an der Uni Siegen. Ich habe damals meine Masterarbeit in diesem Gebiet geschrieben und dadurch habe ich erkannt, dass Konsum Gutes tun kann und auch natürlich unsere Kaufentscheidung beeinflusst, wenn ich weiß das ein sogenannter Purpose, also Unternehmenszweck, dahinter ist. Mit meinem wachsenden Interesse an nachhaltigem Wirtschaften während meines Studiums wurde also die Gründungsidee immer konkreter: Eine Chilisauce zu schaffen, die ein echtes Problem löst. Ich habe SOCHILI gegründet, um Farmerinnen und Farmer im globalen Süden, genauer gesagt im Land Senegal, zu empowern. Dies passiert insbesondere dadurch, dass mit jedem Kauf Gutes getan wird: Jede Chilisauce ermöglicht nämlich einen Tag Strom im Senegal. Das ist dann auch greifbar für Konsument*innen. Der Name SOCHILI leitet sich von "socially good" ab, das heißt: Der Purpose steckt bereits im Namen.

Gibt es eine bestimmte Zielgruppe, auf die ihr euer Marketing richtet?

Ja, die gibt es. Es wurden jetzt über 5.000 Saucen verkauft. Die Zielgruppe besteht hauptsächlich aus Menschen, die zuvor noch nie bewusst Chilisaucen gekauft haben. Diese Kunden und Kundinnen sind von der Mission überzeugt und wollen den sozialen Hintergrund unterstützen. Danach kaufen sie die Sauce aber weiterhin, weil sie sie auch geschmacklich überzeugt. Mir wurde aber auch schon zurückgemeldet, dass die Chilisaucen aufgrund der ansprechenden Optik gekauft wurden.

Wie wichtig sind dir Partner*innen und Mitgründer für SOCHILI?

Extrem wichtig. Ich habe mit Torsten Schreiber, Gründer von Africa GreenTec, gemeinsam gegründet. Er unterstützt mich aus dem Senegal heraus mit seinem Netzwerk und Zugang zum afrikanischen Kontinent. Auch wenn ich weitestgehend operativ alleine handle, erhalte ich Unterstützung von Freunden, insbesondere zu Anfang ist man auf die ehrenamtliche Hilfe von Freunden angewiesen.

Gab es finanzielle Unterstützung am Anfang der Gründung?

Ja, ich habe damals den Gründerzuschuss und das Gründerstipendium NRW bekommen. Die einzelnen Förderungen sollten meiner Meinung nach aber höher ausfallen, um Gründungen in Deutschland noch mehr zu pushen. Mit einer Förderung von 1.000 Euro brutto im Monat kann man zwar seine Miete bezahlen, sonst ist einem aber nur begrenzt geholfen, insbesondere wenn man aus einem festen Job kommt.

Was war die größte Herausforderung in der Gründung von SOCHILI?

Die größte Herausforderung ist, dass ich ein globales Unternehmen aufbaue. Das war mir am Anfang gar nicht so bewusst. Allein die Tatsache, dass SOCHILI Ware aus Afrika in die EU importiert, erfordert, dass ich Expertise im Bereich Supply Chain aufbaue.

Welche Ziele möchtest du noch erreichen?

Kurzfristig ist das Ziel, die Chilis aus dem Senegal erfolgreich nach Spanien zu importieren. Dort werden die Chilis von unserem Partner Carlos und seinem Team in einer professionellen Herstellungsstätte zu leckeren Saucen vermischt. Langfristig ist das Ziel, weitere Wertschöpfung im Senegal zu verankern.

Womit isst du deine Chilisaucen am liebsten?

Bei mir gibt es keine Mahlzeit ohne Chilisauce, außer es ist etwas Süßes. Am liebsten esse ich sie zu einer Falafel-Bowl.

Was wären deine Tipps für Student*innen, die am Anfang der Gründung stehen oder darüber nachdenken zu gründen?

Findet einen Purpose! Schaut, welches Problem ihr mit eurem Produkt oder eurer Dienstleistung lösen könnt, idealerweise im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen der UN. Ein klares Geschäftskonzept, gepaart mit nachhaltiger Wirkung, ist entscheidend.

Hier zur Homepage des Start-ups.

Dieses Porträt basiert auf einem Interview mit Moritz Everding und wurde von Antonia Blumberg verfasst.
 
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