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Achtsamkeit57

Sozialarbeiterin Nicole Dreisbach erfüllt sich einen langjährigen Wunsch und macht ihr Herzensprojekt zum Beruf. Als MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) und Happy Panda Lehrerin, bietet die gebürtige Siegerländerin seit März 2024 Achtsamkeitskurse für Unternehmen, Einrichtungen und Menschen hier in der Region im Kreis Siegen-Wittgenstein an.

Was ist Achtsamkeit57?

Achtsamkeit57 ist ein Dienstleistungsunternehmen. Ich biete für unterschiedliche Zielgruppen Achtsamkeitstrainings zur Stressbewältigung an. Schwerpunkte sind hier der MBSR-Kurs, ein achtwöchiges Programm, das einzig wissenschaftlich gut evaluierte Stressbewältigungsprogramm, sowie das Happy Panda Achtsamkeitstrainerin für Kinder, bei dem ich in Grundschulen und Kindergärten Trainings anbiete. Des Weiteren biete ich Einzelcoachings für Menschen an, die eine Methode suchen, wie sie mit Stress und Alltagsproblemen umgehen können. Wenn man Achtsamkeit in Form von Meditationen, Yoga und weiteren Methoden übt, hilft uns diese Haltung dabei, mit Stress, Ängsten und körperlichen Beschwerden umzugehen. Negative Denk- und Handlungsmuster werden wahrgenommen, durchbrochen und können so durch positive ersetzt werden. Die Lebensqualität erhöht sich deutlich und wir bekommen langfristig Handwerkszeug, um mit unseren Problemen und Belastungen umzugehen.

Wie genau sieht deine Tätigkeit im Moment aus?

Momentan bin ich in mehreren Kitas vom Deutschen Roten Kreuz als Happy Panda Trainerin unterwegs und bringe dort auf spielerische Art und Weise Kindern Achtsamkeit bei. Außerdem gebe ich aktuell einen MBSR- Kurs und Einzelcoachings online, bzw. in Präsenz.

Warum hast du dich für den Namen Achtsamkeit57 entschieden?

Ich habe überlegt, wie ich mein Unternehmen nennen könnte und habe mich an ein tolles Kinderfest in Siegen von 57Wasser erinnert. So wie das Wasser die eigene Region mit einbezieht, so wollte auch ich bei meinem Unternehmen herausstellen, dass ich etwas für meine Heimat und diese Region anbieten möchte.

Wolltest du schon immer selbstständig sein?

Ich spielte immer wieder mit dem Gedanken, mich mit dem selbstständig zu machen, was mir selbst so viel Freude bringt, hatte aber nie den Mut dazu. Als dann der Wunsch größer wurde, und ich in der Ausbildung zur Happy Panda Trainerin war und mir das so viel Spaß gemacht hat, meinen ersten Kurs in der Grundschule meiner Tochter zu geben, musste ich etwas tun. Ich dachte mir: Das möchte ich eigentlich nur noch machen!

Glaubst du, dass jeder Mensch die Fähigkeit hat, in die Selbstständigkeit zu wechseln?

Nein, das glaube ich nicht. Ich kenne sehr viele Leute, die angestellt sind und mir sagen, dass sie sich eine Selbstständigkeit nicht vorstellen können, weil man sich mit vielen Dingen auseinandersetzen muss. Zu einer Selbstständigkeit gehört es zum Beispiel, sich mit Marketing, Werbung und Buchhaltung zu beschäftigen. Wenn man da nicht offen und bereit ist, sich auch Themen zu widmen, die unbequemer sind oder die einem nicht so viel Freude bereiten, dann glaube ich, ist es nicht unbedingt für jeden etwas. Außer man hat unglaublich viel Geld und kann sich die Aufgaben professionell abnehmen lassen.

Was sind die Vor- und was die Nachteile der Selbstständigkeit?

Die Vorteile sind ein unglaublich freies Arbeiten, eigene Ideen umsetzen und einbringen zu können, sehr kreativ sein zu dürfen, durchs Netzwerken neue Leute kennenzulernen und neue Konzepte entwickeln zu können. Der Nachteil ist definitiv dieses ganze Rechtliche und Formale, wie zum Beispiel nicht gesetzlich krankenversichert zu sein, die muss man selbst zahlen und auch die ganzen Abzüge und Vorgaben, die man vom Gesetzgeber hat, bzgl. Papieren, Daten, etc. Das Steuerrecht ist ein schwieriges Thema hier in Deutschland, es ist weltweit das Komplizierteste. Das ist wirklich ein Nachteil.

Was würdest du jungen Gründer/innen raten, die sich selbstständig machen möchten?

Netzwerken und andere Frauen und Männer kennenzulernen, die sich selbstständig gemacht haben und zu Events zu gehen. Es gibt Partys, es gibt Treffpunkte, Vorträge, wo Selbstständige ihre Pitches halten; da einfach hingehen und sich so mit dem Thema vertraut machen. Die Stadt Siegen hat auch viel an Initiativen zu bieten: Das Gründerwerk, Startpunkt57, das Entrepreneurship Center der Universität, die IHK. Der nächste Schritt ist machen und tun, also ins Handeln kommen und eine Portion Mut aufbringen.

Gab es finanzielle Unterstützungsangebote zum Beispiel von der Uni?

Ich habe unter anderem von der Agentur für Arbeit über den Arbeits- und Vermittlungsgutschein (AVGs) Unterstützung bekommen. Dort konnte ich das erste Coaching in Anspruch nehmen. Als nächstes habe ich mich beim Entrepreneurship Center der Uni für das EXIST-Women Programm beworben, worüber ich seit Anfang des Jahres gefördert und begleitet werde. Durch das Entrepreneurship Center habe ich meinen eigenen Coach, zu dem ich alle zwei Wochen für Einzelcoachings hingehe, die für mich bei allen Themen, die ich mitbringe, ansprechbar ist. Sie schaut über mein Konzept, wie mein Unternehmen aufgebaut ist, also alles was mit Unternehmensgründung, Unternehmensformen, Buchhaltung, Überschussrechnung, Werbung, sowie Finanzierung zu tun hat. Es gibt im Rahmen des Programms Workshops und Vorträge, nicht nur zu relevanten Themen der Selbständigkeit, sondern auch zur Persönlichkeitsentwicklung. Das Angebot ist also ziemlich breit gefächert. Ich hatte das Glück für ein Stipendium ausgewählt zu werden, womit eine finanzielle Unterstützung für mich über das EXIST-Women Programm der Uni ebenfalls gesichert war.

Als jemand, der eine sehr starke, soziale Ader hat und zwei Jahrzehnte lang im sozialen Bereich gearbeitet hat: Welche Methoden haben dir persönlich geholfen, den Alltagstress in den Griff zu kriegen?

Yoga, Achtsamkeit und Meditation. Dadurch habe ich viele Jahre Unterstützung erfahren und gelernt, in schwierigen Lebensphasen oder bei beruflichen Herausforderungen belastbar zu sein und auch zu bleiben. Achtsamkeit hilft mir wahrzunehmen, wie es mir geht, meine Grenzen zu spüren und zu erkennen, was meine Bedürfnisse sind. Ein weiterer Faktor ist auch, sich nicht zu vergleichen. Gerade heute in der Social Media Zeit neigt man dazu, sich zu vergleichen. Dort wird alles sehr toll und bunt dargestellt. Sich nicht mit anderen zu messen und stattdessen die eigenen Maßstäbe und Prioritäten zu setzen, hat mir geholfen.

Sind heutzutage viele Menschen achtsam?

Mittlerweile hören sehr viele Leute über Achtsamkeit, weil das gerade in der Öffentlichkeit total en vogue ist. Es wird aber oft falsch verstanden. Achtsamkeit heißt nicht, behutsam oder vorsichtig mit sich oder anderen zu sein. Achtsamkeit als Haltung bedeutet, gegenwärtig zu sein, neugierig in der konkreten Erfahrung, ohne sich innerlich gute oder schlechte Geschichten zu erzählen und den Gedanken im Kopf zu glauben. Es gibt einen Teil an Menschen, bei denen es aus gesundheitlichen Gründen nicht ratsam ist, Achtsamkeit zu praktizieren. Das kläre ich mit Interessenten für meine Kurse oder Coachings aber in einem kostenlosen Vorgespräch und das betrifft nur wenige Menschen. Dann wiederum gibt es einen Anteil an Menschen, der kein Interesse am Thema hat oder andere, manchmal auch destruktive Strategien gefunden hat, mit Stress und Belastungen umzugehen. Ein Großteil unserer Gesellschaft würde aber auf alle Fälle davon profitieren, Achtsamkeit zu praktizieren, gerade in der heutigen Zeit, in der wir alle Stress und Zukunftssorgen haben.

Was ist dein Ziel? Was willst du mit deinem Unternehmen Achtsamkeit57 bewirken?

Mein Ziel ist es zum einen, das Happy Panda Training mehr an die Grundschulen zu bringen. Sowohl Grundschulen als auch Kindergärten profitieren sehr davon. England hat Achtsamkeit bereits als Pflichtfach in den Schulen und diese erzielen damit sehr gute Erfolge. Auch pädagogisches Personal, ob LehrerInnen, ErzieherInnen, SozialarbeiterInnen, möchte ich vermehrt mit meinen Angeboten ansprechen, da der Berufsalltag zunehmend komplexer wird und die Anforderungen zunehmend steigen. Wer für andere fürsorglich ist, braucht eine gute Selbstfürsorge! Zum anderen möchte ich das Thema Achtsamkeit gerade jungen Leuten, die sich am Anfang ihrer Berufslaufbahn befinden, ob das Studenten oder Auszubildende sind, mit auf den Weg geben. Die Praxis der Achtsamkeit mit ihren vielseitigen Methoden hilft dabei, nicht in Stressspiralen zu geraten und ein gutes Gesundheitsmanagement und Selbstfürsorge für sich zu entwickeln, um mit den zunehmenden Herausforderungen der heutigen Zeit umzugehen.

Dieses Porträt basiert auf einem Interview mit Nicole Dreisbach im September 2024 und wurde von Duygu Cicek und Amalia Leela Schikora verfasst.

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