Unterstützung für Studierende aus anderen Ländern
Spenden helfen Hochschülern über die Runden
Presseresonanz vom: 11.03.2003
Erschienen in: Siegener Zeitung
sz Siegen. Ausweitung der Deutschkurse, Einführung
englischsprachiger Masterstudiengänge und eine Intensivierung
der Marketingmaßnahmen, all dies sind Ursachen einer
erfreulichen Zunahme der Zahl ausländischer Studierender an der
Universität Siegen. Von 1220 (2000/2001) über 1350 (2001/2002)
auf 1508 (2002/2003) ist ihre Zahl in den letzten drei Jahren
(jeweils zum Wintersemester) angestiegen, ihr Anteil an der
Gesamtzahl der Studierenden in Siegen beträgt jetzt 13,4
Prozent.
Da es parallel zu diesem erfreulichen Anstieg eine ebenso
deutliche Zunahme bei den deutschen Studienanfängern gegeben
hat, ist es in Siegen zum ersten Mal seit etlichen Jahren zum
Beginn eines Wintersemesters, also in der Zeit von Mitte
September bis Mitte November, wieder zu Engpässen in der
Versorgung mit Wohnraum für Studierende gekommen. Davon waren
deutsche Studierende ebenso betroffen wie ihre ausländischen
Kommilitonen, diese hatten aber ungleich größere
Schwierigkeiten bei der »Budensuche« zu überwinden.
Voll belegte Studentenwohnheime, ein weitgehend »abgegraster«
privater Wohnungsmarkt und Vorbehalte gegenüber bestimmten
Ausländergruppen in Folge der Ereignisse des 11. September 2001
führten dazu, dass vom Studentenwerk Notunterkünfte
eingerichtet werden mussten und die ausländischen Studierenden
häufig länger als ursprünglich geplant Unterbringungen in
Hotels in Kauf nehmen mussten Kosten, die bei der Planung des
Studienaufenthaltes in Deutschland so nicht eingerechnet waren.
Viele ausländische Studierende erhalten von der Familie, von
Freunden und Bekannten Geld, um in Europa oder Amerika
studieren zu können. Da fällt die materielle Unterstützung in
vielen Fällen nicht eben üppig aus. Die Möglichkeiten, am
Studienort Geld zu verdienen, sind ebenfalls begrenzt, so dass
es bei ungeplanten Ausgaben schon mal eng werden kann.
Dank Prof. Dr. Sigrid Baringhorst, Politikwissenschaftlerin im
Fachbereich 1 der Universität Siegen und selbst aus
langjährigen Auslandsaufenthalten mit den Problemen
ausländischer Studierender hinreichend vertraut, konnte das
Akademische Auslandsamt laut Mitteilung in vielen Fällen
materielle Not lindern. Frau Baringhorst hatte ein großzügiges
Vortragshonorar einer Jubiläumsveranstaltung des Lions-Club
Siegen nicht als zusätzliches Einkommen betrachtet, sondern zur
Unterstützung ausländischer Studierender zur Verfügung
gestellt. Ein Beispiel, das es verdient, Nachahmer zu finden.
In den letzten Wochen konnte so insgesamt 15 ausländischen
Studierenden geholfen werden, fast 50 hatten sich beworben. Für
das kommende Semester bleibt noch eine Reserve, danach müsste
das Konto wieder aufgefüllt werden, wenn die Aktion
weitergeführt werden soll. Informationen für Spender und
Bewerber gibt es beim Akademischen Auslandsamt der Universität
Siegen unter der Telefonnummer (0271) 7403907