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Wahrheit, Freiheit und Recht als Weg

Uni vergibt erstmals ihren »Diesterweg-Ring« / Schmuckstück in Obersdorf entworfen

Presseresonanz vom: 22.11.2004
Erschienen in: Siegener Zeitung

sz/pebe Siegen/Obersdorf. Mit einem »Diesterweg-Ring« wird die Universität Siegen künftig Menschen auszeichnen, die sich innerhalb oder außerhalb der Hochschule besonders herausragende Verdienste um die Universität erworben haben. Bei den Verdiensten könne es sich um eine einmalige, außergewöhnliche Leistung ebenso handeln wie um die Würdigung der Lebensleistung der bzw. des zu Ehrenden im Hinblick auf die Förderung und Weiterentwicklung der Universität, hieß es dazu in einer Pressemitteilung der Uni.
Diesterwegs Familienwappen trägt als Motive drei goldene Sterne. Ihre Dreiecksanordnung wird unterbrochen durch eine Querbewegung dreier parallel verlaufender wellenförmiger Linien auf blauem Feld, die als »Weg« bezeichnet werden. Interpretiert würden diese Symbole zum einen als Lebensweg des Menschen, zum anderen als die drei Werte Wahrheit, Freiheit und Recht, so die Uni weiter.

Entworfen wurde der Diesterweg-Ring von der Diplom-Schmuckdesignerin Petra Georg-Achenbach aus Obersdorf. »Eine spannende Aufgabe«, sagte die künstlerisch arbeitende, selbstständige Designerin im Gespräch mit der SZ, »denn der Ring soll ja sowohl von Männern als auch von Frauen getragen werden können.« Sie habe zwar das Wappen Diesterwegs aufnehmen, aber »keinen Wappenring« konzipieren wollen. Diese Vorüberlegungen hätten die weitere Entwicklung der Arbeit geprägt.

»Es sollte ein Ehrenring werden, aber trotzdem ein Schmuckstück, das sich gut tragen lässt, auch wenn er kein Alltagsring sein wird«, erklärte sie weiter. Schmuck mit künstlerischem Anspruch fordere die Fragen heraus, wie er den Träger schmücken und was der Schmuck über ihn aussagen solle – eine offene Frage, da die Träger des Rings ja immer wieder neu gefunden würden.

Schließlich kam ihr der ebenso einfache wie überzeugende Gedanke, aus der Aufsicht auf das Wappenschild mit zweifach geschwungener Oberkante einen dreidimensionalen Körper zu formen. Durch diesen Schritt entstanden zwei konkave Flächen, auf die Sterne und Weg aufgesetzt werden konnten. Die Wappenspitze musste am Ring für den Tragekomfort geopfert werden. Gearbeitet wird der Ringkorpus in Weißgold, das blaue Feld wird in Lapislazuli geschliffen und eingepasst, der »Weg« wird in Weißgold, die Sterne werden in Gelbgold ausgeführt.

Adolph Diesterweg, dessen Namen der Ring trägt, wurde 1790 in eine alteingesessene Siegener Honoratiorenfamilie hineingeboren. Er studierte in Herborn und Tübingen Naturwissenschaften, Mathematik, Philosophie und Geschichte. Entgegen seiner ursprünglichen Absicht, Ingenieur zu werden, ergriff er den Lehrerberuf. Dessen Qualifizierung sah er bald als unabdingbare Voraussetzung zur Verbesserung der Volksbildung an. Er kämpfte für eine Ausbildung der »Volkslehrer« und für soziale Anerkennung der Pädagogen. Als liberaler Schulpolitiker forderte er eine pädagogisch-fachliche Schulaufsicht sowie eine einheitliche Schulorganisation und setzte sich für die Schaffung einheitlicher Bildungsgrundlagen für die gesamte Bevölkerung ein.

All dies, so die Uni, seien »gute und zeitlose Gründe genug, wenn die Universität Siegen nun mit dem Diesterweg-Ring Persönlichkeiten auszeichnen wird, die sich bleibende Verdienste um die Siegener Alma Mater erworben haben«. Reformwille, Interdisziplinarität, Praxisorientierung und didaktische Kompetenz jenseits ideologischer Gräben – so laute modern gesprochen Adolph Diesterwegs Vermächtnis, eine Tradition, der sich die Universität Siegen verbunden fühle. Anlässlich des Jahresempfangs des Rektorates der Universität Siegen werde der Ring erstmals am 3. Dezember verliehen.

 
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