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»Ikone der Nachkriegsmoderne«

Vertreter der Uni werben für Erhalt des Krupp-Hochhauses

Presseresonanz vom: 23.02.2006
Erschienen in: Siegener Zeitung

kk Geisweid. Der Appell von Prof. Dr. Hildegard Schröteler-von Brandt und Vertr.-Prof. Claus Anderhalten vom Fachbereich Architektur und Städtebau der Universität Siegen ist eindringlich. Er gilt dem Krupp-Hochhaus in Geisweid. Die Eigentümerin hat eine Abrissgenehmigung beantragt. Die Vertreter der Hochschule plädieren vehement für den Erhalt des Baudenkmals, das 1957 eröffnet wurde.
Anderhalten, in Siegen zuständig für den Magister-Studiengang Planen und Bauen im Bestand: »Ich kann nicht meinen Studierenden beibringen, wie man solche Hochhäuser saniert, und dann zum geplanten Abriss eines solchen Baudenkmals vor unserer Haustür schweigen.« »Wir reden über die Vernichtung von Baukultur«, so der Architekt weiter. »Das Hochhaus ist eine Ikone der Nachkriegsmoderne.« Bislang sehe die Denkmalbehörde in Münster das ähnlich. Sollte das Thema weiter ans NRW-Kultusministerium gehen, könnte es zu einer politischen Entscheidung kommen, befürchten die Vertreter der Uni Siegen.

Doch so weit wollen beide erst gar nicht denken. »Das ist ein Aufschrei«, so Hildegard Schröteler-von Brandt. Beim Krupp-Hochhaus in Geisweid handele es sich um eines der wichtigsten, wenn nicht gar um das wichtigste Baudenkmal in Siegen der 50er Jahre, das sich lohne erhalten zu werden, und das auch erhalten werden könne. Nur: »Der Wille des Bauherrn weist in eine andere Richtung.« Unterstützung finde die Eigentümerin offenbar sogar bei der Stadt Siegen. Dabei sei es vor allem dem Unterlassen der Eigentümerin zuzuschreiben, dass das Gebäudes so weit verfallen sei. Bereits vor 20 Jahren hätte die Fassade renoviert werden müssen. Dann bräuchte man heute keine Netze. Selbst der Umgestaltung des Umfelds stehe das Hochhaus nicht im Weg.

Claus Anderhalten zweifelte in Sachen Sanierungskosten an den von der Eigentümerin beauftragten Gutachten. »Meiner Meinung nach müsste man mit 10 Mill. Euro hinkommen.« Brandschutz, Wärmedämmung und Fassade seien gewichtige Problemstellen, für die es aber Lösungen gebe. Die Vertreter der Hochschule boten den Verantwortlichen Rat an.

Da ein 50 Jahre altes Gebäude, das als Denkmal erhalten bleiben soll, keinen Neubaustandard bieten könne, favorisieren die Vertreter des Fachbereichs 9 Nutzungsarten, die auch mit nicht ganz hohem Standard auskommen können. Studentisches Arbeiten, studentisches Wohnen, Gründerzentrum sind Schlagworte. Die Verkehrsanbindung jedenfalls sei optimal. Hildegard Schröteler-von Brandt: »Wir müssen flexible, denkmalgerechte Lösungen finden.« Der Appell der Architekten geht vor allem in Richtung ThyssenKrupp. Der Konzern solle als Investor und möglicherweise auch als zumindest zeitweiliger Sponsor für Nachfolgenutzungen fungieren, nicht zuletzt damit der »Charme, den diese Altbauten einfach haben«, weiter wirken kann.

 
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