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Hypnose

Die Entdeckung, dass die Hypnose nicht nur eine Verengung der Aufmerksamkeit beinhaltet, sondern ebenso eine Ausweitung bzw. Erweiterung der Wahrnehmung ermöglichte, geht auf Forschung im 19. Jahrhundert zurück.

Jenseits aller als pathologisch definierten Geschehnisse enthält die Aufmerksamkeit nach Forschungen im frühen 20. Jahrhundert stets auch die Bedingungen für ihre eigene Auflösung, d.h. die Möglichkeit des eigenen Übermaßes. „Die Aufmerksamkeit kommt, auf welchen Weg auch immer, unvermeidlich an eine Schwelle, an der sie zusammenbricht… Es kann auch eine Grenze sein, an der die Aufmerksamkeit unversehens in einen Zustand der Trance oder sogar der Selbsthypnose übergeht.“ (Crary 2002: 46)

Eine hypnotische Sitzung
"Eine hypnotische Sitzung" Gemälde, 1887, von Sven Richard Bergh (1858-1919)
Quelle: kunst-fuer-alle

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts galt die Annahme, dass die Hypnose am Ende eines Aufmerksamkeitskontinuums stände und daher die Intensivierung lokaler Konzentration bei gleichzeitiger relativer Aufhebung der peripheren Wahrnehmung einschlösse. Es galt die Erkenntnis, dass unter Hypnose Wahrgenommenes zwar deutlich und detailliert sei, der Bereich der Wahrnehmung aber äußerst eng wäre. Die Entdeckung, dass die Hypnose nicht nur eine Verengung der Aufmerksamkeit beinhaltet, sondern ebenso eine Ausweitung bzw. Erweiterung der Wahrnehmung ermöglichte, geht auf Forschung im 19. Jahrhundert zurück. So ist die Möglichkeit des Zurückholens von Erinnerungen und des Mehr – Sehens bis heute für staatliche Organisationen wie z.B. die Polizei von Bedeutung. Die Psychoanalyse jedoch zeigte sich lange Zeit mehr als skeptisch.


Janis Klaucans