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Projektbeschreibung Seite 2


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Auf der Basis von biografischen Interviews mit 10 – 15 (ehemaligen) Pflegekindern an den vier beteiligten Modellstandorten wurde die Arbeit professioneller Pflegekinderdienste weiterentwickelt und allgemein gültige Qualitätsstandards erarbeitet. Bei den Interviews von ehemaligen Pflegekindern wurden sowohl junge Frauen wie auch junge Männer befragt, insbesondere auch mit dem Blick auf geschlechtsspezifische Besonderheiten, da aus der Praxis von unterschiedlichen Voraussetzungen, Prozessen und Erfahrungen berichtet wird.

Anschließend wurden diese Interviews für die weitere Verwendung in sogenannten Werkstatt-Treffen an den Modellstandorten gezielt analysiert und aufbereitet. Diese Aufbereitung erfolgte insbesondere unter der Frage, welche Probleme die Pflegekinder zu bewältigen hatten und welche Belastungen sie beschreiben. Diesen Problemen und Belastungen wurden die Ressourcen gegenübergestellt, die bei der Bewältigung nützlich waren oder nützlich gewesen wären. Die so gewonnen Materialien wurden in eine übersichtliche Form gebracht und als Vorlage in den Werkstatt-Treffen eingebracht. Dort wurden gemeinsam mit den beteiligten MitarbeiterInnen der Pflegekinderdienste aus den Interviews fachliche Standards abgeleitet, an denen sich die professionelle Arbeit der Dienste orientieren kann. Die entwickelten Qualitätsstandards sind schließlich das gemeinsame Produkt der Fachkräfte der Pflegekinderdienste und der Forschungsgruppe der Universität. Durch die Auswertung dieser Interviews wurden konkrete, empirisch gestützte Indikatoren für Ressourcen herausgearbeitet, die primär den Pflegekindern selbst, mittelbar auch den Pflegeeltern, den Herkunftsfamilien und weiteren Akteuren durch professionelle Dienste zugänglich gemacht werden können, um eine gute Entwicklung der Kinder trotz schwierigen Starts und besonderer Belastungen zu ermöglichen. Auf der Basis der empirisch gewonnenen Qualitäts- und Leistungskriterien wurden die Möglichkeiten eines hoch professionellen Pflegekinderdienstes modellhaft und exemplarisch ausgelotet. Der unmittelbare Einbezug ehemaliger Pflegekinder, ist ein Ansatz, der sehr praxisnah und authentisch einen neuen Zugang ermöglicht. Dem Beratungsbedarf von engagierten Pflegepersonen kann somit durch eine entsprechende Qualifizierung der Pflegekinderdienste begegnet werden. Die Ergebnisse wurden dokumentiert und in einem Abschlussbericht zusammengefasst. Diese wurden zusammen mit den MitarbeiterInnen der Pflegekinderdienste auf vier regionalen und einer zentralen öffentlichen Veranstaltungen präsentiert. Das aus den Projektergebnissen entstehende differenzierte Bild eines Anforderungsprofils von Fachdiensten im Pflegekinderwesen bietet eine geeignete Möglichkeit, die eigene Praxis zu reflektieren. Die Beteiligung der MitarbeiterInnen der Pflegekinderdienste ist als Kernstück des Modellprojektes zu verstehen. Die Bereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beteiligten Modellstandorte, neben ihrer alltäglichen Arbeit an diesem Forschungsprojekt mitzuwirken, zeugt von einem hohen Engagement und dem Bedürfnis einer professionellen Weiterentwicklung. Die Qualitäts- und Zielkontrolle des gesamten Projekts erfolgte durch den Projektbeirat. Mitglieder sind das Jugendamt Düsseldorf, die drei KoordinatorInnen der weiteren Pflegekinderdienste, der Landschaftsverband Rheinland und die Forschungsgruppe der Universität Siegen.

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