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Der Spiritismus und die modernen Medien (1770-1930)

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DFG-Paketgruppe

GESELLSCHAFTLICHE INNOVATION DURCH
'NICHTHEGEMONIALE' WISSENSPRODUKTION

'Okkulte' Phänomene zwischen Mediengeschichte, Kulturtransfer und Wissenschaft, 1770 bis 1970

 

 

 

 

Der Spiritismus und die modernen Medien (1770-1930)

Prof. DDr. Helmut Zander & Maren Sziede, M.A.

Universität Fribourg

 

 

Die Geschichte der (technischen) Medien des 20. Jahrhunderts ist ohne den Spiritismus nicht zu verstehen, weil dessen ‚Geisterkommunikation‘ Strukturmerkmale besaß, die auch die technischen Medien denkmöglich machten: etwa die Konzeption von Fernwirkungen oder die Entmaterialisierung der Kommunikation. Diese Geschichte ist nicht, wie bislang zumeist, vor allem als Ergebnis des 19. Jahrhunderts zu lesen, sondern steht im Rahmen eines seit der Frühen Neuzeit laufenden und im Konzept einer historischen longue durée zu deutenden Prozesses.
In einem ersten Schritt soll die ‚Genese‘ des Spiritismus zwischen 1770 und 1930 rekonstruiert werden, unter besonderer Berücksichtigung der kaum erforschten Phase um 1800. Untersucht werden die anthropologischen Debatten über erweiterte Wahrnehmungsfähigkeiten des Menschen (‚höhere Erkenntnis‘) und deren Transformation, durch die der Spiritismus zu einer Art religiöser ‚Naturwissenschaft‘ wird, in dem etwa Fernwirkungen diskutiert und experimentell untersucht wurden – an menschlichen wie an technischen Medien.
Ziel der Untersuchung ist es, (1.) die Verdrängung des Spiritismus aus der Mediengeschichte zu revidieren und (2.) den Spiritismus wiederum aus dem Getto ‚esoterischer‘ Forschung zu befreien und ihn in die allgemeine Kulturgeschichte seit dem 18. Jahrhundert zu integrieren. Damit werden (3.) Quellen und Kontexte der Mediengeschichte sichtbar, die diese weniger als eine Geschichte der Erfindung technischer Medien, sondern vielmehr als Produkt polysemer kultureller Prozesse ausweist.

 

 

Veröffentlichungen, Vorträge und Veranstaltungen, Mai 2012 bis Mai 2013

Seminar: „Die Erfindung des Unterbewusstseins aus dem Geist der Religion. Anthropologische und epistemologische Bedingungen religiöser Erfahrung“, Herbstsemester 2012, Prof. Helmut Zander; Konzeption und Durchführung zusammen mit Maren Sziede.

Durchführung einer Tagung 15.-17.11.2012 in Fribourg (CH): „Von der Dämonologie zum Unbewussten. Die Transformation der Anthropologie um 1800“.

Maren Sziede, Helmut Zander: Innovation durch nichthegemoniale Gruppen. Einleitung (in den Band: Von der Dämonologie zum Unbewussten).


Maren Sziede

Anfertigung einer Masterarbeit im Herbstsemester 2012. Titel: „Mesmers sechster Sinn. Überlegungen zur Geschichte von Sinneserweiterungen um 1800 zwischen Philosophie, Medizin und Religion“.

Vortrag „Erweiterte Sinne? Sechster Sinn, innerer Sinn und Instinkt bei Mesmer“ von Maren Sziede am 16.11.2012 an der Tagung „Von der Dämonologie zum Unbewussten. Die Transformation der Anthropologie um 1800“.

Vortrag von Maren Sziede (Titel: „Fluidum, rapport und Gangliensystem. Beispiele holistischer Konzepte um 1800“) am 13.03.2013 im Rahmen des Seminars „Suche nach Ganzheit“ von Prof. Dorothea Lüddeckens an der Universität Zürich.

Organisation eines Gastvortrags von Tilmann Hannemann (Universität Bremen), „Erkundungen des moralischen Sinns und der Lebenskraft. Theorie und Praxis des animalischen Magnetismus in Bremen 1786-1805“ am 29. April 2013 an der Universität Freiburg/Schweiz.

In Vorbereitung: Tagungsband zur Tagung „Von der Dämonologie zum Unbewussten. Die Transformation der Anthropologie um 1800“ (15.-17.11.2012 in Fribourg/CH).


Helmut Zander

Anthroposophische Aufarbeitungen der anthroposophischen Geschichte, in: Zeit-schrift für Religions- und Geistesgeschichte, 64/2012, 66-69.

‘Esoterik’ im Bermudadreieck von Gegenstandsorientierung, Diskurstheorie und Wissen¬schaftspolitik. Mit Überlegungen zur konstitutiven Bedeutung des identitäts-philosophischen Denkens, in: Aufklärung und Esoterik, hg. v. Monika Neugebauer-Wölk (im Druck).

(zusammen mit Erhard Schüttpelz und Ehler Voss) Hieroglyphensprache der Natur. Ausschnitte einer Ikonographie des Medienbegriffs [Gespräch mit Heinz Schott], in: Animismus. Revisionen der Moderne, hg. v. I. Albers / A. Franke, Zürich 2012, 173-195.

(zusammen mit Iris Müller-Westermann) There is no Religion Higher than Truth. A Conversation between Helmut Zander and Iris Müller-Westermann on Spiritualism, Theosophy and Anthroposophy, in: Hilma af Klint – A Pioneer of Abstraction [Ausst. Kat. Moderna Museet, Stockholm 2013], hg. v. I. Müller-Westermann / J. Widoff, Stockholm 2013, 113-128.

Vorträge im Rahmen der Ausstellung zum Werk der Spiritistin und Theosophin Hilma af Klint im Moderna Museet, Stockholm:

Open boundaries of Art and the Search for the True Religion in the Work of Hilma af Klint (15.2.2013)

Rudolf Steiner and the “Zeitgeist” around 1900. Theosophy and Historicism as the Contexts of Hilma af Klimt’s Oeuvre (25.5.2013).

Rezensionen:

Traub, Hartmut: Philosophie und Anthroposophie, 2011, in: Schweizerische Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte, 106/2012, S. 663-665.

Wilhelm Schmidt-Biggemann: Geschichte der christlichen Kabbala, Bd. 1: 15. und 16. Jahrhundert, 2012, in: Neue Zürcher Zeitung, 15.5.13, S. 47.

Otto, Bernd-Christian: Magie. Rezeptions- und diskursgeschichtliche Analysen von der Antike bis zur Neuzeit, 2011, in: Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte, 64/2012, S. 185.

Martins, Ansgar: Rassismus und Geschichtsmetaphysik. Esoterischer Darwinismus und Freiheitsphilosophie bei Rudolf Steiner, 2012 / Steiner, Rudolf: Geisteswissenschaftliche Menschenkunde, 2011, in: Neue Zürcher Zeitung, 18.4.2013, S. 50.

Stengel, Friedemann: Aufklärung bis zum Himmel. Emanuel Swedenborg im Kontext der Theologie und Philosophie des 18. Jahrhunderts, 2011, in: Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte (im Druck).

 

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