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Anormalität und Religion im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Eine religionswissenschaftliche Diskursanalyse

DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft Uni Siegen Uni Freiburg Humboldt Berlin Uni Fribourg Uni Basel Uni Strasbourg IGPP

 

DFG-Paketgruppe

GESELLSCHAFTLICHE INNOVATION DURCH
'NICHTHEGEMONIALE' WISSENSPRODUKTION

'Okkulte' Phänomene zwischen Mediengeschichte, Kulturtransfer und Wissenschaft, 1770 bis 1970

 

 

 

 

Anormalität und Religion im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Eine religionswissenschaftliche Diskursanalyse

Leitung: Stephanie Gripentrog, M.A.

 

Ziel des hier anvisierten Projektes ist es, eine religionswissenschaftlich-diskursanalytische Betrachtung der Geschichte der Verhältnisbestimmung von ‚Religion‘ und ‚Anormalität‘ im Europa des 19. und frühen 20. Jahrhunderts vorzunehmen. Besonderes Augenmerk gilt dabei einerseits den jeweiligen Gestalten, die beide Konzepte – wenn aufeinander bezogen – im Rahmen verschiedener Diskurse angenommen haben. Andererseits sollen auch die Brüche und Transformationen, denen sie ausgeliefert waren, zum Gegenstand der Betrachtung werden. Diese sind insbesondere in Bezug zu Ereignissen wie beispielsweise der ‚Entdeckung des Unbewussten‘, der Popularisierung des Spiritismus oder der Begründung der ‚Pa-rapsychologie‘ zu setzen. These ist, dass sich in den Kontroversen über Anormalität auch die Grenzziehungen bzw. Wechselwirkungen zwischen bestehenden (z.B. Theologie) und sich neu etablierenden (z.B. Psychologie) Disziplinen spiegeln. Das so anvisierte Projekt weist folgende Anknüpfungspunkte zum Thema des Gesamtantrags sowie den anderen Teilprojekten auf: Es sind nicht ausschließlich, aber auch die okkulten Phänomene (beispielsweise die menschlichen Medien), die zum Gegenstand der hier zu analysierenden Anormalitätsdiskurse werden. Diese besaßen nicht nur für die Bereiche der Medien und Technik, sondern auch für den Bereich der Religion ein hohes Innovationspoten-tial (Okkultismus z.B. nicht nur als die ‚bessere Wissenschaft‘, sondern auch als die ‚bessere Religion‘), das in den Anormalitätsdiskursen mit verhandelt wurde. Umgekehrt wird häufig gerade dieses Potential als problematisch – weil religions-traditionssprengend – eingestuft und als solches daher oft als pathologisch verhandelt und damit ‚immanentisiert‘. Insofern lassen sich Anormalitätsdiskurse auch als Aushandlungsprozesse um Wissensbestände zwischen hegemonialen und nichthegemonialen Gruppen (religiöser wie nichtreligiöser – vor allem wissenschaftlicher und psychologischer – Art) lesen, deren Grenzen und Identitäten auch und gerade hier mit verhandelt wurden.



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