MINTUS-Schulpreisträger 2016
1. Preis: Die Science Show AG - Wir bringen die Naturwissenschaften auf die Bühne
Die Science Show AG des Gymnasiums Stift Keppel bei Hilchenbach ist eine altersübergreifende Schülerarbeitsgruppe, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Experimente aus den Bereichen Physik, Mathematik, Chemie, Biologie, Informatik und Technik vor Publikum auf der Bühne zu präsentieren. Dabei werden die Experimente nicht nur durchgeführt, sondern auch von den Schülerinnen und Schülern mit deren eigenen Worten erklärt. Die AG besteht seit 2010 und wird von 50 Schülerinnen und Schülern der Klassen 5 bis 12 wöchentlich besucht. Die Science Show AG tritt nicht nur regional, sondern auch landes- und bundesweit in Erscheinung und ist damit Botschafter für MINT in der Schule in Siegen-Wittgenstein. 2013 vertrat die Science Show AG beim internationalen Science on Stage Festival in Slubice, Polen, Deutschland. Zum fünfjährigen Bestehen der AG, brachte die Science Show AG mit dem Projekt „Science Show Box“ spannende MINT-Experimentier-Workshops in die Grundschulen des Kreises. Eine der Grundideen der AG ist das Konzept „Schüler lernen von Schülern“, dass somit 2015 auch Grundschüler und Gymnasiasten zusammen brachte. Insgesamt wurden 12 Grundschulen im Kreis Siegen-Wittgenstein besucht. Das Projekt wird 2016 in einer überarbeiteten Form weitergeführt. Die Science Show AG steht unter der gemeinsamen Leitung von drei Lehrern und einer Lehrerin des Gymnasiums Stift Keppel. Das Gymnasium ist das einzige Gymnasium im Kreis Siegen-Wittgenstein, das in das Netzwerk „MINT-EC“ für seine hervorragenden Unterrichtsideen und -konzepte im MINT-Bereich aufgenommen wurde. Zu diesen gehört auch die Science Show AG, die mit ihrer Konzeption einzigartig in Deutschland ist. Dr. Elmar Winkel und Sebastian Funk, beide mit den Fächern Mathematik und Physik, gründeten die AG 2010 um Schülerinnen und Schülern die Faszination der Naturwissenschaften näher zu bringen. Kurz darauf schlossen sich auch die Kollegen Olaf Zeigan, Fächer Biologie und Chemie, und Maja Röder der AG-Leitung an. Frau Röder unterrichtet die Fächer Biologie, Sport und Italienisch, sowie darstellendes Spiel. Letzteres bereichert das Konzept der AG speziell im Bereich Schauspiel und fördert so die entsprechenden Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler. Die Jugendlichen lernen in Schauspieleinheiten, wie sie auf der Bühne mit dem Publikum interagieren, wie sie improvisieren können und wie sie mit Wort und Geste zum Verständnis beitragen. Die 50 Schülerinnen und Schüler, davon 27 Mädchen, der Science Show AG kommen aus allen Klassen des Gymnasiums (5.-12. Klasse). Die AG wird dabei sowohl von den Schülerinnen und Schülern der Unterstufe, als auch der Mittel- und Oberstufe geschätzt. Ist es bei den jüngeren noch die Faszination der Phänomene, ist es bei den Älteren die Möglichkeit, über den Unterrichtsalltag hinaus, die Naturwissenschaften zu erforschen. Dabei entstehen oft auch kurzzeitige Sonderprojekte, die neben der normalen AG-Aktivität stattfinden. Dazu zählen die Teilnahme an Wettbewerben, Exkursionen oder speziellen Projekten, wie dem Start eines Wetterballons in die Stratosphäre.
Die Science Show AG fördert neben dem Verständnis für die MINT-Fächer auch wichtige Sozialkompetenzen. Dazu gehören Kommunikations- und Medienkompetenzen, aber auch die Arbeit im Team, sowie dem altersübergreifenden Lernen. Neben Schauspieltraining, gehört auch Sprecherziehung in das Konzept der AG.
Die Nachhaltigkeit der Science Show AG zeigt sich nicht nur im ständigen Zufluss von Neueinsteigern, sondern auch durch eine gesteigerte Teilnehmerzahl bei MINT-Kursen in der Oberstufe. Besonders für Mädchen eröffnet die AG einen Blick in die MINT-Fächer, die sie dazu motiviert, diese auch im Abitur zu belegen.
Zur Konzeption der Science Show AG finden in regelmäßigen Abständen Lehrerfortbildungen in der Region oder im MINT-EC Netzwerk statt. Ziel dieser Veranstaltung ist es, Lehrerinnen und Lehrer zu ähnlichen Projekten in ihren Schulen zu motivieren.
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2. Preis: „Renaturierung Schulteich-Biotop“ - Carl-Kraemer-Realschule Hilchenbach
Die Projektidee, an unserer Schule einen Teich als naturnahes Biotop und damit einen attraktiven naturkundlichen Lernort mit großem Aufforderungscharakter zu schaffen, geht auf das Jahr 2014 zurück. Der damalige Biologie- und Chemielehrer Herr Mark Schürmann (†) konnte im Rahmen der Projektwoche im Herbst 2014 eine Gruppe von etwa 25 Schülerinnen und Schüler dafür begeistern, eine verlandete Teichanlage aus den Zeiten des ehemaligen Hilchenbacher Gymnasiums zu einem intakten Biotop umzugestalten.
Eine große Herausforderung für die beteiligten Schülerinnen und Schüler der ehemaligen 9. Klassen! Schlüsselqualifikationen wie „manpower“, Leistungsbereitschaft, Teamgeist, Organisationstalent und Durchhaltevermögen sind nötig, wenn man sich als junger Mensch im Sinne von Carl Kraemer für die Natur einsetzt.
Beim Rückbau der Teichanlage wurde gemeinschaftlich angepackt. Es mussten versunkene Steinplatten der Teichumrandung in Schwerstarbeit vom Grund geborgen, triefendes Erdreich ausgehoben und eimerweise abtransportiert sowie Brackwasser abgeschöpft werden. Die üppig gewachsenen Sträucher und der Bestand an jungen Bäumen mussten zurück geschnitten und teilweise gerodet werden, um den Teichbereich lichter zu gestalten.
Alle Beteiligten haben mit sehr viel Herzblut und überaus großer Einsatzbereitschaft auch in ihrer Freizeit die Arbeiten durchgeführt und damit eine solide Grundlage für die Fortführung des Projekts geschaffen.
Seit Beginn des laufenden Schuljahres bin ich (Anm. MINTUS: Albrecht Besgen) als Biologie- und Sportlehrer an der Carl-Kraemer-Realschule tätig. Ich habe großen Respekt vor den Leistungen meines Kollegen Herrn Schürmann, der es verstanden hat, die Schülerinnen und Schüler für eine engagierte Mitarbeit an dem Vorhaben zu sensibilisieren und aktiv an der Projektarbeit zu beteiligen. Daran anknüpfend möchte ich die noch notwendigen Arbeiten am Schulteich im Sinne von Herrn Schürmann gemeinsam mit den ehemaligen und den neu hinzugekommenen Schülerinnen und Schülern fortsetzen.
Eine ausführliche Projektbeschreibung können Sie hier herunterladen.