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VIRTUELLE SPIELE: FILM UND COMPUTER - Workshop

 

 

VIRTUELLE SPIELE: FILM UND COMPUTER
ein Workshop der Teilprojekte B1 „Intermedialität im europäischen
Surrealismus“ und B9 „Mediennarrationen und Medienspiele“
des SFB/FK 615 „Medienumbrüche“ der Universität Siegen
27. Nov. 2008, 9:30 – 18 Uhr, Senatssaal der Universität Siegen

Den Flyer gibt es in groß hier.

Die historisch etablierten Spiel- und Erzählmedien werden im digitalen Medienumbruch
auf erstaunliche Weise remediatisiert und rekonfektioniert. Vormals fest an das Spielbzw.
Erzählparadigma gebundene Formen erscheinen plötzlich in unerwarteten Zusammenhängen:
Spielerische Restarts, Alternativverläufe, Gruppenfiguren und Zufallsentscheidungen
tauchen in filmischen Erzählungen auf; Erzählfiguren, Handlungskonflikte,
normativ motivierte Entscheidungen und Einfühlungsangebote werden in Computerspielen
vermittelt. Diese überraschenden Cross-over-Phänomene beruhen offenbar auf einer
Formenkombinatorik, die erst durch die Digitalisierung möglich geworden ist: Im Spielfilm
werden heute Verfahren der Bildmarkierung, des Morphings und der Multiperspektivität
verwendet, in denen Formen des filmischen Bewegungsbildes und der digitalen
Raumsimulation mit Erzählmustern verbunden werden, wie sie aus dem modernen Roman,
z.B. des magischen Realismus, bekannt sind. Durch eine leistungsstarke Computergrafik
gestützt versetzen Computerspiele die Spieler in filmisch anmutende surreale Welten
und konfrontieren sie mit virtuellen Handlungsmöglichkeiten. Im Web 2.0 sind mediale
Foren entstanden, in denen die neuen Bild- und Klangwelten imitiert und gleichsam
nachgespielt werden. Die allgemeine Erkennbarkeit von Form- und Gattungsgrenzen wird
dort durch die Hybridisierung öffentlicher und privater Kommunikation zusätzlich relativiert.
– So neuartig dieses außerordentlich dynamische Formenspiel im Mediensystem
auch wirkt: im Kunstsystem der Moderne, das spätestens seit der klassischen Avantgarde
in einen Status selbstreferenziellen Experimentierens eingetreten ist, sind die meisten
der heute neu wirkenden ästhetischen Phänomene vorgebildet. Von den Spielen der Surrealisten
bis zur Fluxuxbewegung und der Medienkunst lassen sich Prototypen der Verfahren
entdecken, die durch die Digitalisierung zur medialen Alltagsästhetik geworden
sind.
Der Workshop „Virtuelle Spiele: Film und Computer“ möchte an ausgewählten Beispielen
die gegenwärtige Dynamik beschreiben und die methodologischen Möglichkeiten zwischen
einer kunstorientierten Analyse von Einzelwerken und einer medienorientierten
Untersuchung allgemeiner Formgrammatiken diskutieren.

Programm
9:30 Uhr: Begrüßung
10 – 11 Uhr Scarlett Winter und Volker Roloff: Alain Resnais Letztes Jahr in Marienbad
11 – 12 Uhr Henriette Heidbrink: David Lynchs Lost Highway
12 – 14 Uhr Mittagspause
14 – 15: Jochen Venus: Virtuelle Selbsttätigkeit (Tetris vs. Grand Theft Auto)
15 – 16: Nanette Rißler-Pipka: Svankmaier / Gondry
16 - 16:30: Kaffeepause
16:30 – 17:30 Sascha Simons: 'become a backchannel icon!' - spielformen als brücke
zwischen www und tv
17:30 – 18: 30 Rainer Leschke/Michael Lommel: Chance, Zufall und Bifurkation

 
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