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Katalog plus

1. Siegener Kant Tagung am ZetKIK:

Der Begriff der Menschenliebe in Kants Tugendlehre

Zeitpunkt und Ort

10.-11. Juli 2006

Universität Siegen, Zentrum für Kommentarische Interpretationen zu Kant

Teilnehmende (Referenten)

  • Marcia Baron (Indiana)
  • Alexander Cotter (Easton)
  • Marion Heinz (Siegen)
  • Christian Illies (Eindhoven)
  • Samuel Kerstein (Maryland)
  • Frederick Rauscher (Michigan)
  • Dieter Schönecker (Siegen)
  • Andreas Trampota (München)
  • Außerdem: Sebastian Maly, Daniela Ringkamp (Siegen, wiss. Mit.)

Darstellung der wissenschaftlichen Zielsetzung

Zum Inhalt

Das am stärksten rezipierte ethische Werk Kants ist, noch vor der Kritik der praktischen Vernunft, gewiß die Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Dagegen gehört Kants Tugendlehre (der zweite Teil von Kants Metaphysik der Sitten, MS) traditionell zu den recht stiefmütterlich behandelten Texten des Kantischen Werkes. Das gilt für das Buch als Ganzes, aber auch für einzelne Elemente daraus. Obwohl der Tugendlehre und darin auch der Rolle des Gefühls in letzter Zeit etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt wurde, gibt es nach wie vor keine gründliche Analyse des Begriffs der Menschenliebe (allgemeiner: der Liebe) in Kants Tugendlehre.

Dieses Desiderat ist Ausgangspunkt für die Tagung: In ihrem Zentrum soll eine Beschäftigung mit der Menschenliebe als einer der vier, wie Kant es nennt, ,Gemütsanlagen‛ stehen (MS, 399-402); aber auch andere (wenn auch relativ wenige) Stellen zum Liebesbegriff müssen berücksichtigt werden. Philosophiehistorisch und für die immanente Kant-Forschung besteht hier großer Nachholbedarf. Aber auch im Lichte einer systematischen Weiterführung oder auch kritischen Abgrenzung ist dieses Thema von großer (wenn eben auch nicht voll realisierter) Bedeutung. Denn jener Stelle aus der Tugendlehre gemäß kann ohne die Anlage zum Gefühl der Menschenliebe der Mensch gar nicht aus Pflicht handeln – eine These, die mit früheren Thesen Kants nicht verträglich zu sein scheint.

Zur Methode

Methodisch verfolgt diese Tagung in zweifacher Hinsicht einen neuen Weg: Zum einen sollen international maßgebliche und am Thema interessierte Kantforscherinnen und Kantforscher zu einer gemeinsamen und intensiven Lektüre zusammengebracht werden. Es wird also keine Vorträge geben. Vielmehr geht es um das gemeinsame Interpretieren, Studieren und Diskutieren der relevanten Textpassagen. Da dies in einer größeren Gruppe unmöglich ist, ist die Zahl der Teilnehmenden auf zehn beschränkt. Die Erfahrung lehrt, daß Veranstaltungen mit dem Format ‚Vortrag plus kurzer Diskussion‛ sehr selten Raum zum echten Gespräch und zu vertieften Diskussionen geben. Wir streben daher mit dieser Arbeitstagung auch an, neue Formate des wissenschaftlichen Diskurses zu erproben und zu ihnen anzuregen.

Zum anderen soll diese gemeinsame Lektüre der Idee und Methode der kommentarischen Interpretation verpflichtet sein. Darunter ist die Leitidee verstanden, daß es eine Sache ist, einen Text zu verstehen und eine andere, ihn zu bewerten (wenn auch Bedeutungssuche ohne Wahrheitsüberlegungen in der Regel nicht möglich ist); wohingegen die philosophiehistoriographische Bezugnahme auf einen Text und Wahrheits­ansprüche hinsichtlich seiner Bedeutung überhaupt nur sinn­voll ist, wenn dies auf der Grundlage äußerst textnaher, mikroskopisch detaillierter, umfassender und entwicklungsgeschichtlich fundierter Analysen geschieht. Kommentarische Interpretation schließen systematische Anknüpfungen also keineswegs aus; aber diese, so die These, beruhen auf jenen.

 
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