..
Suche
Hinweise zum Einsatz der Google Suche
Personensuchezur unisono Personensuche
Veranstaltungssuchezur unisono Veranstaltungssuche
Katalog plus

Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen Runde 2.0

Die aktuelle UKUS-Veranstaltung zum Thema ''Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen Runde 2.0'' am 24.September 2020 fand wiederholt erfolgreich in Form eines Online-Seminars statt.

In der Veranstaltung wurde die Entwicklung und weitere Planung des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen präsentiert. Neben dem Vortrag von Dr. Martin Stein mit Rückblick auf die letzten drei Jahre, folgten auch Vorträge der einzelnen Standorte.

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen besteht bereit seit Oktober 2017. Die Standorte unterstützen kleine und mittlere Unternehmen in Südwestfalen bei Fragen und Problemen rund um die Digitalisierung.

''Wie können wir Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen in diesem Digitalisierungsprozess begleiten?'' Mit dieser Fragestellung definierte Dr. Martin Stein (ehemalige Geschäftsstellenleitung) den Fokus des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen. Das Kompetenzzentrum verfolgt einen sozialpartnerschaftlichen Ansatz, bei dem sowohl die Interessen der Arbeitgeber als auch die der Arbeitnehmer durch sozio-technische Qualifizierung und Geschäftsprozesse, aber auch nutzerzentrierte Technologien und Mensch-Maschine-Interaktion meiteinbezogen werden. Zu den Zielen gehören unter anderem die Sensibilisierung für bestimmte Themen, das Greifbarmachen von Möglichkeiten, die Nutzung der Potentiale in der Praxis, die nachhaltige Verankerung von Innovation und auch die Nutzung von Synergien. Die erfolgreiche Erreichung der oben genannten Ziele spiegelt sich in der Beteiligung an über 450 internen und externen Veranstaltungen und der Vernetzung durch sowohl das digital aufgebaute Netzwerk als auch der Veranstaltung ''Südwestfalen Digital'' wieder. 

Neben dem Kontakt und der Zusammenarbeit mit vielen verschiedenen Organisationen und Multiplikatoren stellte Henning Oberc im Namen des Standortes in Bochum die bisher durchgeführten und für die Zukunft geplanten Lab-Touren vor. Hier werden den TeilnehmerInnen Themen wie beispielsweise IT-Security, Mensch-Roboter-Kollaborationen (MRK) oder Retro Fit veranschaulicht und demonstriert. Zudem gibt es seit neuestem in der Lern- und Forschungsfabrik eine Montagezelle, in welcher Automatisierung und Teilautomatisierung beispielhaft gezeigt werden kann. Hier können Themen wie Virtual Realitiy, Augmented Reality und Track&Trace ausprobiert und bearbeitet werden. In Zukunft sollen im Themenbereich der Künstlichen Intelligenz in der Produktion die Teilbereiche Montage, Assistenz und Maschine Learning Einzug erhalten. Außerdem sollen zukünftig auch im Bereich MRK Simulationen von Stress im Produktionsprozess durchgeführt und Sicherheitskonzepte ausgearbeitet werden. Zudem stellte Herr Oberc zwei besonders wichtige Umsetzungsprojekte aus diesem Jahr vor. Auf der einen Seite das Projekt mit USB ( Entsorgungsbetrieb) und auf der anderen Seite mit Werthmann Werkstätten für behinderte Menschen. Thema der Zusammenarbeit mit USB ist die Auswirkung von Tablets in den Fahrzeugen auf den Alltag der Mitarbeiter und die aufkommenden Chancen und Risiken der Nutzung dieser im Zuge der zunehmenden Digitalisierung. Bei der Zusammenarbeit mit Werthmann Werkstätten stehen Assistenzsysteme und die Frage von Integration geistig und körperlich behinderter Menschen in die Arbeit im Vordergrund.

Auch die betriebliche Gesundheitsförderung spielt eine große Rolle. Prof. Dr. Eckhard Fozzy und Michael Herbst erklärten den Prozess der betrieblichen Gesundheitsförderung von KMU im Standort Siegen und demonstrierten die erfolgreiche Umsetzung des Ziels von Bewegung im Büro für einen besseren gesundheitlichen Zustand der Mitarbeiter. Im Laufe der Zeit hat sich das Arbeitsumfeld mit Bezug auf die Digitalisierung, die Corona-Krise und den Generationenwechsel stark gewandelt. Der Arbeitgeber steht nun oft vor Herausforderungen, die das Erreichen eines gesunden und motivierenden Arbeitsumfeldes erschweren. So stieg beispielsweise in den letzten Jahren die Zahl der psychisch erkrankten Mitarbeiter, was aus einem Unwohlsein am eigenen Arbeitsplatz resultieren kann. Um diese Herausforderungen entgegenwirken zu können, muss die Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Mitarbeiter durch Förderung eines gesunden, kreativen und motivierenden Arbeitsumfeldes, eines besseren Verständnisses für den Umgang mit der Digitalisierung und eine Stärkung des Gemeinschaftssinns trotz physicher Distanz erreicht werden. Mithilfe eines sogenannten BGM-Basis Check kann das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen die Unternehmen bei der Durchführung der vorgeschriebenen psychischen Gefährdungsbeurteilung (PGB), Einhaltung der Arbeitsschutzverordnung und der ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung unterstützen. 

Der Standort in Meschede führt hilfreiche und spannende Workshops und Schulungen zu aktuellen Themen im Bereich des agilen Projektmanagement, Blended Learning und Change Management für Unternehmen durch. In ihrem Vortrag stellten Frau Juliana Kleffner und Frau Dr. Irene Teich die bereits bestehenden Workshops und Schulungen vor und gaben den TeilnehmerInnen der UKUS einen Einblick über die zukünftige Planung. Die Schulung im Bereich des agilen Personalmanagement besteht aus vier, die von einem Webinar zu speziellen Themen bis hin zu einem Vertiefungsworkshop ''Scrum Intensiv'' reichen. Zukünftig sollen sowohl agile Methoden für spezielle Bereiche als auch eine weitere Workshop-Reihe ausgearbeitet werden. Auch das Multiprojektmanagement soll in Zukunft Thema sein. Bezüglich der vielen Herausforderungen und Möglichkeiten mit der Entwicklung bietet der Standort in Meschede online und offline Schulungen zur Digitalisierung an. Ein weiteres und sehr gut aufgenommene Angebot ist das Planspiel ''Industrie 4.0'', denn es bietet Unternehmen eine einfache und spielerische Möglichkeit Themen und Bestandteile von Industrie 4.0 zu diskutieren und realistisch zu veranschaulichen. Auch die Workshop-Reihe mit dem Namen ''Digital Maker'', welche in Kooperation mit Digital in NRW entstand, ist ein erfolgreiches Projekt. Das Besondere an diesem Projekt ist, dass es sich um ein reales Projekt handelt. Somit wird es durch die TeilnehmerInnen in den eigenen Arbeitsalltag eingebettet womit automatisch ein Vorantreiben der Digitalisierung im eigenen Unternehmen erreicht werden kann. In Zukunft soll noch zusätzlich ein digitales Planspiel angeboten werden. Auch der Bereich des Change Management soll zukünftig ausgebaut werden. Im Fokus soll die kollegiale und sozialpartnerschaftliche Organisationsgestaltung stehen. 

Die Arbeit und Pläne des letzten Standortes in Sankt Augustin präsentierte Herr Dennis Paul. Der Schwerpunkt des Standortes liegt in der menschzentrierten Gestaltung der digitalen Zukunft. Im Vordergrund der Forschung steht der mobile Demonstrator in Form eines Wearables und die Schulung in den Themenbereichen Usability und Anforderungsanalysen. Der mobile Demonstrator auch ''Digitaler Produktionsassistent'' genannt, dient zur Unterstützung der Mitarbeiter in der Produktion. Dieser wird sowohl am Institut als auch in Unternehmen und Veranstaltungen präsentiert. Das Wearable wird bereits im Rahmen von verschiedenen Umsetzungsprojekten getestet. So sollen kontinuierlich Verbesserungsprozesse unterstützt werden und analoge Checklisten ersetzt werden. Der leichte und praktische Umgang kann den Mitarbeitern ihren Arbeitsprozess durchaus erleichtern. Als Qualifizierungsangebot gibt es im Bereich der Anforderungsanalysen einen Workshop mit dem Schwerpunkt des Erreichens von erfolgreichen Projekten und eine Schulung im Bereich Usability mit dem Schwerpunkt der Nutzung von Usability als Erfolgsfaktor für Kaufentscheidungen. Zudem wurde in Zusammenarbeit mit der IHK Bonn die Digital Scouts Reihe Bonn-Rhein-Sieg zur Vernetzung und Qualifizierung von ansässigen mittelständischen Unternehmen durchgeführt. Auch im nächsten Jahr ist eine zweite Reihe geplant.

Abschließend trug Dr. Muhamed Kudic (neue Geschäftsstellenleitung) noch einen Ausblick auf die nächsten zwei Jahre vor. ''Nach dem Spiel ist vor dem Spiel''. Dieses Zitat von Sepp Herberger nutzte er zur Veranschaulichung des Zukunftsplans des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen. Die Projekte, Erfolge und Schwerpunkte der letzten drei Jahre sollen mit strategischer Ausrichtung weitergeführt und ausgearbeitet werden. Dazu sollen erfolgreiche Angebote und Aktivitäten konsequent weitergeführt werden, auch die Kompetenzen teschnologischer und konzeptioneller Hinsicht sollen kontinuierlich entwickelt werden. Mit der Entwicklung neuer Formate soll das Angebotsspektrum gezielt erweitert werden. Zuletzt soll auch der Adressatenkreis schrittweise vergrößert werden. Denn in den kommenden zwei Jahren möchte sich das Kompetenzzentrum verstärkt um das Handwerk kümmern sowie um das Thema Digital Health, bei dem es sich um eine bedarfsorientierte Erweiterung in der Gesundheits- und Pflegewirtschaft handelt. Dabei wird der sozialpartnerschaftliche Ansatz aber weiterhin verfolgt.

 

Die nächste UKUS-Veranstaltung findet voraussichtlich am 17.11.2020 statt.