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SustainKMU - Effizientes Energiemanagement

 Mit spannenden Vorträgen zum Thema „SustainKMU - Effizientes Energiemanagement“ sorgten die Referenten des ersten UKUS Online-Seminars des Jahres, am 26. Januar 2021, für eine erfolgreiche Veranstaltung.

Die Teilnehmenden wurden durch Marco Butz von der IHK Siegen und Tobias Marx vom Siegener Mitteltandsinstitut begrüßt und kurz in den Ablauf der Veranstaltung eingeführt. Anschließend präsentierten die Referenten Dr. Nico Castelli, Richard Orth, Matthias Klemm und Marcus Adler ihre praxisrelevanten Vorträge und Erfahrungsberichte im Rahmen des Forschungsprojektes SustainKMU.

In Zusammenarbeit mit vier Projektpartnern setzte die Universität Siegen das Verbundprojekt SustainKMU, mit einer Laufzeit von 36 Monaten im Mai 2019, in die Welt. Dieses Projekt wird finanziell von dem Land NRW und dem Wirtschaftsministerium gefördert. Zu den assoziierten Partnern gehöre das Mittelstand 4.0 - Kompetenzzentrum und das ZDW Südwestfalen. Dr. Nico Castelli (Universität Siegen) erklärte, dass der Fokus des Projektes auf der aktiven Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) liegt. Dabei soll eine soziotechnische Infrastruktur entwickelt werden. Diese kann in Form von Unterstützungssystemen, dem Abbau von Medienbrüchen und der Einführung von digitalen Lösungen erfolgen. Den Nutzern soll sowohl mit der Unterstützung beim Monitoring als auch mit Reporting und Analyse mit digitalen Daten die Energie- und Ressourceneinsparung nähergebracht werden. Zudem sollen die Nutzer mithilfe eines nutzerzentrierten Ansatzes unterstützt und für neue Technologien, wie digital Lernkonzepte oder ,,digital energy ready'', qualifiziert werden.

Energieaudits und Energiemanagement sind für KMU nicht verpflichtend. Daher besteht oftmals folgende Frage:,,Warum dann überhaupt ein Energieaudit?'' Richard Orth (ASEW) erläuterte wieso ein Einergieaudit für KMU vorteilhaft sein kann und wie man hier die ersten Schritte einleiten kann. Als Hilfestellung gibt es die Richtlinie EN DIN 16247-1. Diese richtet sich zwar grundsätzlich an Nicht-KMU, bietet aber aufgrund ihrer Struktut auch für KMU eine gute Anleitung. Vorteilhaft ist hier, dass die Durchführung eines solchen Audits durchaus simpel sein kann und die Beratersuche gut organisiert ist. So gibt es beispielsweise eine Internetseite auf welcher man über die deutsche Energieagentur (DENA) mit einer Energieeffiziens-Expertenliste den richtigen Ansprechpartner finden kann. Obwohl für KMU keine Pflicht besteht, gibt es attraktive Fördermöglichkeiten für gewisse Energieaudits, denn der Gesetzgeber möchte KMU zur Nutzung eines Energieaudits animieren und sie dabei auch unterstützen. Neben einem Energieaudit besteht außerdem die Möglichkeit sich eine freiwillige ISO aufzulegen und sich zertifizieren zu lassen. Dies ist deutlich umfangreicher und aufwändiger, wodurch es für KMU eher nicht lohnend ist. Das Energiemanagement muss aber nicht zwangsläufig an den Anforderungen der ISO 50001 ausgerichtet werden. Hier besteht die Möglichkeit mit kleineren Tools zu arbeiten. Mit dem Projekt SustainKMU sollen die beiden großen Rahmenwerke Energieaudit und Energiemanagement für KMU digital vereinfacht werden.

Matthias Klemm stellte die Auswertung von Energiedaten für KMU durch die Firma statmath GmbH vor. Durch die Digitalisierung bestehen bereit Aufzeichnungen der Informationen von Maschinen- und Stromdaten. Ziel ist es jedoch die Auswertung von diesen Daten mithilfe von konkreten Maßnahmen, die als Stütze für KMU dienen sollen, zu unterstützen. Um zu veranschaulichen, was für Arten von Daten es gibt, die man aufzeichnen und auswerten kann, erklärte Herr Klemm anhand von zwei Beispielen die Anomalieerkennung. Hierbei geht es um die Erkennung von Unregelmäßigkeiten auf Maschinenebene und in Stromlastprofilen. So sollen Fehlerquellen identifiziert und beseitigt werden, die zu Produktionsfehlern führen, aber auch zu einem zu hohen Stromverbrauch führen können. Das Ziel von statmath liegt somit in der Unterstützung von Unternehmen durch die Verringerung des auf sie zukommenden Aufwands. Dazu wird mithilfe von mathematischen und physikalischen Modellen Ordnung in den Vorhandenen Daten geschaffen.

Zuletzt präsentierte auch Herr Marcus Adler die Erfahrungen der Slawinski & Co. GmbH in Bezug auf das Verbundprojekt. Vor diesem Projekt war die Firma Slawinski bereits an einem anderen Projekt im Bereich der Energiemessung beteiligt und konnte somit viele Erfahrungen in das Verbundprojekt SustainKMU mitnehmen. Die Motivation zur Teilnahme an dem aktuellen Projekt hat ihren Ursprung in dem weiteren Interessen an der Lokalisierung von Verbräuchen und dem Live Monitoring der Produktionsanlagen. Nun sind auch Vergleiche mit historischen Daten möglich, welche Veränderungen einfacher und deutlicher machen ohne dass man dafür lange Daten auswerten muss. Vorteilhaft ist auch, dass mit einer Software jetzt auch Alarme eingeführt werden konnten, wodurch Schwachstellen schneller entdeckt und somit viel Zeit gespart werden kann. Aus der Zusammenarbeit mit den Projektpartnern resultiert nun eine übersichtlichere Datenbasis, welche viele Tätigkeiten erleichtert und Spielraum für neue Möglichkeiten bietet. Notwendige Veränderungen können somit besser entdeckt und vorgezogen werden und der Umgang mit gewissen Aufgaben wird deutlich einfacher. Das Ziel für die Zukunft liegt im Umdenken der gesamten Instandhaltung und in dem Versuch das System mit den Projektpartnern intelligenter zu machen, um eine andere Sichtweise auf die eigenen Betriebe zu erzielen.