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ABS als Kooperationspartner bei Alumni Career Talk Veranstaltung: Perspektiven für Karrieren von Architekten und Bauingenieuren

Abseits vom klassischen Planungsbüro arbeiten die drei Alumni, die im Rahmen der Talk-Reihe studio:A am 10. Juni 2015 zurück an ihre alte Universität nach Siegen kamen und Einblick in ihre jeweiligen Tätigkeitsbereiche als Architekt oder Bauingenieur gaben.

Abseits des klassischen Büros: Perspektiven für Karrieren von Architekten und Bauingenieuren

Christian Bechtler ist als Architekt technischer Leiter am Flughafen Niederrhein, Marcel Krombach, ebenfalls Architekt, arbeitet als Abteilungsleiter und Bereichsleiter Bauwesen bei der SIEGENIA KG in Siegen und Bauingenieur The-Dzu Nguyen ist als Produktentwickler bei der Siniat GmbH beschäftigt.

Eine Besonderheit gibt es bei dieser Veranstaltung: Die Talkrunde wird von zwei Studierenden moderiert: Anne Büns, Studentin des Bauingenieurwesens und Tillmann Römmler, Student der Architektur. Mit dieser Doppelmoderation wird die Zusammensetzung der Ausbildung der Alumni dieser Talkrunde aufgegriffen, denn in der Diskussion soll es um Perspektiven für Karrieren für Absolventen der Architektur wie des Bauingenieurwesens abseits des klassischen Büros gehen! Gemeinsame Schnittstelle beider Studiengänge sind die technischen Aspekte im Bauwesen. Auch kristallisiert sich heraus, dass Kreativität in beiden Studiengängen durchaus wichtig ist. Das Studium legte bei allen Gästen, da sind sie sich einig, das Fundament für die jetzige Karriere.

Christian Bechtler betont, dass seine Lehre zum Bauzeichner eine gute Grundlage für sein Studium war. Er ist der Meinung, dass Studierende der Architektur zunächst eine Ausbildung gemacht haben sollten, Praxis- und Realitätsnähe nicht erst nach dem Studium erfahren zu müssen.

The-Dzu Nguyen interessiert besonders der Aspekt der Forschung. Nach dem Studium arbeitete er zunächst zehn Monate als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität und hätte sich auch vorstellen können an der Hochschule zu bleiben. Der jüngste Alumni in der Gesprächsrunde machte 2010 sein Diplom und arbeitet bei Siniat, hauptsächlich befasst er sich mit Gipsplatte und Trockenbau. Als Produktentwickler hat er somit auch weiterhin Berührungspunkte mit der Forschung.

Marcel Krombach setzte bereits während seines Architekturstudiums mit Bauphysik und Tragwerklehre den Schwerpunkt im bautechnischen Bereich und war nach dem Studium ebenfalls wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Siegen. Ein Verbleib in der Forschung war für ihn nicht erstrebenswert. Zunächst arbeitete er klassisch in einem Architekturbüro, plante Einfamilienhäuser, Grundschulen oder Industriekomplexe. Mittlerweile arbeitet er für SIEGENIA – weltweit produziert und verkauft dieses Unternehmen pro Sekunde einen Fensterbeschlag. Hauptsitz der Firma ist in Niederdielfen. Krombach ist an den verschiedenen Standorten auch auf internationaler Ebene tätig.

Die drei Gäste haben alle die ein oder andere Bewerbung hinter sich: „Letztendlich ist es wichtig, dass die Chemie stimmt“, meint Nguyen auf die Frage, auf was es bei einem Bewerbungsgespräch ankäme. Noten seien dabei eher zweitrangig, wichtiger sei es möglichst viele, gute Arbeitszeugnisse und Empfehlungen vorweisen zu können. Die Gäste stehen dem neuen Bachelor/Mastersystem kritisch gegenüber: „Das Diplom hat mir die Möglichkeit gegeben auch wirklich vertieft zu lernen.“ Im neuen System sei das, dank Regelstudienzeit, nur bedingt möglich. Das Bachelorstudierende nicht arbeitsfähig seien, wollen die Gäste dann aber doch nicht unterschreiben. Solange ein Fortbildungswille vorhanden sei, sei alles machbar. Auch das Berufsleben bestünde schließlich aus Lernprozessen, die Basis erlerne man im Studium, danach erst die Details, waren sich die Gäste einig. Für das Studium wünschen sie sich dennoch mehr Praxisnähe.

Auf die Frage, wie der Druck einer verantwortungsvollen Position für einen Berufseinsteiger zu meistern sei, konnten die drei Gäste durchaus auch von anfänglicher Angst z.B. vor Baufehlern berichten. Mittlerweile habe sich das gelegt. Im Berufsleben blockiere die Angst jedoch nur den kreativen Arbeitsprozess: (Selbst-)Sicherheit sei das A und O, ansonsten könne der eigene Elan zum Stehen kommen, so Bechtler.

Nguyen wurde von Anfang seiner Karriere an durch ältere Kollegen in seiner Firma unterstützt und habe somit die nötige Sicherheit entwickelt. Er verfolgte dabei immer die Vier-Augen-Philosophie, so blieben Fehler aus.

Fehler zu machen sei natürlich, da am Anfang der Karriere noch ein Entwicklungsprozess vollzogen werden muss. Im Studium werden die Bausteine für eine kreative Verwirklichung gelegt, sei es abseits des klassischen Büros oder nicht. Netzwerken spielt auch hier eine große Rolle, bereits während des Studiums trafen die Alumni interessante Menschen, die ihnen im späteren Berufsleben geholfen haben.


Kathrin Wagner, Redaktion Alumni-Team