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50 Jahre Semestertreffen

Im Jahre 1966 wurden in der ehemaligen Staatlichen Ingenieurschule für Bauwesen am Häusling in Siegen die letzten Ingenieurexamen abgenommen. Die Teilnehmer unseres diesjährigen Jubiläums -Semestertreffen gehören zu den damaligen Absolventen. Nach dem sechssemestrigen Studium war unser Ausbildungsziel erreicht.

Es ist sicherlich interessant, die seinerzeitigen Zulassungsvoraussetzungen zu nennen. Die Mittlere Reife als Abschluss der Realschule musste durch eine sogenannte Fachtheoretische Überhöhung erweitert werden. Diese Möglichkeit boten die Berufsschulen in Abendkursen an. Als weitere Voraussetzung musste ein mindestens zweijähriges Praktikum nachgewiesen werden, das in der Landwirtschaft, im Tiefbau und in einer Bauverwaltung abzuleisten war.

Sechzehn junge Männer - weibliche Studierende gab es in unserem Studiengang "Wasserwirtschaft und Wasserbau" seinerzeit nicht - durften nach bestandenem Examen ihre Ingenieururkunden als letzte Absolventen der Ingenieurschule am Häusling entgegennehmen. Mit dieser Qualifikation begann unser Berufsleben in Bauverwaltungen der Kreise, der Kommunen oder der Länder sowie in Baufirmen und Ingenieurbüros. Ein Semesterkollege war als Offizier in einer Pioniereinheit der Bundeswehr tätig.

Da die meisten von uns aus Nordrhein- Westfalen und Niedersachsen kamen, begann auch dort für viele der Berufseinstieg. Schon im Herbst des Examensjahres trafen wir uns zum erstenmal in Siegen. Hier an unserem Studienort trafen wir uns bis 1973 jedes Jahr. Danach fanden die "Semestertreffen" immer dort statt, wo einer von uns seinen Wohnsitz und seine Arbeitsstelle hatte.

Bei den alljährlichen Treffen haben wir unsere Ehefrauen oder Partnerinnen von Anfang an einbezogen. Das war auch sicherlich Gewähr dafür, dass die Tradition des jährlichen Semestertreffen bis heute lebt.

Zunächst dominierten berufsbezogene Aspekte die zwei - bis dreitägigen Treffen. In den ersten Jahren gehörten deshalb auch stets Besichtigungen mit bautechnischen Hintergrund zum Programm. Nach zwanzig Jahren besuchten wir 1986 die mittlerweile zur Universität - Gesamthochschule Siegen entwickelte Ausbildungsstätte auf dem Haardter Berg und konnten dort noch zwei unserer ehemaligen Dozenten begrüßen.

Infolge unserer Treffen haben sich weitergehende Verbindungen zwischen den Teilnehmern entwickelt. Zum Beispiel finden gemeinsame Kurzurlaube oder Radtouren statt. Die Gesprächsthemen haben sich mit der Zeit gewandelt; familienbezogene Fragen haben die berufsbezogenen nach und nach abgelöst. Zunehmend wurde über den seinerzeit bevorstehenden Ruhestand gesprochen. Heute werden meist kulturelle, soziale oder naturbezogene Fragen thematisiert.

Schon vor einigen Jahren hatten wir festgelegt, dass unser 50. Semestertreffen hier in Siegen stattfinden soll. Da wir alle - bis auf einen - nicht im Siegerland wohnen, freuen wir uns auf das Treffen an unserem Studienort und sind gespannt auf die aktuellen Veränderungen im Stadtbild sowie die weitere Entwicklung der Hochschule.

Text und Fotos: E. Schul, Absolvent 1966 und Organisator des Treffens