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Exkursion des Alumni Bauwesen Siegen nach Frankfurt am Main

Bei strahlendem Oktoberwetter fand die Exkursion von Alumni Bauwesen Siegen nach Frankfurt statt. Drei bauliche Situationen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können, gaben die Bandbreite aktuellen Bauwesens der Metropole am Main wieder.

Erste Station war der Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt. Auf dem Areal der ehemaligen IG Farben Hauptverwaltung und späteren Hauptquartier der US-Truppen in Deutschland entstand nach der städtebaulichen Planung von Architekt Ferdinand Heide der neue Campus der Johann Wolfgang Goethe Universität. Ferdinand Heide selbst erläuterte den 34 Gästen aus Siegen das städtebaulich Konzept, sowie die neuen teilweise durch sein Architekturbüro geplanten Hochbauten. In Anlehnung an das 1929 von Hans Poelzig realisierte Verwaltungsgebäude verwendet Heide auch einen Travertin für die Außenfassade und erreicht mittels einer geschickten und kompakten Planung trotz Natursteinfassade und großzügige Terrassen für Studierende sowie einem Innenraum mit sehr hohen Aufenthaltsqualitäten, die Kosten für den durchschnittlichen Universitätsbau einzuhalten.

Wesentlich kleinteiliger ging es auf der Baustelle des Dom-Römer zu. Hier entsteht im Herzen Frankfurts ein neues "altes" Viertel. Nach Abriss des technischen Rathauses 2010 entstehen hier Stadthäuser und Ladenlokale nach historischem Vorbild. Einige Gebäude werden als handwerklich aufwändige Rekonstruktionen errichtet. So hoch die Leistung der beteiligten Handwerker und Bauleiter zu bewerten ist, so kritisch ist die Tatsache zu sehen, dass es nicht gelang eine hochwertige aktuelle Architektur hier zu realisieren.

Nach einem stärkenden Zwischenstopp in der Kleinmarkthalle, wurde unter fachkundiger Führung von Bauingenieur Siegbert Grugel das Umfeld des Neubaus der Europäischen Zentralbank (EZB) erkundet. Aus verschiedenen Perspektiven konnte das manchmal auch recht spannungsgeladene Zusammenspiel zwischen historischer Großmarkthalle von Martin Elsässer und den EZB Zwillingstürmen erlebt werden.

Bei allen besuchten Projekten wurde deutlich, dass Gebäude Zeugen unserer Zeitgeschichte sind. Besonders war dies am Mahnmal der deportierten Juden am EZB Gelände erfahrbar. Die Keller der ehemaligen Großmarkthalle waren während des NS Regimes Sammellager für jüdische Mitbürger, die von dort in Ghettos oder Vernichtungslager im Osten deportiert wurden. Es bleibt zu hoffen, dass zukünftige Generationen einmal auf unsere aktuellen Bauten zurückschauen und diese als Zeugen einer demokratischen und toleranten Gesellschaft erkennen.