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Maik Wiesegart

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Maik Wiesegart
Foto: Frauke Brenne, Brennweite

Zwischen Kuhställen und Büro

Maik Wiesegart hat sich 2005 mit seinem Unternehmen „Freiwerk“ selbstständig gemacht. In seiner Agentur für digitales Marketing kann er einiges aus seinem Studium der Medienplanung, -Entwicklung und -Beratung an der Uni Siegen anwenden. Auf seinem Werdegang hat der agile Unternehmer viele berufliche Facetten kennenlernen dürfen. Heute verfolgt er eine klare nachhaltige Linie, was die Ausrichtung seiner Unternehmungen angeht.

Freiwerk – eine One Person Company

Freiwerk ist eine Agentur für digitales Marketing. Digitales Marketing? „Das gibt es eigentlich gar nicht“, sagt Maik Wiesegart. Marketing wird je nach Betrachtungsperspektive unterschiedlich definiert. So kann man aus klassischer betriebswirtschaftlicher Sicht beim Marketing als Unternehmensfunktion nicht vom digitalen Marketing sprechen. Worauf Maik Wiesegart mit seiner Agentur aber eigentlich abzielt, betrifft das Vermarkten und Verkaufen von Produkten und Dienstleistungen, und das geht durchaus digital. „Gerade für kleinere Unternehmen ist der Einsatz digitaler Medien heute wesentlich effizienter.“ Für die Digitalvermarktung bedient Maik die unterschiedlichsten Tools und Kanäle. Von Social Media, über Webshops und Newsletter bis hin zu Pressemitteilungen findet die klassische Kommunikationsarbeit statt. Auch die komplette Medienproduktion fällt in Maiks Tätigkeitsbereich. Das bedeutet, er kümmert sich oft um die vollständige Inhaltserstellung für die Kommunikationskampagnen seiner Kunden. Er schreibt Texte, er fotografiert, er dreht Videos und bereitet diese Inhalte dann kanalgerecht auf.

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Foto: Frauke Brenne, Brennweite

Das Ministerium ruft

Wenn auf Grund der Corona-Pandemie die „internationale Grüne Woche 2021“ in Berlin auf dem Messegelände abgeblasen und stattdessen ein digitales Format ins Leben gerufen wird, kann es passieren, dass Maik spontan beauftragt wird, ein Video für das Landwirtschaftsministerium in NRW zu produzieren. Spontan bedeutet, innerhalb von einer Woche Skripte abzustimmen, den Dreh zu organisieren, zu drehen, die Postproduktion zu erledigen und das fertige Video für das Ministerium bereit zu stellen.

So wird einem schnell klar, einen richtig fixen Arbeitsalltag gibt es bei Maik nicht. Er hat immer rund 10-15 Kunden, die er permanent betreut und natürlich gibt es auch einige wiederkehrende Tätigkeiten, denen er nachgeht, aber ansonsten stellt ihn sein Job oft vor neue ungeplante Herausforderungen.

Und auch seine Kunden und Projekte stellen eine bunte Mischung dar. Ob Weihnachtsbäume oder Büromöbel, Maik betreut die unterschiedlichsten Kunden mit den verschiedensten Produkten und Dienstleistungen. Dem sind praktisch keine Grenzen gesetzt, oder? „Doch sind es“, entgegnet Maik Wiesegart, „für mich gibt es moralische und ethische Grenzen.“ Die ökologische und soziale Dimension ist ihm bei der Annahme von Aufträgen sehr wichtig. „Ich möchte mich nicht in irgendwelche Projekte verstricken, die in Konkurrenz zu meinen Werten stehen. Ich kann nur glaubwürdig und authentisch für meine Kunden kommunizieren, wo ich selbst auch hinter stehe.“

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Foto: privat

Beruf und Leidenschaft – die Bikeschule Sauerland

Eine für Maik Wiesegart willkommene Abwechslung zum Bildschirm stellt die Mountainbikeschule Sauerland, dessen geschäftsführender Gesellschafter er ist, dar. Dadurch, dass seine Ehefrau ein Fitnessstudio betreibt, erklärt Maik Wiesegart, konnten er und seine Frau ein gutes Kompetenzfeld zwischen Sport und Marketing bilden. Gemeinsam übernahmen sie vor vier Jahren zwei bereits existierende Bikeschulen von Freunden und betreiben diese bis heute erfolgreich. Mit selbstausgebildeten Trainern bietet die Bikeschule Fahrtechnik-Kurse, verschiedene Events und geführte Maountainbike-Touren durch das Sauerland. „Unser Ziel ist es anderen Leuten unsere wunderschöne Heimat zu zeigen, die Natur zu genießen und beizubringen wie man sicher und kontrolliert mit dem Mountainbike fahren kann.“

Selbstständig und selbstlos

Mit der Bikeschule und Freiwerk geht Maik Wiesegart gleich mehrfach den Weg der Selbstständigkeit. Der Reiz liegt für ihn darin, dass er seine Strukturen selbst bestimmen kann.

„Mir fehlt bei vielen großen, vor allem profitgesteuerten, Unternehmen häufig der gesellschaftliche Gedanke, der Gemeinwohlgedanke. So funktionieren große Unternehmen nun einmal, aber das ist nicht meine Welt. Das habe ich in meinen vorherigen Anstellungen für mich festgestellt. Ich mag das kleinere, selbstbestimmte Unternehmen, das auch mal für einen guten Zweck handelt“, erklärt Maik Wiesegart. So spendet der Unternehmer regelmäßig für lokale Einrichtungen oder beteiligt sich an sozialen Projekten vor Ort.

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Foto: Frauke Brenne, Brennweite

Als Videoschnitt tatsächlich noch etwas mit Schneiden zu tun hatte:

Die Gründe, die Maik Wiesegart dazu bewogen haben, den Studiengang Medien-, Planung, -Entwicklung und -Beratung an der Uni Siegen anzutreten, waren eher pragmatischer Natur. „Das war ein integrierter Diplomstudiengang und da ich kein Abitur besaß, war das die einzige Möglichkeit an die Uni zu gehen“, erklärt Maik. Aber auch inhaltlich holte der Studiengang Maik genau da ab, wo seine Interessen lagen. Es ging um Medien, es gab hohe Praxisanteile, viele semsterbegleitende Projekte und eine Vielfalt an Fächern, die man sich aussuchen konnte. „Der Studiengang war sensationell.“

Eine weitere Besonderheit seiner Studienzeit bestand darin, den Wechsel der medialen Welt mit zu erfahren. „Wir haben alles analog angefangen - bei der Videoproduktion tatsächlich noch mit Magnetbändern geschnitten -- und ab dem dritten Semester wurde alles digital, so haben wir beides gelernt.“

Später hat Maik Wiesegart berufsbegleitend noch einen Masterstudiengang Management für Marketing und Vertrieb an der FOM (Hochschule für Ökonomie & Management) absolviert, der sein Studium in betriebswirtschaftlicher Hinsicht ergänzt.

„Jedes Praktikum hatte irgendwie Einfluss auf das, was ich hinterher gemacht habe“

Neben dem Studium hat Maik einige Praktika absolviert und dabei viele Facetten des Berufslebens kennengelernt. Er war bei einer Werbeagentur, in einer Webdesign Agentur, im Kulturamt und als Eventmanager im Moviepark. Letzteres hat Maik - wie der Zufall es wollte - über eine Marketingaktion auf einer Bierflasche gewonnen. Alle Praktika und alle Menschen, die er dort kennengelernt hat, haben ihn auf seinem beruflichen Werdegang bereichert. „Neben dem Studium, was einem bestimmt die Befähigung gibt, ein guter Mensch zu werden und anständig zu denken, sind es aber dann doch genau die Praktika und alles, was man neben dem Studium macht, was im Grunde genommen, dann das Berufsleben beeinflusst“, so Maik im Rückblick.

Heimat, Gesellschaft und Umwelt liegen Maik besonders am Herzen und so ziehen sich diese Themen heute wie ein roter Faden durch all sein Handeln. Sein Job ist sowohl von Auswärtsfahrten zu den Kunden geprägt als auch von einiger Bürozeit vor dem PC. Um entsprechendes Bilder- und Videomaterial zu produzieren, besucht der Sauerländer oft die Biobauernhöfe, die er betreut – manchmal arbeitet Maik eben zwischen Kuhställen und Büro.


Dieses Porträt basiert auf einem Interview mit Maik Wiesegart und wurde von Janice Gust verfasst.

 
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