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Wahrnehmung

Im Zusammenhang mit dem beginnenden Kapitalismus wurde eine Verbindung zwischen dem menschlichen Operateur als äußerem Objekt und der Maschine hergestellt.

1961 constellation érotique
"1961 constellation érotique" André Masson
Quelle: WahooArt.com

Im Zusammenhang mit dem beginnenden Kapitalismus wurde eine Verbindung zwischen dem menschlichen Operateur als äußerem Objekt und der Maschine hergestellt. Dabei wurde der Mensch den Maschinen oder maschinellen Systemen unterworfen. (Crary 2002: 66) Er wurde in seinem tun und bei seiner arbeit beobachtet um Arbeitsabläufe zu optimieren.

Bei den neueren Information verarbeitenden und kybernetischen Maschinen hingegen entsteht eine wechselseitige, innere Kommunikation zwischen Mensch und Maschine. Der Kontakt beruht also nicht mehr auf Benutzung oder Tätigkeit, sondern ist Interaktion. Dabei zeigt sich, dass die Maschinen gewisse Kontrollfunktionen ausüben, die sich besonders beim Videodisplay – Terminal zeigen können. Der „Bildschirm ist dabei sowohl Objekt der Aufmerksamkeit einerseits als auch andererseits selbst imstande, das Aufmerksamkeitsverhalten zu Produktivitätszwecken zu überwachen, zu speichern und in neue Bezüge einzuordnen, oder sogar zum Zweck der Sammlung von Daten über die jeweiligen Pfade, die Verweildauer und die Fixpunkte des visuellen Interesses im Hinblick auf einen Bilder- und Informationsfluss die Augenbewegungen zu verfolgen.“ (Crary 2002: 66/67)

Die heutigen telematischen und informativen Systeme täuschen zwar „die Möglichkeit des Mäandrierens und der Ziellosigkeit vor, aber in Wirklichkeit konstituieren sie Weisen der Sedentarisierung und Trennung, in denen durch die Rezeption von Reizen und die Standardisierung der Reaktionen eine präzedenzlose Mischung von diffuser Aufmerksamkeit und einem Quasi – Automatismus entsteht.“(Crary 2002: 68)

Es ist anzunehmen, dass „heute zumeist eine Übereinstimmung zwischen vorgefertigten Rhythmen, Bildern, Geschwindigkeiten und Kreisläufen stattfinden, die die Irrelevanz und Vernachlässigung dessen, was nicht mit ihren Formaten vereinbar ist, noch steigert.“ (Crary 2002: 68)


Janis Klaucans