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FORUM SIEGEN
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»Wohnsoziologie als kritische Theorie einer Migrationsgesellschaft«

 „Man hält die Heimat für den relativ permanenten, die Wohnung für den auswechselbaren, übersiedelbaren Standort. Das Gegenteil ist richtig: Man kann die Heimat auswechseln oder keine haben, aber man muss immer, gleichgültig wo, wohnen.“ Vilém Flusser setzt mit dieser Beschreibung die Frage des Wohnens in das Zentrum mobiler, transnational orientierter und von Migration, Verfolgung und Flucht geprägter Biographien. Was würde es bedeuten, es ihm und anderen migrierten Menschen nachzutun und eine Debatte über das Zusammenleben in einer diversen Gesellschaft vom Wohnen aus zu beginnen? 

Warum wurde das Sich-Einrichten, das Unbehagen oder Heimisch-Werden sogenannter migrantischer Wohnbevölkerung überhaupt so lange vernachlässigt in der deutschsprachigen Migrationsforschung wie in der Wohnsoziologie? Welche Prozesse vollziehen sich im Wohnen und machen es zu einem soziologisch ergiebigen Diskussionsgegenstand? Was lässt sich aussagen über migrantische Wohnweisen und diverse Nachbarschaften deutscher Städte und Dörfer der Gegenwart? Ausgehend von diesen drei Fragen und aktuellen Diskussionen um Migration und Wohnen stellt der Vortrag grundlegende Überlegungen zu einer Wohnsoziologie als kritische Theorie einer Migrationsgesellschaft vor.