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Das SkillsLab der Universität Siegen

Das SkillsLab allgemein

Der praktische Medizinerkurs SkillsLab dient allgemein dazu, Medizinkompetenzen zu vermitteln, ohne diese am lebenden Menschen ausprobieren zu müssen. Dies geschieht über die Lehre und das Training von Hard- und Soft Skills anhand von anatomischen Modellen in risikofreier Umgebung. Auf der praktischen Ebene bedeutet dies, dass Fertigkeiten im Umgang mit medizinischem Equipment, Diagnosewerkzeugen und den Patientinnen und Patienten selbst in einer kontrollierten Umgebung erfolgen, da der Einsatz von Modellen und Simulationswerkzeugen die Beteiligung von tatsächlichen Patientinnen und Patienten hinfällig machen. Der streng algorithmische Aufbau vereinfacht die Vergleichbarkeit und die Reproduzierbarkeit der Handgriffe. Lernende können ihren Fortschritt genau erfassen, und Fehler können schnell identifiziert werden. 
Das Siegener SkillsLab beinhaltet insgesamt dreizehn verschiedene Stationen, welche von Studierenden aus dem medizinischen und medizinnahen Bereich genutzt werden können.

 Übersicht über die Stationen

1. Blasenkatheter
1._blasenkatheter 
Bei dieser Station erlernen die Studierende wichtige Grundkenntnisse der Katheterisierung. Hierbei können die Studierenden mit einem Ballon-Katheter an den jeweiligen anatomischen Modellen verschiedene Katheterisierungstechniken üben. Dabei werden insbesondere auch hygienische Standards der Katheterisierung berücksichtigt.

2. Thorax

 2._thorax

Mit Hilfe des anatomischen Modells eines Oberkörpers können Studierende diverse Untersuchungen des Thorax trainieren. Dabei fokussieren sich die Übungen auf das Erlernen von zwei besonderen Grundkompetenzen: Zentralvenenkatheter (kurz: ZVK) legen und Reanimation.
Um einen Zentralvenenkatheter zu legen, lernen die Studierenden zunächst gewisse Gefäßstrukturen aufzufinden und zu erkennen, um so beim gesamten ZVK-Anlageprozesses effizienter und optimierter vorgehen zu können. Unterstützt wird diese Übung durch ein Sonographie-Gerät.
Bei der Reanimation-Übung handelt es sich um das Erlernen des korrekten Ablaufs der Notfallmedizin, speziell der Herzdruckmassage und Beatmung. 

3. Arm

3._arm 

An der Arm-Station lernen die Studierenden den hygienisch und pflegerisch richtigen Umgang mit Kanülen und Spritzen. An einem anatomischen Modell eines Arms können die Studierenden grundlegende Fertigkeiten wie die Blutentnahme, die Medikamentengabe, sowie das Verabreichen einer Flüssigkeitsinfusion üben. Hierfür wurden mehrere Schläuche innerhalb des Arms integriert, welche die Venen eines menschlichen Arms simulieren sollen. Dadurch haben die Studierenden die Möglichkeit, den Arm an den unterschiedlichsten Stellen zu punktieren, um so zum Beispiel an verschiedenen Stellen Blut abzunehmen. 

4. SAM - Auskultation

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Die SAM-Station behandelt hauptsächlich die Auskultation eines Patienten. Dafür werden diverse Geräusche innerhalb eines anatomischen Körpers abgespielt, sodass Studierende für die kardiologische, pneumologische Auskultation als auch für die Auskultation von Darmgeräuschen geschult werden können. Sie lernen, Herztöne, Lungentöne und Darmtöne zu identifizieren und zwischen diesen und Nebengeräuschen zu unterscheiden. Zudem lernen sie zu beurteilen, ob die wahrgenommenen Geräusche unauffällig sind oder ob diese auf mögliche Krankheiten hindeuten. Die SAM-Station ermöglicht auch das Üben einer EKG-Interpretation. 

 5. Weibliches Becken

 5._weibliches_becken

Bei dieser Station geht es um vaginale und rektale Untersuchungen anhand eines anatomischen Modells. Hier lernen die Studierenden Landmarken und Strukturen der Beckenanatomie zu erkennen. Zudem lernen sie, sowohl verschiedene Schwangerschaftsstände zu identifizieren als auch pathologische Veränderungen am Uterus zu erkennen. 

6. Prostata

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Ähnlich wie beim weiblichen Becken, geht es hierbei um die rektale Untersuchung beim Mann. Hierbei lernen die Studierende Anus, Rektum und die Prostata zu untersuchen und dabei zum Beispiel den Anustonus zu beurteilen. Dank des anatomischen Modells können die Studierenden auch unterschiedliche Erkrankungen im Rektum erkennen und die Identifikation dieser üben. 

 7. Weibliche Brust

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An dieser Station können die Studierenden verschiedene Untersuchungen der weiblichen Brust durchführen. Dabei sollen sie anatomische Orientierungspunkte sowie Lymphknoten identifizieren und gesundes von krankhaftem Gewebe unterscheiden. 

 8. Abdomen

 8._abdomen

Bei der Abdomen-Station können die Studierenden, ähnlich wie bei der SAM-Station, Darmgeräusche abhorchen und feststellen, ob es Gasansammlungen gibt. Auch hier lernen die Studierenden, verschiedene anatomische Landmarken aufzufinden und zu erkennen, sowie verschiedene pathologische Veränderungen bei Leber, Milz, Niere, Blase und Aorta zu ertasten.

 9. Auge

 9._auge

Bei der Augenstation erlernen die Studierenden Basisfertigkeiten für die Ophtalmoskopie. Zunächst wird die korrekte Handhabung des Ophtalmoskops vermittelt. Mit diesem Ophtalmoskops können dann die Augen untersucht und bis zu zwölf verschiedene Fallunterscheidungen gemacht werden. 

 10. Ohr

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Ähnlich wie bei der Augenstation erlernen die Studierenden den Umgang mit einem Otoskop. Diverse Einsätze erlauben es, unterschiedliche Ohrformen und Partikel abzubilden. Das Modell besitzt außerdem zahlreiche Trommelfell-Darstellungen und ermöglicht, eine Fallunterscheidung durchzuführen. 

 11. Nähen und Knoten

11.naehen

Anhand eines Skin-Dummys und Knoten-Modells lernen die Studierenden den Umgang mit Nadel und Faden. Anhand des Knoten-Modells ist es den Studierenden möglich die Knotentechniken zunächst an verschiedenfarbigen Fäden, Tiefenstruktur-Knotentrainig und Magnetsystemen welche die Gewebespannung simulieren zu erlernen und zu festigen. Die am Knoten-Modell angewendeten Techniken können mithilfe des Skin-Dummys, der verschiedene Hautschichten simmuliert angewendet werden und Nahttechniken wie beispielsweise die Donati-Heft-Naht oder Intrasubkuthan-Naht geübt werden.

 12. Sonograpfie

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Mit Hilfe eines Dummy-Patienten und eines Ultraschallgeräts können die Studierenden, an dieser Station, den richtigen Umgang mit dem Schallkopf, die Punktion einer Ader und die Interpretation eines Sonografie-Bildes lernen.

 13. Arzt-Patienten-Gespräch

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Das Training von Studierenden im Bereich des Arzt-Patientengesprächs umfasst die Entwicklung der Fähigkeiten, effektive Kommunikation und Interaktion mit Patienten zu erreichen. Durch gezieltes Lernen lernen die Studierenden, angemessene Fragen zu stellen, zuzuhören, empathisch zu sein und eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen. Dieses Training ermöglicht es den Studierenden, die Grundlagen des Arzt-Patientengesprächs zu beherrschen und die notwendigen Fertigkeiten zu erlangen, um eine umfassende medizinische Betreuung zu bieten.

 14. Palliativgespräch

 

Im SkillsLab-Palliativgespräch steht die Entwicklung einfühlsamer Kommunikationsfähigkeiten für angehende Mediziner im Fokus. Der Schwerpunkt liegt auf respektvoller Begleitung von Patienten in fortgeschrittenen, oft unheilbaren Krankheitssituationen. Die Lernziele beinhalten praktisches Üben im Umgang mit schweren Themen, das Erkennen und Behandeln von Symptomen, Förderung der Selbstbestimmung sowie die Stärkung der multidisziplinären Zusammenarbeit. Diese integrative Lehrumgebung vermittelt nicht nur medizinisches Know-how, sondern betont auch die sozialen und kommunikativen Kompetenzen, die für die umfassende Betreuung von Patienten in fortgeschrittenen Krankheitsphasen unerlässlich sind.

 15. Anatomie Quiz

 

In der Lernstation vertiefen Studierende durch Quizfragen und Modellzuordnung ihre Kenntnisse über die Anatomie und Funktionen des menschlichen Körpers. Ziel ist es, die Erkennung von Strukturen, das Verständnis ihrer Beziehungen sowie die Nutzung korrekter anatomischer Begriffe zu fördern. Diese praxisnahe Herangehensweise verbessert das Verständnis des Körperaufbaus und stärkt die Kommunikation im medizinischen Kontext. Die Lernziele umfassen die Vertiefung der Kenntnisse über die Funktion und Lage einzelner Organe, die Identifikation bestimmter Strukturen auf anatomischen Modellen und die Anwendung präziser anatomischer Terminologie. Dies ermöglicht den Studierenden beispielsweise das Verständnis der Aufgaben von Muskeln oder des Blutkreislaufs im Herzen. 

KONTAKT

Gießer


Technische Leitung
Dr. -Ing. Christian Gießer
Artur-Woll-Haus
Am Eichenhang 50
57076 Siegen
AE-C 104+105
Braun


Medizinische Leitung
Prof. Dr. med. Veit Braun
Artur-Woll-Haus
Am Eichenhang 50
57076 Siegen
AE-D 207

Digitalisierung des SkillsLab

Das Projekt zielt darauf ab, das bestehende SkillsLab an der Universität Siegen zu digitalisieren und zu einer modernen Anlaufstelle für die Aus-, Fort- und Weiterbildung von medizinischen Fachkräften und Studierenden zu machen. Das SkillsLab soll praktische Fertigkeiten für die Diagnose, Behandlung und Kommunikation mit Patienten vermitteln. In Zeiten des demographischen Wandels und einer steigenden Zahl multimorbider, zeitintensiver Patienten ist es von entscheidender Bedeutung, Ärzte, Studierende und Pflegepersonal mit den notwendigen Fähigkeiten und dem nötigen Selbstvertrauen auszustatten, um diesen komplexen Anforderungen gerecht zu werden. Gleichzeitig besteht in der Ärzteschaft oft Skepsis gegenüber neuen (ungewohnten) Technologien, die im medizinischen Alltag eingesetzt werden. Um dem entgegenzuwirken, ist es notwendig, die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzutreiben und den Einsatz neuer, insbesondere digitaler Methoden zu fördern. Dieses Projekt startet mit dem SkillsLab, einer kontrollierten und stressfreien Umgebung, in der medizinisches Fachpersonal und Studierende den Umgang mit diesen Technologien erlernen und trainieren können. Das SkillsLab an der Universität Siegen ist primär auf die medizinische Ausbildung und weniger auf die realen Anforderungen des medizinischen und pflegerischen Alltags ausgerichtet. Ziel dieses Projektes ist es, das SkillsLab durch die Integration digitaler Methoden, die bereits in den Krankenhäusern vor Ort eingesetzt werden, zu erweitern. Durch Kurse und offene Fortbildungsangebote sollen Ärztinnen und Ärzte verschiedener Krankenhäuser, Auszubildende der Gesundheits- und Krankenpflege und Studierende medizinnaher Studiengänge (z.B. DBHS der Universität Siegen) zusammengeführt werden. Im Mittelpunkt steht die Konzeption von individuellen Kursen, die entweder vor Ort oder über Leihgeräte durchgeführt werden können. Die Zielgruppen können die Materialien und Räumlichkeiten des SkillsLab gemeinsam oder unabhängig voneinander nutzen. Das SkillsLab der Universität Siegen dient dabei als neutraler Boden, der von allen Parteien gleichermaßen genutzt werden kann. Um eine erfolgreiche Umsetzung des Projektes zu gewährleisten, ist die Einstellung einer festen Hilfskraft als Ansprechpartner geplant, die regelmäßig vor Ort zur Verfügung steht, um die Koordination zu übernehmen und einen reibungslosen Ablauf der Schulungen zu gewährleisten. Fest steht, dass die Digitalisierung des SkillsLab ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und zur Bewältigung der Herausforderungen des Ärztemangels, des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels ist.
 
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