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Ansatz

EnTrust ist darauf ausgerichtet, fundiertes Wissen über die Dynamiken von Vertrauen und Misstrauen in Politik und politische Steuerung zu vermitteln, tragfähige Lösungen zu bestimmen und “aufgeklärtes Vertrauen” als einen Ansatz zur Stärkung einer nachhaltigen, offenen und demokratischen Gesellschaft zu fördern. Um dies zu erreichen, setzt das Projekt auf ein multidisziplinäres und methodisch vielseitiges Forschungsdesign, das vier zentralen Zielsetzungen folgt:

Erstens wollen wir vertiefte Kenntnisse über die komplexen Beziehungen zwischen Vertrauen und Misstrauen vermitteln. Hierbei möchten wir insbesondere aufzeigen, dass man den Bedrohungen demokratischen Regierens nicht allein dadurch begegnen kann, dass man bedingungsloses Vertrauen fördert, Misstrauen abschwächt oder gar in Vertrauen verwandelt. Stattdessen sollte es darum gehen, das Gleichgewicht zwischen Vertrauen und Misstrauen neu zu bestimmen und Formen „aufgeklärten Vertrauens“ zu stärken. Damit lässt sich der Tatsache Rechnung tragen, dass Formen informierten und reflektierten Vertrauens für die demokratische Ordnung charakteristisch sind, beispielsweise in Gestalt von Gewaltenteilung, kritischer Bürgerschaft oder aktiver Teilhabe. Aus diesem Gedanken heraus untersuchen wir Vertrauen und Misstrauen als eigenständige, ebenbürtige und miteinander verbundene Dimensionen, die die Beziehungen zwischen Bürger*innen und politischen Akteuren strukturieren.

Zweitens richtet sich das Projekt darauf, theoretische und empirische Befunde zu generieren, die zeigen, dass Vertrauen und Misstrauen kollektive Phänomene sind, die durch wechselseitige Beziehungen und Praktiken, Auseinandersetzungen und Aushandlungen zwischen Bürger*innen und politischen Akteuren strukturiert, reproduziert oder zerstört werden. Die Art und Weise, wie Bürger*innen vertrauen oder misstrauen, wird folglich dadurch mitbestimmt, wie vertrauensvoll oder misstrauisch politische Akteure sind, und umgekehrt. Aus demselben Grunde sind beide Seiten immer gemeinsam dafür verantwortlich, zur Verbesserung ihres Verhältnisses beizutragen.

Drittens unternimmt EnTrust systematische Ländervergleiche, um den sehr unterschiedlichen geschichtlichen Hintergründen und sozio-ökonomischen, politischen und kulturellen Kontexten gerecht zu werden, die für verschiedene Vertrauens- und Misstrauenskulturen prägend sind. Dazu werden Daten in sieben europäischen Ländern (Dänemark, Deutschland, Griechenland, Italien, Polen, Serbien und Tschechien) erhoben. Der systematische Ländervergleich bietet eine hervorragende Grundlage, um ein umfassendes Verständnis von Formen, Bedingungen und Auswirkungen von Vertrauen und Misstrauen in lokales, nationales und europäisches Regieren zu erlangen und ausgewogene und zielgerichtete Empfehlungen für Verbesserungsmaßnahmen zu entwickeln.

Viertens ist EnTrust darauf angelegt, Bestimmungsfaktoren von Vertrauen und Misstrauen in Politik auf der Individual- und Kontextebene zu ermitteln und deren Auswirkungen auf Demokratie und Gesellschaft zu untersuchen. Wir interessieren uns insbesondere dafür, wie Vertrauen und Misstrauen von sozio-ökonomischen, politischen, kulturellen und psychologischen Einflussgrößen strukturiert werden. Um die Dynamiken von Vertrauen und Misstrauen in Politik zu entschlüsseln und Verbesserungsmaßnahmen zu entwerfen, ist EnTrust aus einem Konsortium zusammengesetzt, das aus sieben Forschungsteams mit Expertise aus der Soziologie, Psychologie, Politikwissenschaft und Medien- und Kommunikationswissenschaft sowie einem europäischen zivilgesellschaftlichen Praxispartner besteht.

EnTrust setzt sein Forschungsdesign mit Hilfe einer Forschungsmethodologie um, die verschiedene Arten von Datensätzen kombiniert.

  • eine multidisziplinäre Neuauswertung und Synthese bestehender Daten
  • eine Abbildung neuer demokratischer sozialer Bewegungen als alternative Arenen der Erzeugung und Aufrechterhaltung von Vertrauen und Misstrauen 
  • Interviews und Fokusgruppen mit Bürger*innen, zivilgesellschaftlichen Aktivist*innen und Vertreter*innen sozialer Bewegungen, Behördenmitarbeiter*innen, Politiker*innen, Medienvertreter*innen und Expert*innen, die auf der lokalen, nationalen oder europäischen Ebene agieren
  • eine repräsentative Meinungsumfrage unter europäischen Bürger*innen in den sieben Untersuchungsländern
  • psychologische, befragungsbasierte Experimente mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
  • Inhaltsanalysen von Massenmedien, sozialen Medien und alternativen Medien aus den sieben Untersuchungsländern
  • eine Organisationsstudie über Beispiele guter Praxis im Engagement nationaler und europäischer Institutionen mit Bürger*innen und Zivilgesellschaft
 
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