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Projekte - Forschungsstelle für Reformierte Theologie und Pietismusforschung

Religiöse Jugendarbeit im Siegerland in den 1960er bis 1990er Jahren

In dieser Dissertation soll die evangelistisch motivierte Musikszene im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts im Siegerland mit einem kirchen- und kulturhistorischen Blick untersucht werden, mit Schwerpunkt auf der populären Musik in den 1980er Jahren. Dabei soll herausgearbeitet werden, was für Inhalte – theologisch, ethisch, kulturell – vertreten und wie diese musikalisch umgesetzt wurden. Dabei geht es auch um Veränderungen solcher Inhalte durch das musikalische Engagement. Wie wurden Meinungen entwickelt? Wer und was prägte die Musiker und Musikerinnen? Wer hatte die Deutungshoheit?

Durch die Generation der Babyboomer, den wirtschaftlichen Aufschwung und die medialen Veränderungen sind gerade die 1980er Jahre von schnellen Veränderungen geprägt gewesen und darum von besonderem Interesse. Das Siegerland als regionaler Schwerpunkt der Untersuchung wurde aufgrund der hier besonders stark ausgeprägten evangelistischen Musikszene vor dem Hintergrund einer großteils evangelikal geprägten Gemeindelandschaft gewählt. Im Rahmen der Arbeit werden Primärquellen wie christliche Jugendzeitschriften, Artikel aus Tageszeitungen, Zeitzeugeninterviews, archivalische Quellen sowie Liedtexte ausgewertet.

Die historisch angelegte Arbeit will zugleich neue Perspektiven auf evangelikal geprägte Gemeinden und Gruppen bereitstellen, die im Umgang mit aktuellen Themen und Konflikten hilfreich sein können.


Ruthild Stöhr

Bearbeiterin: Ruthild Stöhr, M.A.

Raum: AR C-3013

Telefon: 0271/740 2007

Mail: ruthild.stoehr@evantheo.uni-siegen.de


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Die Entwicklung der Siegerländer Gemeinschaftsbewegung von der Gründung des Vereins für Reisepredigt (1852) bis zum Ende des 19. Jahrhunderts 

Die religiöse Prägung des Siegerlandes mit religiösen Gemeinschaften verschiedenster Art jenseits kirchlicher Strukturen ist auf die Erweckungs- und Gemeinschaftsbewegung des 19. Jahrhunderts zurückzuführen. Neben dem kirchlichen Leben wurde dort seit den 1820er Jahren ein intensiviertes Christentum in ortsgebundenen Gemeinschaften praktiziert. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts waren allein im Siegerland ca. 120 bis 130 Versammlungen und Gemeinschaften entstanden, von denen 43 eigene Vereinshäuser besaßen. Besonders der Schuhmacher Heinrich Weisgerber (1798-1868) und der Gerber Tillmann Siebel (1804-1875) prägten Mitte des 19. Jahrhunderts die sich formenden Gemeinschaften und Vereine. 1853 wurde in Freudenberg der Verein für Reisepredigt gegründet, dessen Präses Tillmann Siebel bis zu seinem Lebensende war. Dieser Verein stellte Reiseprediger für jeweils ca. vier Wochen an, die im Umkreis das Evangelium verkünden sollten. Ab 1859 wurde das Pfarramt in Freudenberg durch Eduard Bernoulli (1830-1906) versehen, der dem Verein für Reisepredigt verbunden war. Er wurde 1863 Schriftleiter des neuen, schon bald sehr verbreiteten Monatsblatts „Der Evangelist für das Siegerland“.

Bisher existieren zur Entstehung des Vereins für Reisepredigt hauptsächlich Texte, die gruppenimmanent entstanden. Daher konzentriert sich die Arbeit auf (v.a. handschriftliche) Quellen, die neu ausgewertet und mit den bestehenden Beschreibungen verkontextet werden. Dabei wird den Einflüssen des Vereins für Reisepredigt auf Nachbarregionen (Wittgenstein, Dillkreis, u.a.), der gegenseitigen Beeinflussung der verschiedenen Versammlungen im Siegerland und dem Verhältnis des Vereins für Reisepredigt zu den sich zur gleichen Zeit regional herausbildenden Freikirchen nachgespürt.

 

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Umschlag des Briefes vom Königlichen Appellationsgericht (Arnsberg) an Heinrich Weisgerber vom 06.09.1860 (Archiv des Ev. Gemeinschafts- verbands Siegerland–Wittgenstein e.V., Akten zum Fall Weisgerber [unpag.])

 

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Umschlag des Briefes von Karl Friedrich Rudolf (Wülfrath) an Tillmann Siebel vom 08.08.1848 (Archiv des Ev. Gemeinschaftsverbands Siegerland–Wittgenstein e.V., Briefe an Tillmann Siebel I [unpag.])

 

Heydecke 8.6

Bearbeiter: Marcus Heydecke, Dipl. theol

  • Berufsausbildung zum Elektronikfacharbeiter

  • Studium der Ev. Theologie

  • Lehrbeauftragter an der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

  • Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig im Projekt »Edition der Briefe Philipp Jakob Speners«

Mail: heydecke@saw-leipzig.de

Links:


„Wir haben das Wort zu verkündigen ohne politischen Einschlag“ – Neupietismus im Nationalsozialismus. Eine  Quellenstudie zu neupietistischen Printmedien am Beispiel von Der Evangelist aus dem Siegerland


In seiner viel beachteten Studie über den Gnadauer Verband in der NS-Zeit attestierte Erich Günther Rüppel 1969 der Gemeinschaftsbewegung „politische Naivität“ bei gleichzeitiger „Anfälligkeit gegenüber der NS-Propaganda“. Noch 50 Jahre nach Rüppels Beitrag stellen vor allem Forschungsarbeiten zur Positionierung regionaler Gemeinschaftsverbände im und zum NS-Staat, die dem Gnadauer Verband angegliedert sind, ein Desiderat dar, womit Rüppels These nach wie vor singulär bleibt. Zudem ist festzustellen, dass viele neupietistische Sonntagszeitungen, die als wichtige öffentliche Meinungsträger des Neupietismus fungier(t)en, bis dato kaum einer wissenschaftlichen Analyse unterzogen wurden. Dies gilt insbesondere für die nationalsozialistische Zeit. 

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Tür-Schild des Vereins für Reisepredigt

(Archiv des Ev. Gemeinschaftsverbands

Siegerland–Wittgenstein e.V.)

 

 

 

Im Rahmen dieses Dissertationsprojektes soll Rüppels These anhand einer Analyse der Vereinszeitschrift Der Evangelist aus dem Siegerland des Siegener Vereins für Reisepredigt (heute: Ev. Gemeinschaftsverband Siegerland-Wittgenstein e.V.) als Spiegel der Entwicklung dieses regionalen evangelischen Gemeinschaftsverbandes in der NS-Zeit überprüft werden. Die ununterbrochene Quellenüberlieferung bis Mitte 1941 erlaubt es, die prägnantesten Themenfelder – hierzu gehören der Kirchenkampf, die NS-Kirchenpolitik, die Stellung der Christen zum Judentum und zum Rassegedanken, das Verhältnis zur Obrigkeit und zur Demokratie sowie zur Militarisierung der Gesellschaft und zum Krieg (1939-1941) – zu eruieren und die Entwicklung der Positionierungen hierzu bis 1941 lückenlos zu analysieren. Damit wird die Kirchengeschichtsschreibung über die Zeit des Nationalsozialismus um eine wichtige Facette erweitert. 

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Archiv des Ev. Gemeinschaftsverbands Siegerland–Wittgenstein e.V. 

 
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Bearbeiter: Matthias Plaga-Verse, M.A.

Mail: m.plagaverse@ros-siegen.com

   

 

Evangelische Kirche im Nationalsozialismus. Eine Studie zu Siegerländer Kirchengemeinden anhand archivalischer Quellen und Oral-history-Dokumenten

 

Trotz der allgemeinen Annahme, die Zeit des Nationalsozialismus und deren Folgen in Deutschland seien inzwischen hinreichend bearbeitet und in den Geschichtsbüchern abzulegen, ist die nationalsozialistische Vergangenheit Deutschlands unzureichend aufgearbeitet. Das zeigt beispielsweise das Aufkommen von rechtspopulistischen Bewegungen, welchen auch kirchliche Amtsträger und Kirchengemeindemitglieder beitreten.

Am konkreten Beispiel ist zu untersuchen, wann und inwiefern sich zur Zeit des Nationalsozialismus in der Deutschen Evangelischen Kirche (DEK) Weichenstellungen und Entwicklungsprozesse vollzogen und warum eine tatsächliche Aufarbeitung bislang offensichtlich allenfalls partiell gelungen ist. Der Schwerpunkt der Forschungsarbeit liegt bei den reformierten Gemeinden, die teils einen wichtigen Teil der Basis der Bekennenden Kirche ausmachten. Die Erforschung der bisher wenig beachteten Entwicklungen im Kirchenkreis Siegen während der NS- Zeit bietet die Möglichkeit einer exemplarischen Analyse und Kontextualisierung der Rolle der Evangelischen Kirche von 1933 bis 1945 in Gestalt eines mikrokonfessionellen landeskirchlichen Milieus mit dem Ziel, kirchenpolitische Positionierungen innerhalb der eigenen Konfession zu eruieren. Dies schließt eine kritische Auseinandersetzung mit der Fortschreibung von Verdrängungen, Selbst- und Fremdstilisierungen sowie Schuldanteilen ein. Denn um gegenwärtige Prozesse in Kirche und Gesellschaft realistisch und vorausschauend erkennen und beeinflussen zu können, so die grundsätzliche Hypothese, ist eine vollständige Aufarbeitung notwendig, was einen offenen Umgang mit der eigenen Vergangenheit einschließlich Fehlern und Unzulänglichkeiten impliziert. Nur so können auch sich fortsetzende Traumatisierungen überwunden werden.

Außer auf der Analyse umfangreicher archivalischer Bestände basiert die Arbeit auf der Auswertung von Interviews mit historischen Akteuren. Es wird davon ausgegangen, dass das Episodic memory dieser Akteure – jenseits einer möglichen Anpassung des Erzählten an Erwartungen – Aspekte des historischen Geschehens erhellt, die sich aus den schriftlich überlieferten Quellen allein nicht erheben lassen.

Bearbeiterin: Britta Schröder-Banf

Link zur publizierten Beschreibung des Vorhabens: file:///C:/Users/Albrecht-Birkner/Downloads/7-8-PB.pdf


Podcast: Religion und Popularität (mit Ralph van Doorn)

Das Siegerland ist bekannt für seine vielen Freikirchen und freikirchlichen Gemeinschaften. Im Podcast suchen wir zusammen mit dem evangelischen Studierendenpfarrer der Universität Siegen Ralph van Doorn nach Erklärungen für diese vielfältige religiöse Landschaft und ihre Popularität in der Region.

Wir diskutieren, warum sich gerade junge Menschen durch diese angesprochen fühlen, aber auch welche Herausforderungen sie für die örtlichen landeskirchlichen Gemeinden und den Alltag der Menschen in der Region mit sich bringen. Es geht ebenso um persönliche Glaubenserfahrungen wie um Sexualität, Geld, Musik, Konkurrenz, Toleranz und Rebellion.

Mitwirkende: Ralph van Doorn, Veronika Albrecht-Birkner, Stefanie Siedek-Strunk, Marie Briese

Link: https://sfb1472.uni-siegen.de/publikationen/ralph-van-doorn-religion-und-popularitaet


Das Verständnis der Vorsehungslehre in Johannes Calvins Institutio

Auch wenn die Prädestinationslehre anders als früher oft behauptet kein zentrales Lehrstück der Theologie Calvins ist, so spielt sie doch eine wesentliche Rolle. Viel weniger beachtet worden ist aber die Frage, welches Verständnis der Vorsehung in der Theologie Calvins zu finden ist. Die Untersuchung von Yunkuk Cho reflektiert in besonderer Weise, wie in den verschiedenen Auflagen der Institutio die Frage der Vorsehung Gottes und damit das Verhältnis Gottes zum Bösen zu verstehen ist.

Bearbeiter: Yunkuk Cho


Das Verhältnis von Landzusage und Landverheißung

Das Land Israel ist für das Judentum jüdische Theologie zentral – und die politische Lage in Israel/Palästina zeigt, wie relevant und auch herausfordernd diese alttestamentlich bedeutsame Landverheißung schwierig ist. Aber was heißt Landverheißung aus christlicher und noch mehr aus evangelischer Sicht? Ist sie hinfällig (zumindest für Christinnen und Christen)? Oder ist sie bleibend gültig, da das Christentum ja das Alte Testament auch in seinem Kanon hat? Und ist „Land“ aus christlicher Sicht das entscheidende „Raumverständnis“? Die Arbeit will hier Klarheit gewinnen, um ein evangelisches Verständnis von „Land“ und „Land Israel“ zu konturieren.

Bearbeiterin: Selma Dorn


Der Erfahrungsbegriff in der Theologie Karl Barths

Folgt man Karl Barth, so müssen wir als Theolog:innen etwas tun, was wir eigentlich nicht können: von Gott reden. Warum „nicht können“? Nun, weil wir fehlbare und gewissermaßen „erkenntnisdefizitäre“ Menschen sind, die Gott von sich ausgehend nicht fassen und schon gar nicht vereinnahmen dürfen. Wie aber mit dieser Spannung praktisch umgehen? Wie sollen wir schaffen, was wir eigentlich nicht vermögen? Welche Rolle spielt in diesem Kontext die menschliche Erfahrung auch und vor allem im Verhältnis zur göttlichen Selbstoffenbarung in Christus?

Ausgehend von einer Analyse wichtiger Kernaspekte des Barthschen Ansatzes mit Blick auf die Bedeutung menschlicher Erfahrung in der Theologie soll sein theoretischer Wegweiser im Kontext meiner Promotion praktische Anwendung finden: Barth folgend führt mein Weg vom Zentrum in die Weite.

Meine These: Entgegen vieler kritischer Stimmen argumentiert Barth nicht kulturpessimistisch oder weltfremd, sondern kritisiert vielmehr sachgerecht. Durch seine Zentrierung auf das uns offenbarte Wort Gottes, Jesus Christus, gelingt es ihm, das „Schon“ und das „Noch-Nicht“ dieser Welt, die bereits vollbrachte Versöhnung Gottes mit den Menschen und unseren ihr trotzenden Augenschein zusammenzudenken, dabei menschliche Erfahrung ganz ernst zu nehmen, sie aber gleichzeitig kritisch zu reflektieren und nicht zum absoluten Kriterium zu überhöhen.

Spannungsreiche Einsichten und spannende Chancen ergeben sich hieraus z.B. für die Theodizeefrage, (christliche und allgemeine) Religionskritik, den zwischenmenschlichen Diskurs sowie unsere (politische) Verantwortung.

Bearbeiterin: Anna Lena Schwarz 


 „... das Kirchgehen seye nur bloßes Buchstaben werck“. Separation von der Amtskirche als Ausdruck laientheologischer Selbstermündigung im Siegerland in der Mitte des 18. Jahrhunderts (Siegener Beiträge zur Reformierten Theologie und Pietismusforschung 6), Bielefeld 2023.

Theologische Selbstermündigung von Laien und Laiinnen, die teils zur Separation von der Amtskirche führte, ist im Siegerland bereits Ende des 17. Jahrhunderts nachweisbar und hat somit eine lange Tradition in der Region.

Die Untersuchung beleuchtet exemplarisch die Separation Einzelner, aber auch die ganzer Gruppen in den Kirchspielen Freudenberg, Weidenau und Hilchenbach zur Mitte des 18. Jahrhunderts. Weiterhin thematisiert sie aus der Separation resultierende Konfliktfelder, wie die Ablehnung von Gottesdienst und Abendmahl und die Konvertikelbildung.

Unter Erläuterung und Berücksichtigung des kirchen- und kulturhistorischen Hintergrundes bietet die kirchengeschichtliche Studie einen Einblick in spezifische protestantische Lebenswelten im Siegerland in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt stehen dabei selbstbewusste reformierte Gemeindemitglieder, überforderte Pfarrer und um Ausgleich bemühte kirchliche und weltliche Obrigkeiten.

Bearbeiterin: Stefanie Siedek-Strunk


Reformierte Bekenntnisschriften

Kirchen, Gemeinde wie einzelne Christen suchen immer wieder nach den Wurzeln ihrer Tradition. Bekenntnisse decken diese entscheidend auf. Bekenntnisse selbst haben ihre örtlichen und nationalen Prägungen, sie überspringen jedoch auch alle Grenzen. Eine Edition reformierter Bekenntnisschriften hat gerade das zu berücksichtigen. Dies führte zum Konzept einer breit angelegten Sammlung der Glaubenszeugnisse aus der reformierten Kirchenfamilie, die historisch Bedeutung und Anerkennung erlangt haben.

Erschienen sind bisher die Bände 1/1 1523-1534, 1/2 1535-1548, 1/3 1550-1558, 2/1 1559-1563, 2/2 1562-1569, 3/1 1570-1599, 3/2 1605-1675, 4/1 1814-1890. Der Übersetzungsband 5 erscheint im Oktober 2023.


Zwischen Stilisierung und Realität. August Hermann Franckes "Reise ins Reich" (1717/18) und die Etablierung des Pietismus als Spielart lutherischer Kirchlichkeit in Deutschland

 


 
 
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