Univ.-Prof. Dr. Klaus Vondung
Aktuelles
Neues Buch:
 Verzückungen und Untergänge. Essays aus vier
        Jahrzehnten.
Verzückungen und Untergänge. Essays aus vier
        Jahrzehnten.
        
        Siegen: Universitätserlag Siegen 2023, 306 Seien, ISBN
        978-3-96182-154-9, 18,80 €
Von Goethes „Wilhelm Meister“ bis zu Martin Walsers „Tod
        eines Kritikers“, von Herders Begeisterung für die Hermetik
        bis zu den Zukunftsvisionen des Cyberspace, von der
        völkischen Religion bis zum Holocaust reicht die
        thematische Spannweite der in diesem Band versammelten
        Essays. Ungeachtet dieser Vielfalt gibt es unterschwellige
        Verbindungen: Viele Aufsätze beschäftigen sich mit
        ‚Untergang‘, seien es Katastrophen der Vergangenheit, wie
        dem Erdbeben von Fukushima, sei es die Angst vor dem
        Weltuntergang durch die nicht mehr aufzuhaltende
        Klimakatastrophe. Zugleich aber gibt es den Gegenpol:
        ‚Verzückung‘ angesichts von Visionen der Vollkommenheit und
        Schönheit, in der Kunst und in der Lebenspraxis.
        
        Die Spannung zwischen diesen Extremen prägt unsere Zeit und
        unseren Blick in die Zukunft.
Zuletzt erschienene Monographien:
 Vom Verlangen nach Einheit und Vollkommenheit.
Vom Verlangen nach Einheit und Vollkommenheit.
        
 Heidelberg: Universitätsverlag Winter 2021,
        168 Seiten, ISBN 978-3-8253-4821-2, 25,00 €
‚Einheit’ ist etwas, nach dem die Menschen in mancherlei
        Hinsicht verlangen. Sie versuchen, ihr Leben in einen
        Zustand existentieller Einheit zu bringen; sie sehnen sich
        nach der Vereinigung mit einem geliebten Menschen; sie
        streben nach der gesellschaftlichen Einheit verschiedener
        Klassen; sie kämpfen für die politische Einheit einer
        Nation; sie spekulieren über die Einheit von Wissen und
        Glauben. In diesen und in vielen anderen Fällen ist
        ‚Einheit’ ein symbolisches Äquivalent für ‚Vollkommenheit’.
        
        Das Spektrum, das in diesem Buch entfaltet wird, reicht vom
        Ideal romantischer Liebe bis zu den Visionen einer
        vollkommenen Liebe im Cyperspace, von den Entwürfen einer
        Universalwissenschaft in der frühen Neuzeit bis zur Suche
        nach der „Theory of Everything“ in der Physik unserer Tage,
        vom humanistischen Konzept ganzheitlicher Persönlichkeit
        bis zu den mörderischen Konsequenzen des
        nationalsozialistischen Vorhabens, eine rassisch
        einheitliche Volksgemeinschaft zu schaffen. Ist das Streben
        nach Einheit und Vollkommenheit desavouiert? Sind die Ziele
        überhaupt erreichbar? Und bietet die 1989/90 gewonnene
        deutsche Einheit Anlass zu neuen Überlegungen?
Ein Sammelband mit englischsprachigen Aufsätzen aus den letzten vier Jahrzehnten ist zum Jahrsende 2020 erschienen:
 The Pursuit of Unity and Perfection in
        History.
The Pursuit of Unity and Perfection in
        History.
        
        Essays of Four Decades
        
        South Bend, IN: St. Augustine’s Press, 2020, 180 Seiten,
        ISBN 978-1-58731-688-3, 22,19 €.
Striving for unity and perfection is a central feature of human aspirations and endeavors. It manifests itself in various fields of human behavior and actions. The essays in this volume, originally published during the last forty years, present and analyze examples: the striving for the harmonious existential unity of talents and morals, intelligence and emotions; the enterprise to combine natural sciences and the humanities and thereby create a universal, “perfect” science; in politics the goal to establish a unified nation as a homogenous society; even the perverted intention of National Socialism, murderous in its consequences, to create a new, “perfect” human being and organize a new, racially pure society. In some essays of this volume the quest for unity and perfection is unveiled, in some others it is more concealed, but in any case it plays a role as a leitmotiv.
Interviews und ein Aufsatz zum Thema Apokalypse
Untergangsängste und apokalyptische Spekulationen waren
        im Jahr 2020 virulent, noch bevor die Corona-Pandemie
        Europa erfasste. Mit diesen Ängsten beschäftigte sich ein
        Interview mit dem Schweizer Radio und Fernsehen am
        7.1.2020:
        
        
        https://www.srf.ch/sendungen/echo-der-zeit/spanien-hat-einen-neuen-regierungschef
Ein Aufsatz für die Zeitschrift Revue
        d’Allemagne beschäftigte sich mit der Frage, wie wir
        sprachlich mit Katastrophen, tatsächlichen wie
        befürchteten, umgehen. Auch dieser Aufsatz hatte die
        Pandemie noch nicht im Blick, da der Redaktionsschluss Ende
        2019 war; er behandelt hauptsächlich die Befürchtungen
        einer Klimakatastrophe.
        
        Vom Umgang mit Katastrophen. In: Revue
        d’Allemagne et des pays de langue allemande: Le
        catastrophisme environnemental. Bd. 52, Nr. 1, 2020, S.
        9-15
        
        Ein weiteres Interview mit der Zeitschrift Jungle
        World schließlich befasste sich nun auch mit
        apokalyptischen Deutungen der Pandemie:
Die Apokalypse ist ein Deutungsmittel. Interview. In: Jungle World 47, 19. November 2020, S. 5.
Englische Übersetzung des Buchs Deutsche Wege zur Erlösung 2019 erschienen:

Paths to Salvation: The National Socialist
        Religion
        
        St. Augustine’s Press, South Bend, IN 2019, 154 pages, 25
        $, ISBN 978-1-58731-656-2
In order to understand National Socialism one must recognize its religious nature. Many Germans were attracted to the party by its pledge to re-establish a true community of the people, a goal that was celebrated as “holy”. Not only did Hitler promise to solve political, social, and economic problems, he also responded to a widely felt need for salvation. The elevation of politics into the sphere of religion was expressed in the faith of committed National Socialists, in the party’s cult events which celebrated the “community of the people” as a “community of faith” and the Führer as “savior”, and in the persecution of the Jews that was ‘justified’ in religious terms by demonizing Jews as the “evil enemies of humanity”. This apocalyptic world view was the extreme manifestation of the religious nature of National Socialism and, in the final analysis, the only plausible explanation for the intention of exterminating the Jews.

