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Learning about the Shoah Through Narrative Art and Visual Storytelling

Transnationale Erinnerung in der grafischen Literatur

Wie erzählt man über die Shoah in einer Zeit, in der immer mehr Zeitzeug:innen nicht mehr
Schulklassen besuchen und von ihren Erlebnissen berichten können? Wie gewinnt man das Interesse von Schüler:innen für die Ereignisse, die Jahrzehnte zurückliegen? Vor allem mit welchen Medien? Das Projekt  „Learning about the Shoah Through Narrative Art and Visual Storytelling – Transnationale Erinnerung in der grafischen Literatur” thematisiert genau diese Fragen. Dabei richtet es sich vor allem an pädagogische Fachkräfte und Lehramtsstudierende und verfolgt das Ziel, sie angemessen aus- und weiterzubilden, sodass die Thematik eine geeignete Behandlung im schulischen Unterricht erfahren kann.

Gelingen soll dies durch die Umsetzung von drei Teilzielen. Zu Beginn des Projekts wurde ein Überblick über verschiedene Erinnerungskulturen und grafische Literatur gegeben. Dabei wurde auch auf zentrale Werke wie beispielsweise „Maus” von Art Spiegelman eingegangen. In einem nächsten Schritt werden didaktisch-methodische Zugänge sowie passende Lernmaterialien erarbeitet, die einen effektiven Einsatz im Unterricht anleiten können. Schließlich sollen auch Kooperationen unter verschiedenen Institutionen entstehen, die den Austausch ermöglichen. Dafür wird es unter anderem eine Erfahrungstagung geben.

Ein besonders spannender Aspekt des Projekts ist der Einsatz von Graphic Novels, die auf Bild- und Textebene wirken und somit die Erinnerungen der Überlebenden sowie passende Erzählungen auf eine sehr zugängliche und ansprechende Weise vermitteln können. Diese Form der Literatur kann gerade junge Menschen sehr ansprechen und bietet eine andere Perspektive auf die Shoah als die meist verwendeten Schullektüren, die von vielen Schüler:innen als  „langweilig” empfunden werden.
Der Projektablauf umfasst dabei einen Zeitraum von drei Semestern. Angesprochen werden Lehrkräfte aller drei Ausbildungsphasen. Bereits vor Beginn der Ringvorlesung sowie thematisch passender Seminare im Semester 2024/2025 war die Autorin Bianca Schaalburg zu Besuch im aktiven Museum Südwestfalen und las aus ihrer Graphic Novel  „Der Duft der Kiefern” vor. Ebenso gab es einen passenden Workshop in einer Schule. Der Start der interdisziplinären Ringvorlesung war dann im vergangenen Oktober. Ebenso wurden in der Anglistik das Seminar „Shoah in Comics” sowie in der Germanistik das Seminar „Jüdische KJL nach 1945” und ein passendes Vorbereitungsseminar für Grundschullehramtsstudent:innen angeboten. In dieser Phase des Projekts wurden Gespräche mit Expert:innen und mit Autor:innen geführt, sodass die Teilnehmenden ein tieferes Verständnis für Formen und Funktionen transnationaler Erinnerung sowie narrativer Topoi, Formen und Strukturen des grafischen Erzählens (visual storytelling) gewinnen konnten. Dabei fand ein transnationaler Dialog statt, der verschiedene künstlerisch-mediale Zugänge thematisierte und somit eine Grundlage für die zweite Phase des Projekts bietet. Diese startet im Sommersemester 2025 und findet ihre Gestaltung in Form eines Projektseminars. Hier sollen die Studierenden eine Begleitausstellung konzipieren und gestalten. Dazu werden Umsetzungsprojekte zu grafischer Literatur oder Visual Storytelling entwickelt, die in regionalen Schulen oder dem aktiven Museum Südwestfalen erprobt werden können. Der Fokus liegt dabei auf regional bedeutsamen Aspekten der Shoah, wie beispielsweise dem Synagogenbrand oder auch dem eigenen Familiengedächtnis. Dieses Vorgehen soll die Teilnehmenden vor allem darin bestärken, die Herausforderung der Behandlung der Thematik in der Schule beziehungsweise im eigenen Unterricht zu bewältigen und diese Zugänge zu erproben.

Im Wintersemester 2025/26 folgt die Phase der Bilanzierung, Perspektivierung und Verstetigung der gewonnenen  Erfahrungen und Erkenntnisse. Eine Exkursion zum Ghetto Theresienstadt soll die Gelegenheit bieten, zeitgenössische grafische Formen der Auseinandersetzung mit dem Holocaust exemplarisch mit den Zeitschriften  „Kamerad” und  „Vedem” kennenzulernen und sich weiter in Konzepte einer Holocaust-Education einzuarbeiten. Die ebenfalls im Wintersemester stattfindende Erfahrungstagung soll es den Teilnehmenden ermöglichen, sich zu den praktisch gewonnenen Erfahrungen sowie Erkenntnissen auszutauschen und neue Perspektiven einer thematischen Weiterarbeit vorzustellen. Übergeordnet soll mithilfe des Projekts die Handlungskompetenz angehender und bereits im Schuldienst tätiger Lehrkräfte im Bereich Extremismus und Antisemitismus gestärkt werden. Diese Notwendigkeit besteht vor allem seit dem 7. Oktober 2023 und der damit verbundenen Thematisierung der Inhalte auf dem Schulhof.

 

 
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