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Kurzbeschreibung

Theater im Gespräch. Sprachliche Kunstaneignungspraktiken in der Theaterpause

Das Projekt untersuchte Pausen- / Foyergespräche im Theater auf gesprächsanalytischer Basis. Ausgangspunkt des Projekts bildete die Feststellung, dass derartige sprachliche Alltagspraktiken im Übergangsbereich von geselligem Ausgehvergnügen und Konstitution eines Kunstpublikums noch kaum in den Fokus der linguistisch fundierten Erforschung institutioneller Kommunikation gerückt sind. Die vorliegenden Studien konzentrieren sich auf den Bereich der bildenden Kunst (vgl. Hausendorf / Müller 2016), für den Bereich der prozessual-performativen Kunst liegen hingegen noch keine systematisch ausgearbeiteten Untersuchungen zur Publikumskommunikation vor. Ins-besondere fehlt es an Arbeiten, die sich der nicht nur kunst- und theatertheoretisch hervorgehobenen, konstitutiven Rolle des Publikums für die Kunst aus empirischer Perspektive widmen (vgl. ebd., 29, 42f.). Vor diesem Hintergrund fragte das Projekt danach, wie in Pausen- / Foyergesprächen im Theater die ästhetischen Erfahrungen während der Aufführung in der sprachlichen Interaktion aufgegriffen werden und welche kommunikativen Zwecke damit verbunden sind. Es ging dabei von der Annahme aus, dass das Foyergespräch im Theater als spezifische soziale Praxis an der Schnittstelle von öffentlicher Kunstinstitution und Geselligkeit sprachliche Aneignungspraktiken von Kunst mit Konversation und „Small Talk“ verbindet.
Ziel des Projekts war eine empirische, datengeleitete Rekonstruktion des für derartige Gespräche charakteristischen sprachlich-kommunikativen Repertoires. Dazu wurde mittels Audiodokumentation ein Datenkorpus zu Pausengesprächen von Besuchern künstlerischer Theaterproduktionen im „Apollo-Theater Siegen“ und im „Schauspiel Köln“ erhoben. Anhand dieses Korpus sollten Praktiken der sprachlichen Anschlusskommunikation insbesondere mit Blick auf die folgenden konstitutiven Aspekte analysiert werden:
(a) sprachlich-interaktionale Verfahren zum Vollzug der spezifischen sozialen Situation des Pausengesprächs als geselliges Ereignis,
(b) rekonstruktive und transkriptive Verfahren der sprachlichen Bezugnahme auf die ästhetischen Erfahrungen während der Aufführung und
(c) sprachlich-interaktionale Verfahren der durch das Theater angeregten Reflexion über die eigene Lebenswelt und die gesellschaftliche Wirklichkeit.
Die auf diese Weise zu rekonstruierende, in Routinen der Alltagskommunikation eingebettete Perspektive des Publikums auf das Theater wird zu anderen Formen und Bereichen der Kunstkommunikation in Beziehung gesetzt. Schließlich will das Projekt mit der Erforschung von Sprache in Alltagspraktiken einen Beitrag zu einer praxeologisch fundierten Sprachspiel- / Kulturkonzeption leisten.

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