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Ausgangspunkt

Im Zuge der internationalen Wirtschafts- und Finanzkrise und der aktuellen Flüchtlingskrise hat sich die Frage der europäischen Solidarität zu einem zentralen Thema in der öffentlichen und politischen Debatte entwickelt. Gleichzeitig wissen wir wenig darüber, wie ausgeprägt Solidarität zwischen den Europäern heute ist, von welchen Faktoren sie beeinflusst wird und welche förderlichen Rahmenbedingungen, gerade in schwierigen Zeiten, identifiziert werden können. Das länderübergreifende Forschungsprojekt TransSOL hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, systematische und praxisbezogene Erkenntnisse über europäische Solidarität in Krisenzeiten zu generieren. Dabei geht es insbesondere darum, Solidarität zwischen den Bürgern, als Handlungsfeld zivilgesellschaftlicher Organisationen und als Gegenstand medialer Öffentlichkeit länderübergreifend zu untersuchen und zu vergleichen. Das Projekt läuft über drei Jahre von Juni 2015 bis Mai 2018 und vereint Forscher und zivilgesellschaftliche Akteure aus acht europäischen Ländern: Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Polen, Schweiz und Großbritannien.

Unsere Forschung widmet sich folgenden übergeordneten Leitfragen:

  • In welchem Maße sind europäische Bürger nicht nur bereit zu helfen, sondern setzen dies auch in solidarisches Handeln um?
  • Wie ist europäische Solidarität sozio-demographisch verankert und wie verteilt sie sich räumlich über Regionen und Länder?
  • Welche Einflussfaktoren im sozialen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Umfeld der unterschiedlichen Länder fördern oder behindern individuelle solidarische Einstellungen und Praktiken?
  • Wie verbreitet und entwickelt sind zivilgesellschaftliche Organisationen und Initiativen, die europäische Solidarität fördern? Und wie mobilisieren und organisieren sie zivilgesellschaftliches Engagement in diesem Bereich?
  • Welche Rolle spielt europäische Solidarität in den Massenmedien und welche Ideen, Normen und Forderungen werden in Krisenzeiten in den Medien der verschiedenen Länder stark gemacht?
  • Wie ausgeprägt ist europäische Solidarität nicht nur als abstraktes Phänomen, sondern ganz konkret gegenüber bestimmten Gruppen wie Arbeitslose, behinderte Menschen oder Flüchtlinge? Wird zwischen den Gruppen unterschieden oder Solidarität gar auf spezifische Gruppen beschränkt?
  • Was können wir von bestehenden Praktiken und zivilgesellschaftlichen Initiativen, die europäische Solidarität unterstützen, lernen? Gibt es besonders erfolgreiche Vorbilder, Politiken oder Rechtsinstrumente, die europäische Solidarität stärken, und welche sind das?
 
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