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Forschung in der Praxis - Lernfabriken und Fabrikationslabore

UKUS im November mit praxisorientiertem Schwerpunkt

Lernen in einer realitätsnahen Produktionsumgebung - nicht nur für Studierende bietet die Lernfabrik des Lehrstuhls für Produktionssysteme der Ruhr-Universität Bochum interessante Seminare, die Theorie und Praxis miteinander verbinden.

Prof. Dr.-Ing. Dieter Kreimeier, Akademischer Direktor des Lehrstuhls, stellte jetzt den Teilnehmern der letzten UKUS-Veranstaltung im Jahr 2016, zu der die IHK Siegen und das Siegener Mittelstandsinstitut (SMI) der Universität Siegen eingeladen hatten, die Lernfabrik vor.

Die im Jahr 2009 gegründete und mittlerweile circa 650 m² umfassende Lernfabrik dient dem Wissens- und Kompetenzaufbau in einem realitätsnahen Fabrikumfeld. Ihr Aufbau entspricht in etwa dem eines mittelständischen Unternehmens und ermöglicht die Abbildung eines kompletten Auftragsprozesses. Die hier durchgeführten Seminare decken unterschiedliche Themenbereiche ab und richten sich seit 2011 auch an Industrieteilnehmer, für die Qualifizierungsmaßnahmen angeboten werden.

Die Lernfabrik stellt laut Prof. Kreimeier sowohl eigene Produkte her, die für die Lernumgebung eingesetzt werden, fertigt darüber hinaus aber auch Produkte für Unternehmen aus der Region. Die dort angebotenen Seminare umfassen die Bereiche Lean Management, Prozessoptimierung, Ressourceneffizienz sowie Management und Organisation von Arbeit und werden besonders von Produktionsverantwortlichen, Werkstattmitarbeitern und Betriebsräten nachgefragt.

Stichwort Arbeitsinhalte: Im Bereich Ressourceneffizienz können Mitarbeiter z. B. im Umgang mit Sensoren zur Datenerfassung und der Verarbeitung der gewonnenen Datenmengen geschult werden, erläuterte Kreimeier. Die Fabrik verfüge außerdem über eine nachgebildete Montagelinie eines regionalen Unternehmens, an der analysiert werde, an welchen Stellen der Prozess der Montagemitarbeiter durch Roboter unterstützt werden könnte.

Zukünftig werde sich die Lernfabrik u. a. stark mit dem Thema Industrie 4.0 beschäftigen. Ziel sei es, die Erkenntnisse aus verschiedenen am Lehrstuhl durchgeführten Projekten in das (Schulungs-)Konzept der Lernfabrik zu integrieren. Eines der Projekte beschäftigt sich laut Kreimeier beispielsweise mit Assistenz- und Lernsystemen, die den Mitarbeiter für seinen zukünftigen Arbeitsplatz qualifizieren und ihn dort unterstützen sollen. Um alle diese Vorhaben verwirklichen zu können, wird sich die Lernfabrik im Jahr 2017 auf das Doppelte vergrößern.

Im zweiten Vortrag des Abends gab Oliver Stickel aus dem Fachgebiet Computerunterstützte Gruppenarbeit und Soziale Medien an der Universität Siegen einen Einblick in das vor kurzem eröffnete Fab Lab (dt. Fabrikationslabor) Siegen. Das Fab Lab ist eine für alle offene, interdisziplinäre (Kreativ-)Werkstatt, in der das gemeinschaftliche Arbeiten und Experimentieren mit der Fabrikation (fast) beliebiger Dinge im Vordergrund steht.

Die Entstehung von Fab Labs, in denen vor allem der Austausch und die Zusammenarbeit im Vordergrund stehen, erfolge im Zuge des sogenannten Maker Movements. "Die Produktion hast sich rasant verändert. Wir verfügen nun über intelligente Produkte und es gibt viele Communities, die sich überlegen, was ich mit diesen neuen Dingen und Technologien tun kann.", erklärte Stickel.

In sogenannten Makerspaces sollen gemeinschaftlich neue Ideen durch die kreative Nutzung von Technologien entstehen. Fab Labs sind Spezialformen von Makerspaces, deren Ausstattung umfasst u. a. 3D-Drucker, die ein schnelles Arbeiten und somit ein schnelleres Feedback der Nutzer zur Verbesserung des Produkts ermöglichen.

Das Fab Lab Siegen verfügt über mehrere 3D-Drucker, Lasercutter, CNC-Fräsen sowie weitere mechanische und elektronische Ausrüstung. Hier haben sowohl Studierende als auch Schüler die Möglichkeit, zu tüfteln. Ebenso erhalten alle Interessierten im wöchentlichen "Open Lab" die Gelegenheit, im Lab mitzuwirken. Das Fab Lab dient ebenfalls der Durchführung von Seminaren und Projekten und ist Partner verschiedener Initiativen. Die Kooperation mit Industrieunternehmen wird zunehmend diskutiert, der Dialog über die Rolle von Fab Labs für regionale Unternehmen ist derzeit im Gange.

Die Vorträge der Referenten stehen hier zum Download bereit:

Prof. Dr.-Ing. Dieter Kreimeier - Die LPS-Lernfabrik - Qualifizierung in einem realitätsnahen Fabrikumfeld
Oliver Stickel, M.Sc. - Technologie kreativ nutzen - Fab Labs

Weiterführende Informationen finden Sie auf unserem Themenflyer Forschung in der Praxis - Lernfabriken & Fabrikationslabore.

Die nächste UKUS-Veranstaltung findet am 18. Januar 2017 zum Thema "Konzepte zur effizienten Gestaltung der Produktionsversorgung" statt.